Mit bis zu 3000 Teilnehmenden hatte die Polizei bei den Corona-Protesten am Sonntagabend in Schweinfurt gerechnet, am Ende waren es weit weniger. Und während die Proteste am zweiten Weihnachtsfeiertag noch aus dem Ruder liefen, es zu Ausschreitungen kam, blieb es diesmal relativ ruhig. Vielleicht waren unter den Teilnehmenden diesmal weniger, die die Stimmung aufheizten, vielleicht lag es auch daran, dass die Teilnehmerzahl mit geschätzten 1500 Personen weit unter der vom letzten Mal blieb. Wie viele es tatsächlich waren, die sich in der Stadt mit der Polizei ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel lieferten, ist noch unklar.
Polizei sperrte Straßen ab
Nachdem sich ein größerer Trupp vom Marktplatz aus in Bewegung gesetzt hatte, wurden die Gruppen immer wieder gestoppt. Rund um den Marktplatz, der selbst abgeriegelt war, hatte die Polizei Straßen gesperrt. Weiter ging es nur durch die engen Seitenstraßen. Größere Gruppen lösten sich auf, trafen sich teils wieder, formierten sich zu neuen – und landeten immer wieder an Polizeisperren. Einige wenige Demonstranten gab es, die sich verbal mit der Polizei anlegten. Doch die wurden von anderen wieder beruhigt.
Daniel Ruß, Sprecher am Polizeipräsidium Unterfranken, bilanzierte: "Die Stimmung war zwar leicht gereizt, aber nicht gewaltbereit wie vor einer Woche." Verletzt wurde niemand, sagte Polizeisprecher Enrico Ball, weder Teilnehmer noch Polizeibeamte. Er schätzte die Zahl der Demonstrierenden auf etwa 1500. Am Ende wurden einzelne Gruppen in Straßen regelrecht von der Polizei eingekesselt und festgehalten. Beispielsweise in der Wilhelmsstraße, wo 100 bis 150 Teilnehmende warten mussten, bis ihre Personalien aufgenommen wurden. Oder in der Kramerstraße, wo 50 Personen gestoppt wurden.
Der Grund: Mit der Teilnahme an dem Aufzug haben sie eine Ordnungswidrigkeit begangen. Schon ganz am Anfang des Protests, als sich eine größere Gruppe vor dem Brauhaus am Marktplatz versammelte, hatte die Polizei mit Durchsagen darauf hingewiesen: Erlaubt waren, nach der neuen Allgemeinverfügung der Stadt, nur stationäre Versammlungen, aber kein Aufzug. Quittiert wurden diese Ansagen mit Buhrufen, Pfiffen, Trillerpfeifen. Laut skandierend liefen die Gruppen durch Schweinfurt, riefen "Frieden, Freiheit, keine Impfpflicht". Ein Anwohner warf Gummibärchen aus dem Fenster, andere klatschten Beifall oder äußerten geringschätzige Bemerkungen, als die Gruppen an den Häusern der Innenstadt vorbeizogen.
Großaufgebot der Polizei aus der ganzen Region bis Aschaffenburg
Um 19.45 Uhr zogen kaum noch Menschen durch die Stadt, 15 Minuten später war es auch am Markplatz relativ leer. Doch der Polizeieinsatz lief weiter. Das Polizeiaufgebot war auch an diesem Sonntag groß. Wie viele Kräfte es gewesen sind, wollte Einsatzleiter Markus Hack, Chef der Polizeiinspektion Schweinfurt, nicht sagen. Doch sie kamen, wie auch eine Woche zuvor, aus der ganzen Region und darüber hinaus: Schweinfurt, Würzburg, Bamberg, Aschaffenburg, auch Eichstätt und sogar Dachau.
Viele Teilnehmer der Proteste kommen von außerhalb
Ebenso wie die Teilnehmenden. Auffallend viele Fahrzeuge von außerhalb waren an diesem Tag in der Stadt zu sehen, viele auch aus dem Nürnberger Raum. Von dort aus habe es, so Polizeisprecher Enrico Ball, im Vorfeld eine relativ große Mobilmachung gegeben. Wieder über den Nachrichtendienst Telegram. In dessen Gruppen informierten sich viele auch an diesem Abend, wo Polizeisperren aufgebaut waren, wo sie weiterlaufen wollten. Die nächste als "Spaziergang" getarnte Demo steht nach den Informationen, die es in den Netzwerken gab, schon an: an diesem Montag, 3. Januar.
Am Sonntag gab es nur eine einzige angemeldete Versammlung: Eine kleine, angemeldete Gegendemo einer Gruppe, die sich "Agentifa 555 Oink Nase" nennt. Unter dem Motto "Ja zu friedlichem Protest, Nein zu Gewalt und Hetze" riefen zwei Leute dazu auf, friedlich zu bleiben und sich von Krawallmachern zu distanzieren.
Dass daneben die Kirchenglocken läuten, zu Gebeten für den Frieden (und für Einsicht und Klugheit) aufgerufen wird, das finde ich gut. Wäre schön, wenn hier oder bei anderen, friedlichen Aktionen viele teilnehmen würden.
Unsinn. Es mangelt doch bereits daran das AHA-Regeln und Gewaltfreiheit nicht eingehalten werden. Einfach Maßnahmen - die für alle Demonstrationen gelten - einhalten, dann wird jedes Gericht wieder große Demonstration erlauben. So einfach ist das. Warum begreifen das Querdenker nicht?
Der hat wohl gedacht es ist ein Gaudiwurm
Die Montagsdemonstrationen waren GEWALTFREI.
Und wenn dann noch "Freiheit" Rufe zu hören sind, rate ich denjenigen, die das Rufen, in so"freie" Länder wie Belarus oder Russland zu gehen. Vielleicht erkennen sie dann endlich, was Freiheit wirklich ist.
Sie haben sicherlich nicht die Regierenden sondern die "Spaziergänger" gemeint. Halten Regierende sich nicht an Gesetze, landen sie vor dem Gericht. Für "Spaziergänger" gibt es nach eigener Aussage nur Rechte und keine Gesetze an die sie sich halten müssen.