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Schweinfurt
Corona-Proteste in Schweinfurt: Polizeigewerkschafter besorgt wegen Bewaffnung
Dass Teilnehmende der Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen in Chat-Gruppen zum Messer-Mitführen aufgefordert wurden, sieht Bezirkschef Grimm als "neue Stufe der Eskalation".
Der Bezirkschef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Thorsten Grimm.
Foto: Thomas Obermeier | Der Bezirkschef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Thorsten Grimm.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:03 Uhr

Zwar sind die Corona-Demonstrationen und unangemeldeten Proteste in Unterfranken zuletzt weitgehend friedlich verlaufen. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) beobachtet dennoch "mit großer Sorge" die jüngsten Entwicklungen: Am Sonntag hatte die Polizei bei einem Aufzug von rund 1000 Gegnern der Corona-Maßnahmen in Schweinfurt bei sechs Teilnehmenden Messer sichergestellt.

"Das ist aus unserer Sicht eine neue Stufe der Eskalation, die uns aufhorchen lassen muss", mahnt nun der unterfränkische DPolG-Vorsitzende Thorsten Grimm. "Da wird in Telegram-Gruppen proaktiv zur Messermitnahme aufgerufen, auch unter Inkaufnahme, dass diese auch aktiv gegen Polizistinnen und Polizisten eingesetzt werden. Das kann und darf sich der Rechtsstaat nicht bieten lassen."

Grimm: Anstifter und Bewaffnete strafrechtlich verfolgen

Grimm fordert, dass sowohl gegen "die 'Anstifter' in den Chat-Gruppen" als auch gegen diejenigen, die mit Messern an den Protesten teilnehmen, "in aller Konsequenz strafrechtlich" vorgegangen wird. Für den Polizei-Gewerkschafter ist es eine "Ironie", dass in den vergangenen Tagen massive Kritik an "angeblicher Polizeigewalt durch Pfefferspray- und Schlagstockeinsatz" aufkam, Teilnehmende dann aber selbst Waffen mitführen würden. "Das muss jeden friedlichen Protestteilnehmer abschrecken", so Grimm.

Zuletzt erreichten die Redaktion auch anonyme Schreiben von mutmaßlichen Protest-Teilnehmern, in denen von einer "bedrohlichen" Polizeipräsenz bei den Schweinfurter Protesten die Rede ist. Polizistinnen und Polizisten werden darin als die eigentlichen "Aggressoren" beschrieben. Grimm hält dagegen: "Der polizeiliche Einsatz von unmittelbarem Zwang ist staatlich legitimiert und passiert nur als Reaktion auf vorangegangene Angriffe oder Widerstandshandlungen." Die Bewaffnung von Demonstrierenden sei "nicht legitim und strafbewährt".

 
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  • Schmetterling
    Vielleicht sollten wir die ,,Spaziergänger" einfach ignorieren. Zuviel Aufmerksamkeit haben sie nicht verdient.
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  • Ich bin eher besorgt über Polizisten, die am Boden liegende Personen weiter betreten. Alles auf Youtube festgehalten. Pfefferspray einsetzen obwohl sichtbar keine Gefahr vorliegt (eine Frau mit Kinderwagen ist kein Clankrimineller!). Im Übrigen fehlte mir diese Durchsetzungskraft bei Aufständen am Kasernenweg, als Räder gegen Polizisten geworfen wurden. Aber wer alles einstellt, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Bis zu welcher Platzziffer wird eingestellt?
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  • lawyer007
    Eine Frau mit Kind hat auf einer solchen Demo mit aggressiven Teilnehmern rein absolut nichts verloren! Das ist der entscheidende Punkt.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @Albiz: Ich bin auch besorgt.
    Und zwar wegen Ihrer sinnfreien Posts und die Art und Weise, wo Sie Ihre Informationen her holen und diese Lügen auch noch straffrei verbreiten!!!
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  • Steler06501902
    ach Gott, jetzt sind wieder die Polizisten schuld, weil deine Leute zu blöd sind, eine Demo anzumelden.
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  • MedDeeg@web.de
    Ich war nie bei einer derarten Demonstration und halte auch wenig von dem vorgeblichen Anlass für diese. Die Leute sollen sich einfach impfen lassen und nicht so einen Wind machen. Die Beschränkungen hier sind nichts im Vergleich zu dem, was andere Menschen an Unrecht und staatlicher Repression erleiden müssen.....!

    Allerdings ist es auch so, dass gerade die Polizei und die innenpolitisch verantwortliche CSU sich seit Jahrzehnten darin gefällt, sich als besonders "tough", durchsetzungsstark und schlagkräftig zu inszenieren - um es vorsichtig auszudrücken. Der Ruf der bayerischen Macho-Polizei bei Bereitschafts- und Einsatzpolizei in anderen Bundesländern ist dementsprechend übel, wenn "die" dabei sind, ist Widerstand vorprogrammiert.

    Davon will man nun plötzlich nichts mehr wissen.....? Alles nicht so gemeint.....?

