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Schweinfurt
Denkzeichen für 75 Schweinfurter Jüdinnen und Juden an der Stadtmauer
In Schweinfurt ist im Châteaudun-Park, mit Blick in Richtung Innenstadt, ein Denkmal für die während des Nationalsozialismus deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden geplant. Federführend für das Projekt ist die Initiative gegen das Vergessen.
Foto: Fotomontage Sven Knobling | In Schweinfurt ist im Châteaudun-Park, mit Blick in Richtung Innenstadt, ein Denkmal für die während des Nationalsozialismus deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden geplant.
Bearbeitet von Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 06.01.2024 03:16 Uhr

Die Initiative gegen das Vergessen will mit einer Installation an der Innenseite der Stadtmauer Châteaudun-Park und einem biografischen Gedenkbuch an die 75 Schweinfurter Jüdinnen und Juden erinnern, die von den Nationalsozialisten verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Keines der Opfer überlebte den Holocaust. Das Erinnerungsprojekt, das den Namen "Denkzeichen" trägt, soll mit Fördergeldern und Spenden umgesetzt werden.

Behördlich genehmigt sei das Projekt bereits, sagt Sprecherin Johanna Bonengel. Jetzt fehle es noch an Geldern für die Umsetzung. 60.000 Euro soll das Erinnerungsprojekt kosten. Der Großteil davon sei bereits durch Spenden von Privatpersonen, Firmen und Stiftungen gedeckt. "Es fehlen zur Finanzierung aber noch 20.000 Euro", hofft Bonengel, dass noch weitere Spenden eingehen, um das Projekt verwirklichen zu können. Laufen werden die Spenden über die Schweinfurter Kulturwerkstatt Disharmonie, unter deren Dach die Initiative agiert.

Es werde angestrebt, im November 2024 die "Denkzeichen" der Öffentlichkeit zu übergeben. Sie sollen den Opfern ihre Namen, ihre menschliche Würde und ihre Identität zurückgeben.

Das Konzept der Installation hat Johanna Bonengel gemeinsam mit Hannes Helferich und Adi Schön von der Initiative gegen das Vergessen erarbeitet. Sie haben die Lebensgeschichten der 75 Opfer, denen die Erinnerung gewidmet ist, aufgeschrieben. Im Zentrum steht die Aussage: "Sie lebten mitten unter uns."

Die Schweinfurter Künstlerin Steff Bauer entwickelte zusammen mit dem Diplomingenieur Sven Knobling die Gestaltung der "Denkzeichen". Darauf sind die Namen sowie die Geburts- und Todesdaten, auch ihre zuletzt frei gewählte Wohnadresse in Schweinfurt zu lesen. "Es wird bewusst gemacht, dass die Jüdinnen und Juden Bürgerinnen und Bürger Schweinfurts waren", verdeutlicht Bonengel.

"Der Gedenkort ist notwendig, um zu zeigen, wozu Menschen fähig sind. Auch heute herrschen wieder Hetze, Hass und Zerstörung weltweit. Sogar in Deutschland wird auf den Straßen des Landes, von dem der Holocaust ausging, der Mord an Menschen gefeiert, weil sie Jüdinnen und Juden sind. Sie leben wieder in Angst und Unsicherheit", so Bonengel.

Spendenkonto: Initiative gegen das Vergessen, Kulturwerkstatt Disharmonie, Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, IBAN: DE 28 7935 0101 0000 0020 22, BIC: BYLADEM1KSW, Verwendungszweck: DENKZEICHEN – INITIATIVE gegen das VERGESSEN

 
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