Schweinfurt ist erneut Corona-Hotspot in Unterfranken: Als erste Region seit der Verschärfung der Corona-Regeln durch den Freistaat Bayern gilt ab Sonntag, 7. November, für die Stadt: Die Ampel steht auf rot. Das teilte die Stadtverwaltung am Samstag Nachmittag mit.
"Corona breitet sich aktuell mit rasanter Geschwindigkeit aus", schreibt Pressesprecherin Kristina Dietz. Die 7-Tage-Inzidenz in der Stadt stieg bereits am 6. November nach den Daten des Robert-Koch-Instituts auf 317,0, am Sonntag blieb sie unverändert. Zeitgleich liegt die Belegung der verfügbaren Intensivbetten im für die Stadt Schweinfurt ausschlaggebenden Leitstellenbereich bei mindestens 89,84 Prozent, schreibt die Stadt unter Bezugnahme auf das zentrale bundesdeutsche Intensivregister.
"Damit ist die Stadt Schweinfurt sogenannte Hotspot-Region", erklärt Dietz mit Verweis auf die seit 6. November geltende 14. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. Seit diesem Sonntag gelten neue, deutlich strengere Regeln. Dazu gehört, dass überall wo Maskenpflicht besteht, eine FFP2-Maske Pflicht ist.
Eine medizinische Gesichtsmaske ist nur noch für Kinder und Jugendliche zwischen dem sechsten und dem 16. Geburtstag ausreichend. In der Schule, die am Montag wieder nach den Herbstferien beginnt, bleibt es bei den bisherigen Sonderregeln (Stoffmaske in der Grundschule, sonst medizinische Maske). Auch die Befreiungstatbestände bleiben unverändert (etwa für Kinder bis zum sechsten Geburtstag).
2G-Regel für Einrichtungen und Veranstaltungen zwingend
Außerdem, so die Stadtverwaltung, sind "Einrichtungen, Veranstaltungen etc., die bisher nach der 3G-Regel oder der 3G plus-Regel zugänglich waren, nur noch nach 2G zugänglich, also nur für Geimpfte und Genesene, nicht für Getestete". Dies gilt für alle Personen ab 12 Jahren. Nur in der Gastronomie, in Beherbergungsunternehmen und bei der Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen genügt 3G plus (Zugang nur für Geimpfte, Genesene und mit PCR-Test negativ Getestete).
Die bisher für 3G plus geltenden Erleichterungen fallen weg, betont die Stadt. Das bedeutet, dass wieder Maskenpflicht außerhalb des festen Platzes besteht und das Abstandsgebot einzuhalten ist. Ebenso wichtig: Für Anbieter, Veranstalter, Betreiber sowie Beschäftigte und ehrenamtlich Tätige der Betriebe, für die die 2G-Regel gilt und die weder geimpft noch genesen sind, besteht PCR-Testpflicht. Der negative Testnachweis ist an mindestens zwei Tagen in der Woche zu erbringen, schreibt die Stadtverwaltung.
3G-Regel für Betriebe mit mehr als zehn Beschäftigte
Betriebe mit mehr als zehn Beschäftigten (einschließlich des Inhabers), dürfen laut Information der Stadt vom Inhaber und allen Beschäftigten, die während ihrer Arbeit Kontakt zu anderen Personen haben (egal ob Kunden, andere Beschäftigte oder sonstige Personen) nur noch im Rahmen der 3G-Regel betreten werden, d.h. ausschließlich von Geimpften, Genesenen oder negativ Getesteten (ein Antigen-Schnelltest ist ausreichend). Der Testnachweis muss zweimal in der Woche erbracht werden. Ausgenommen sind der Handel und der öffentliche Personennah- und -fernverkehr sowie die Schülerbeförderung.
Die Stadt hat auch eine neue Allgemeinverfügung erlassen, die seit diesem Sonntag gilt. Ab sofort können sich enge Kontaktpersonen und Hausstandsmitglieder bei einem positiven Covid-19-Fall in ihrer Umgebung nicht mehr vorzeitig freitesten. Die Ausnahmen für geimpfte und genesene Personen bleiben unberührt, schreibt die Stadt.
Außerdem appelliert die Verwaltung an die Bürgerinnen und Bürger, sich impfen zu lassen: "Ausgebremst werden kann diese Entwicklung nur mit einem stärkeren Impffortschritt", so Kristina Dietz. Die Impfstelle in der Stadtgalerie sowie das Impfzentrum auf dem Volksfestplatz haben ihre Öffnungszeiten bereits erweitert: Beide Anlaufstellen sind Montag bis Freitag, jeweils von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Darüber hinaus sind vor allem Haus- und Betriebsärzte erste Ansprechpartner für alle, die sich impfen lassen möchten und alle, die eine Auffrischimpfung benötigen. Eine Liste der am Impfprogramm teilnehmenden Ärzte aus der Region gibt es auf der Internetseite der Stadt Schweinfurt www.schweinfurt.de/coronaimpfung.
Indes gilt der Landkreis Schweinfurt, am Sonntag mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 244,7, derzeit nicht als Hotspot-Region.