    Nein, Herr Grimm, so läuft das nicht.....
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  • manfred-englert@hotmail.de
    @mdeeg: Gutes neues Jahr Herr Deeg. Ich dachte, Ihre Ausfälle gegen Polizei und CSU würden vielleicht dieses Jahr unterbleiben? Auch wenn Sie 15 Jahre in dieser Behörde gewesen sein wollen, werden Sie nicht alle Vorgänge in deren Reihen kennen oder beurteilen können. Soweit Sie selbst mitteilten, wollen Sie der Polizei BW angehört haben. Über diese Behörde dürfen Sie sich dann ruhig auslassen, denn die kennen Sie ja dann. Aber über die bayer Polizei von außen und dazu noch über den Bezirksvorsitzenden einer Polizeigewerkschaft zu urteilen, finde ich vermessen. Bleiben Sie ruhig, sachlich und verzichten Sie auf diese negativen Äußerungen! Dann läßt es sich mit Ihnen evtl diskutieren.
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  • MedDeeg@web.de
    Sehr gönnerhaft. Wer sagt denn, dass Sie mit mir „diskutieren“ müssen?

    Auch ein gutes Neues.
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  • deweka
    Manche Äußerungen können einfach nicht ohne Widerspruch hingenommen werden.
    Besonders wenn sie objektiv falsch sind.

    Gutes Neues an Alle auch von mir.
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  • MedDeeg@web.de
    Na, Ihnen muss man nicht widersprechen - das machen Sie ja selbst.
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  • deweka
    Passiert mir eigentlich nicht.

    Falls Sie dennoch glauben einen Widerspruch gefunden zu haben können Sie ja gerne darauf hinweisen. Ich werde dies dann umgehen richtigstellen.
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  • MedDeeg@web.de
    Menschliches Verhalten ist per se widersprüchlich, und Sie wären der erste, der sich nicht gelegentlich widerspricht.

    Damit werden Sie leben müssen. Man muss das auch nicht zwanghaft "richtigstellen" - nicht mal in diesem Forum, in dem es vor Lichtgestalten nur so wimmelt.

    Bleiben Sie wachsam.
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  • lawyer007
    Wir alle sollten der Polizei dafür danken, dass sie unseren Rechtsstaat verteidigt, oft genug unter Inkaufnahme von Gefahren für die eigene körperliche Unversehrtheit! Das verdient unser aller Respekt!
    Der Vorwurf, die Aggression sei eigentlich von der Polizei ausgegangen ist eine seit zig Jahren verwendete und ausgeleierte Falschbehauptung von Demokratiefeinden jeglicher Couleur, ob nun von links oder von rechts. Ich kann diesen Mist jedenfalls schon lange nicht mehr hören.
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  • deweka
    Von der Polizei ausgehende Gewalt ist keine Falschbehauptung.

    Beispiele Stuttgart 21 und Gorleben

    Agent Provocateur:

    Ich weiß, dass bei brisanten Großdemos Beamte als vermummte Steinewerfer fungieren.

    und andere Machenschaften von Polizisten selbst geschildert.

    Hamburger Abendblatt, 18.10.10

    https://web.archive.org/web/20121225000718/http://www.kritische-polizisten.de/themen/s21/dokumente/abendblatt_2010-10-18.pdf

    (PDF Download)
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  • MedDeeg@web.de
    Wenn ich mich recht erinnere, haben sie mir vergangene Woche noch hier im Forum erwidert, dass es "dumm" sei, den "Schwarzen Donnerstag" in Stuttgart mit den Demos in Schweinfurt zu vergleichen....oder irre ich?

    Offenbar haben Sie nachgedacht. Erfreulich.
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  • deweka
    Sie erinnern sich richtig.

    Ich hatte auch beim damaligen Kommentar gedacht und meine Meinung NICHT geändert.

    Mein Post ist lediglich der Belegt dafür dass lawyer007 mit seiner Aussage nicht recht hat.

    Die Demos lassen sich nicht vergleichen; den Vergleich hat lawyer007 gemacht.
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  • MedDeeg@web.de
    Ich war 15 Jahre Polizeibeamter und ich kann Ihnen versichern, dass der Vorwurf der "Aggression" in Richtung der Polizei weder bei überschaubaren Einsätzen und Kontrollen bspw. im Nachtdienst noch bei Großlagen pauschal als "Falschbeschuldigung" abzutun ist!

    Und Kritik an der Polizei macht einen sicher nicht zum "Demokratiefeind"!
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  • Inschenioer
    Es geht aber nicht um Kritik an „der Polizei“. Es geht einfach darum, dass man regelkonform demonstriert. Das haben die „Demonstranten“ mal einfach vergessen und kalkulieren daher ein Einschreiten der Polizei ein.

    Und solange man regelkonform demonstriert, wird auch keine Polizei auftauchen, an deren Verhaltensweisen Kritik nötig wäre.

    Und nur by the way: wenn jetzt Leute dazu aufrufen, Messer (!!!!) auf „Demos“ mitzunehmen, dann sollte wohl jedem klardenkenden Menschen hier die Warnlampe angehen und er sich von solchen „Demos“ fernhalten.

    Wie gesagt: die Maßnahmen gegen Corona treffen genug Leute hart und ich kann verstehen, wenn da dem ein oder anderen die Nerven mal durchgehen. Ich kann auch verstehen, dass man demonstriert. Aber dennoch sollte man sich an die Regeln halten und nicht „demonstrieren“.
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