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Schweinfurt
Schweinfurt: Corona-Infektionen meist im familiären Umfeld
Für das Schweinfurter Gesundheitsamt kommt der aktuelle Anstieg der Corona-Fallzahlen nicht überraschend. Wo es derzeit Ausbrüche gibt und wie es mit den Impfungen weitergeht.
Das Impfzentrum auf dem Schweinfurter Volksfestplatz hat ab dem 3. November wieder täglich geöffnet.
Foto: Martina Müller | Das Impfzentrum auf dem Schweinfurter Volksfestplatz hat ab dem 3. November wieder täglich geöffnet.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 15.02.2024 19:45 Uhr

Auch wenn die bayerische Krankenhaus-Ampel weiterhin auf Grün steht, bleibt die Lage im Raum Schweinfurt angespannt. So weist die Stadt am Dienstag, 2. November, mit 283,2 weiter die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in Unterfranken auf. Im Landkreis Schweinfurt liegt sie bei 156,5. Auf Nachfrage dieser Redaktion teilte das Schweinfurter Gesundheitsamt kürzlich mit, dass die Situation für das Coronavirus derzeit allgemein günstig sei, "da die vierte Welle an Dynamik gewinnt und es nach den aktuell gültigen Regelungen zu einer Vielzahl an sozialen Kontakten kommt – saisonal bedingt vor allem auch in Innenräumen". Steigende Infektionszahlen seien dadurch "die erwartbare Konsequenz".

Wie Andreas Lösch, Pressesprecher des Landratsamtes Schweinfurt, zudem mitteilte, lassen sich in der Stadt Schweinfurt (Stand: 29. Oktober) drei Familienverbände (14 Positive), sieben Schulen (zwölf Positive), zwei Kindergärten (zwei Positive) und drei Altenheime (17 Bewohner; acht Mitarbeiter) ausmachen, in denen es zu Infektionen kam. "Eine Vielzahl an Infektionen finden weiterhin im privaten, familiären Umfeld statt und sind breit verteilt."

Infizierte und ein Toter nach Corona-Ausbruch in Seniorenheim

Zu Ausbruchsgeschehen in Folge von Veranstaltungen oder Konzerten der vergangenen Wochen sei dem Gesundheitsamt nichts bekannt. Dagegen ist ein Seniorenheim im Schweinfurter Stadtgebiet von einem Corona-Ausbruch betroffen. Nach Angaben des Gesundheitsamtes gab es dort bisher vier infizierte Bewohner, die bereits geimpft waren, ein weiterer infizierter Bewohner, der nicht geimpft war, sei  verstorben. Zudem gebe es drei Mitarbeiter, die positiv getestet wurden. Dies ergab eine Reihentestung in der vergangenen Woche. Am 2. November fand eine weitere Reihentestung statt, zu der es noch keine Informationen gibt.

Aufgrund der allgemein steigenden Infektionszahlen hatten Stadt und Landratsamt Schweinfurt vergangene Woche mitgeteilt, dass man die Impfkapazitäten wieder hochfahren werde. Damit reagiert man auf die Tatsache, dass die Impfangebote in Schweinfurt zuletzt stark ausgelastet waren und sich vor dem Impfzentrum und in der Stadtgalerie teils lange Warteschlangen gebildet hatten.

Impfzentrum und "Impfladen" ab Mittwoch wieder täglich geöffnet

Auch wenn die neue bayerische Impfstrategie vorsieht, dass primär niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte impfen sollen, hatten Stadt und Landratsamt eine Erhöhung der Impfkapazitäten beim zuständigen Ministerium für Gesundheit und Pflege beantragt. Dieser wurde stattgegeben, sodass ab diesem Mittwoch, 3. November, das Impfzentrum auf dem Volksfestplatz wieder täglich (außer am Wochenende sowie Feiertagen) geöffnet hat. Zuletzt waren Impfungen dort nur noch einmal in der Woche möglich.

Auch der "Impfladen" in der Stadtgalerie bleibt weiter geöffnet und wird um den Öffnungstag Mittwoch erweitert. Damit bestehen ab kommender Woche zwei parallele stationäre Impfangebote, die beide jeweils von Montag bis Freitag, von 11 bis 19 Uhr, geöffnet haben.

Auch Auffrischimpfungen im Impfzentrum möglich

Für Unklarheit hatte in den vergangenen Wochen immer wieder die Frage nach einer sogenannten Drittimpfung beziehungsweise Auffrischimpfung gesorgt. "Selbstverständlich", teilte nun die Stadt auf Nachfrage mit, "werden auch Auffrischimpfungen im Impfzentrum angeboten". Entsprechend der Stiko-Empfehlung soll betroffenen Personen eine Auffrischimpfung angeboten werden, wenn die letzte Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Dafür kämen generell Personen über 70 Jahre infrage. Altersunabhängig jedoch auch Bewohner und Betreute in Alten- und Pflegeeinrichtungen, Pflegepersonal und andere Tätige mit direktem Kontakt mit den zu Pflegenden in ambulanten, teil- oder vollstationären Einrichtungen sowie Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-19-Krankheitsverläufe.

Außerdem wird dem Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt sowie Personen, die eine Impfung mit dem "Einmal-Impfstoff" Johnson & Johnson (möglich bereits vier Wochen nach der Impfung) erhalten haben eine Impfung empfohlen. Bis 2. November wurden 3950 Auffrischimpfungen verabreicht, so die Stadt.

Welcher Impftsoff eignet sich als "Booster"?

Wie eine Sprecherin der Stadt mitteilt, werde derzeit auf Bundesebene über ein Auffrischimpfangebot für jeden und ein Hochfahren der Impfzentren auf die Maximalkapazität gesprochen. Die entsprechende Entscheidung hierzu bleibe abzuwarten. Die Stiko empfehle generell eine Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff frühestens sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung, unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor verwendet wurde.

Bei mRNA-Impfstoffen sollte möglichst der bei der Grundimmunisierung verwendete Impfstoff zur Anwendung kommen. Das Impfzentrum Schweinfurt verfüge derzeit über "gewisse Moderna-Bestände". Ansonsten werde dort überwiegend mit Biontech geimpft.

 
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