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Schweinfurt
Corona Proteste in Schweinfurt: Verfahren gegen gut 200 Teilnehmer eingeleitet
Obwohl die Stadt Aufzüge verboten hat, sind am Sonntag wieder Protestierende durch Schweinfurt gezogen. Darunter fünf Personen, die das Ganze laut Polizei koordiniert haben sollen.
Durch kleine Gassen und Nebenstraßen schlängelten sich die Gruppen am Sonntag bei den Corona-Protesten in Schweinfurt. Gestoppt wurden sie am Ende alle.
Foto: Josef Lamber | Durch kleine Gassen und Nebenstraßen schlängelten sich die Gruppen am Sonntag bei den Corona-Protesten in Schweinfurt. Gestoppt wurden sie am Ende alle.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 12.02.2024 21:13 Uhr

Auf rund 1000 Personen hat die Polizei am Montag die geschätzte Zahl der Teilnehmenden an dem Corona-Protestzug vom Sonntag in Schweinfurt heruntergesetzt. Am Sonntagabend war noch von maximal 1500 Teilnehmenden die Rede. Doch schon da war klar: eine Schätzung ist schwierig. Zu unübersichtlich, zu zersplittert war das Aufzugsgeschehen. 

Nicht nur am Marktplatz, auch im weiteren Stadtgebiet hatten sich immer wieder Kleingruppen formiert, die gemeinsam loszogen. Genau auf diese "Taktik" sei man vorbereitet gewesen, heißt es im Bericht des Polizeipräsidiums Unterfranken am Montag. Die Einsatzkräfte hatten alle Straßen rund um den Marktplatz abgesperrt. Nur durch einige wenige Nebenstraßen gab es ein Durchkommen – bis zur nächsten Absperrung. Dabei waren die Regeln klar.

In einer neuen Allgemeinverfügung hatte die Stadt Tage zuvor solche Aufzüge verboten. Gleich am Anfang, am Marktplatz, wies die Polizei am Sonntag deutlich darauf hin. Versammlungen seien nur stationär möglich. Die Menschen könnten also an Ort und Stelle bleiben. Der Ton: klar, aber entgegenkommend. Kein Wort von Schlagstöcken oder Pfefferspray, das man bereit sei einzusetzen, wie am 26. Dezember. Die Botschaft: Aufzüge sind verboten, eine stationäre Versammlung werde man unter bestimmten Auflagen wie Maskenpflicht oder Abstandseinhaltung dulden.

Bußgelder bis zu 3000 Euro sind möglich

Ein Angebot, das die Menge nicht angenommen hat. Gemeinsam zog man los, trotz des Verbots. Die Konsequenz: Die Polizei stellte von vielen Teilnehmenden die Personalien fest, leitete schon am Sonntagabend gegen gut 200 Personen Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten ein. Nach der Allgemeinverfügung der Stadt sind Bußgelder bis zu 3000 Euro möglich.

Kommunikationsteams der Polizei gingen gezielt auf Teilnehmende zu und konnten manche Situation entschärfen.
Foto: Martina Müller | Kommunikationsteams der Polizei gingen gezielt auf Teilnehmende zu und konnten manche Situation entschärfen.

Der Großteil der Teilnehmenden habe sich friedlich verhalten, sagt Enrico Ball, Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. Hin und wieder habe es verbale Aggressionen gegenüber Beamten gegeben. Jedoch nicht mehr. Bei sechs Teilnehmenden fand die Polizei Messer. Sie wurden sichergestellt, die Besitzer müssten sich wegen eines Vergehens gegen das Versammlungsgesetz verantworten, so Ball. Brisant sei die Sache vor dem Hintergrund, dass in Messenger-Diensten offen zum Angriff auf Polizeibeamte mit Messern aufgerufen worden sei.

Polizei will fünf "Rädelsführer" identifiziert haben

Identifiziert hat die Polizei laut Pressesprecher fünf Personen, die sie als Rädelsführer bezeichnet. Diese sollen "koordinierend auf die Versammlung eingewirkt und somit in Funktion von Versammlungsleitern agiert haben". Darunter eine Person, die in der Vergangenheit mehrfach als regionaler Organisator von entsprechenden Veranstaltungen aufgetreten sei. Dokumentiert habe man auch weitere Verstöße wegen Nichteinhaltung des Mindestabstands, um gegebenenfalls eine Verfolgung im Nachgang der Versammlung zu ermöglichen.

Gegen 20 Uhr war laut Pressesprecher Enrico Ball das "Versammlungsgeschehen" im Stadtgebiet beendet. Mit der Aufnahme von Personalien könnte die Polizei jedoch länger beschäftigt gewesen sein. In Telegram-Gruppen werden immer wieder Tipps gegeben, bei solchen, dort immer noch als "Spaziergänge" bezeichneten Protesten, keinen Ausweis mitzunehmen.

 
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  • klafie
    solange es immer noch Impfverweigerer gibt, wird es auch die blöden Demos in Sch(w)einfurt oder sonst irgendwo geben. Warum gibt man eigentlich immer noch von der Presse aus so viel Platz wegen Berichterstattung in der Zeitung? Wenn darüber nichts mehr berichtet würde, würden sich die Demos im Sand verlaufen, weil sie keine Berücksichtigung in Presse und Fernsehen finden würden. Wer sich nicht impfen lassen will - bitte schön. Braucht sich dann aber nicht darüber zu ärgern, dass es für Ungeimpfte Einschränkungen im öffentlichen Leben gibt. Allen Impfgegnern zum trotz: lasst euch impfen, je mehr, desto besser. Wenn man in den Urlaub fährt, lässt man sich doch auch gegen jeden Scheiß impfen!
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  • lordgodfreyhill
    Deine Interpretation von groß ist interessant. Klein und laut trifft es wohl bedeutend besser. Wenn der überwiegende Teil der Bevölkerung still und vernünftig ist erscheint selbst die winzige Anzahl „groß“. Natürlich muss man seine Anliegen möglichst überhöhen, um überhaupt Gehör zu finden, nur ob Gewalt und Solidarisierung mit antisemitischer und rechtsradikaler Tendenz der richtige Weg ist? Vermutlich nicht! Und selbst die Duldung dieser Radikalen Gesinnungen ist schlimm genug. Auch die gewaltbereitschaft ist besorgniserregend. Traurig, wie wichtig sich so wenige nehmen. Mit den propagierten Forderungen wie Friede, Freiheit oder Demokratie hat das nichts aber auch gar nichts zu tun. Eine absurde Forderung so lange zu wiederholen, bis man sie selbst glaubt heißt noch lange nicht, dass sie auch wahr ist. Würde es tatsächlich um Wahrheitsfindung gehen, wir wären schon viel weiter. Wenn es aber um recht haben geht, ist jeder konstruktive Diskurs bereits vorab zum scheitern verurteilt.
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  • Steler06501902
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  • Lebenhan1965
    @ meefisch

    Österreich braucht einen nicht wundern.

    Da sind im Prinzip die gleichen Kräfte am Werk, die auch unsere Demokratie zerstören wollen. Dort heißen sie halt Freiheitliche und sowenig freiheitlich wie unsere sogenannte Alternative eine Alternative ist.
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  • Steler06501902
    Du kennst den Weg nach Österreich....
    Halt stopp! Ungeimpft kommt man da gar nicht rein oder?
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  • Steler06501902
    Ich bin auch nicht unbedingt für die Impfpflicht.

    Man muss es etwas differenzieren. Wenn weiterhin der Anspruch besteht jeden auf der Intensivstation zu behandeln ob geimpft oder ungeimpft, dann muss die Impfpflicht kommen.
    Wenn für jeden eine Behandlung sichergestellt werden muss / soll dann brauchen wir gewisse Mindestvoraussetzunge, z. B. das Impfen.

    Wenn man Laissez-faire fahren möchte, dann sind Ungeimpfte mit Covid für die Krankenhäuser tabu.
    Wenn einer meint er braucht sich nicht impfen lassen, dann aber auch ohne Anspruch auf Behandlung, wenn man mit der Meinung daneben lag.
    Wenn sich Ungeimpfte die Freihheit erlauben, dann muss die Gesellschaft auch die Freiheit haben zu entscheiden wer behandelt werden muss oder wer nicht. Aktuell werden Ungeimpfte Personen mit Krebserkrankungen, Knie- und Hüftoperationen vorgezogen. Warum sollten wir diese Ungerechtigkeit weiter akzeptieren?
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  • Hans15
    @meefisch

    Immer wenn die Argumente ausgehen kommt hier „ich will nicht geduzt“ werden.

    Wenn Sie tatsächlich 3 x geimpft sind, warum unterstützen Sie dann nicht angemeldete Demonstrationen und sprechen von Großdemonstrationen nur weil ein paar Kasperl auf die Straße gehen.

    Bin jetzt auf Ihre Argumentation gespannt, was eine Großdemonstration in Ihren Augen ist.
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Naja, diese Rechte gelten halt "nur" im Rahmen der Gesetze und das Recht des Einen hört da auf, wo das des Anderen beginnt. Demonstrationen sind anzumelden und es sind die allgemeinen Regelungen (Abstand, Maske, Waffen, ...) einzuhalten. Aber von solchen Kleinigkeiten wollen die "Spaziergänger" nichts wissen.

    Und Aufrufe zur Gewalt fallen auch nicht unter Meinungsfreiheit.
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  • kh070656
    Mit dem Duzen gebe ich Ihnen recht. Bezüglich der Impfpflicht dürfen Sie auch Ihre Meinung haben, die ich allerdings nicht teilen kann. Die Freiheit vieler kann nur gewährleistet werden, wenn man die Freiheit derer einschränkt, die sich der Verantwortung der persönlichen Freiheit nicht bewusst sind.
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  • Hans15
    @meefisch

    „Nicht nur in Deutschland,europaweit Grossdemonstrationen gegen die Impfpflicht.“

    Träumen Sie weiter.

    Tatsache ist, dass ein paar Kasperl in Scheinfurt auf die Straße gehen und und schreien realitätsfremd „Wir sind das Volk“ .

    Gleichzeitig unterschreiben über 16 000 Menschen die Schweinfurter Erklärung.

    https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/schweinfurt-beten-klare-worte-und-16-000-unterschriften-gegen-corona-proteste-art-10708320

    Wer ist nur „das Volk“. Die paar Kasperl auf der Straße von Schweinfurt oder die schweigende Mehrheit.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Ein (Super) Ticket von insgesamt 600.000 Euro ...

    ... immer noch zu billig ...

    ... dürfte ruhig mindestens dass dreifache sein ...
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  • Steler06501902
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  • wstu
    Danke für den Hinweis, wir beobachten das.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    @Albiz:
    Man kann von "Fridays for future" halten was man möchte, aber diese melden ihre DEMONSTRATIONEN wenigstens ordenlich an und haltne sich an die gebotenen Auflagen! Und wenn sogar Jugendliche und junge Erwachsene das fertigbringen dann kann man das von Erwachsenen erst recht verlangen. Aber offenbar erkennen sie wie immer nicht den Unterschied!

    Weiterhin werden sie genau wie in vorherigen Beiträgen mit ihrem Kommentar nahezu völlig allein dastehen! Das allein sollte ihnen zu Denken geben - genau wie die zahlreichen Mainpost-Artikel zum Thema.
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  • henner59
    einFranke
    Man kann von "Fridays for future" halten was man möchte.

    Schulschwänzer alles OK.
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  • rathauseule
    Fridays for Future - ein gutes Beispiel! Sind das nicht Kinder? Noch dazu Kinder, die Schule schwänzen... Ist das eigentlich eine Ordnungswidrigkeit? Und dürfen da Erwachsene nicht mitlaufen? Soweit ich weiß, schon. Warum sollen bei Spaziergängen oder Demos von Erwachsenen also keine Kinder mitlaufen dürfen? Vor allem, wenn die Initiative heißt: "Eltern stehen auf". Wer da sein Kind mitnimmt, geht ja wohl davon aus, dass das Ganze friedlich verlaufen wird. Also, wenn ich zufällig in Würzburg so einen Spaziergang mitbekommen habe, konnte ich keine Gewalttätigkeiten feststellen. Warum wurde die Familie mit dem Pfefferspray-verletzten Kind eigentlich nicht interviewt, wie sie die Sache gesehen hat? Stattdessen unbeschreibliche Hetze bei den Kommentatoren. OHNE dass die 'Angeklagten' das letzte Wort hatten. DAS ist Gewalt und Demokratieaushebelung.
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