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Schweinfurt
Corona-Pandemie und die SWG: Bauboom ist ungebrochen
1,4 Millionen Euro Gewinn machte die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWG im Jahr 2020. Warum das nur unwesentlich weniger als 2019 ist und was man für dieses Jahr plant.
Die Neubauten der SWG in Bellevue gehen voran, der erste von vier Bauabschnitten ist im Herbst bezugsfertig.
Foto: Oliver Schikora | Die Neubauten der SWG in Bellevue gehen voran, der erste von vier Bauabschnitten ist im Herbst bezugsfertig.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:18 Uhr

"Die Wohnungswirtschaft hat sich in der Pandemie bisher als robust und widerstandsfähig erwiesen." Dieser Satz, geschrieben von SWG-Geschäftsführer Alexander Förster im Geschäftsbericht für das vergangene Jahr, beschreibt die Lage der städtischen Wohnungsbaugesellschaft sehr gut: Besser als gedacht kam die SWG durch das Corona-Jahr 2020, der Bilanz-Gewinn betrug mit 1,4 Millionen Euro nur 100 000 Euro weniger als 2019.

Die SWG investiert nach wie vor Millionen Euro pro Jahr in Sanierung und Neubauten und plant, das auch in den nächsten Jahren zu tun. Neben der Sanierung verschiedener Punkthochhäuser am Bergl in der Hermann-Barthel- und der Max-Kaiser-Straße sowie eines Mehrfamilienwohnhauses im Gründerzeitviertel in der Ludwigstraße stehen die Neubauten im Konversions-Baugebiet Bellevue am Kennedy-Ring im Fokus.

Der erste von vier Bauabschnitten in Bellevue soll im Herbst bezugsfertig sein, "wir sind kräftig am Innenausbau", so Alexander Förster. In dem von der Haupteinfahrt zu Bellevue links gelegenen ersten Gebäude entstehen 31 öffentlich geförderte Wohnungen. Insgesamt sollen bis 2024 vier neue Häuser dort stehen mit 121 Wohnungen, davon 74 öffentlich geförderte, im allgemeinen Sprachgebrauch Sozialwohnung genannt.

Der Rohbau für den zweiten Bauabschnitt der SWG in Bellevue am Amerika-Platz hat begonnen.
Foto: Oliver Schikora | Der Rohbau für den zweiten Bauabschnitt der SWG in Bellevue am Amerika-Platz hat begonnen.

Einigung mit Initiatoren des Bürgerbegehrens "Bezahlbar Wohnen"

Sehr froh ist Alexander Förster über die Gespräche und die Einigung mit den Initiatoren des Bürgerbegehrens "Bezahlbar Wohnen in Schweinfurt", das im vergangenen Winter in der Stadt Wogen geschlagen hat. Die schwarz-grüne Koalition, die sich nach der Kommunalwahl 2020 gebildet hatte, suchte das Gespräch, im Herbst gab es dann den Kompromiss, dass bis 2026 insgesamt 505 neue Sozialwohnungen entstehen, bereits umgesetzt sind 95.

In diesem Zusammenhang dankte Frank Firsching (Linke), einer der Initiatoren des Bürgerbegehrens, im Hauptausschuss noch einmal ausdrücklich für den Kompromiss, "der vielen Menschen helfen wird".

Corona-Pandemie und der Klimaschutz

Von Seiten der Mieter gab es laut SWG im vergangenen Jahr kaum Nachfrage nach Ratenzahlungen und wenige Probleme. Da 2020 keine Mieterhöhung stattfand, wird diese im Juli dieses Jahres nachgeholt, betroffen sind 3000 Wohnungen. Diese Erhöhung ist aber auf maximal 30 Euro pro Monat begrenzt, "wir liegen auch immer an der Unterkante des Mietspiegels", so Förster. 

Ein großes Thema ist der Klimaschutz für die SWG. Da hat man laut Förster im vergangenen Jahr 43 Prozent der CO2-Emmissionen gegenüber 1990 eingespart, mehr als der Bundesschnitt. Die Herausforderung ist laut Förster aber nicht der Neubau, sondern die Sanierung des Bestandes: "Hier ist die Musik drin", so Förster.

Entwicklung der SWG

Die Stadt- und Wohnbau GmbH (SWG) entstand im August 2006 aus dem Zusammenschluss der Wiederaufbau-GmbH Schweinfurt (1949 entstanden) und der schon 1935 gegründeten Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Schweinfurt (GWS), die die Industriearbeiter mit preiswertem Wohnraum versorgen sollte.
Seit 2008 ist die SWG eine hundertprozentige Tochter der Stadt und betreut auch die städtischen Liegenschaften wie die Schulen, Turnhallen oder Parkhäuser. Mit 4839 Wohnungen, 1201 Garagen und 1329 Stellplätzen im Bestand ist die SWG eine der größten unterfränkischen Wohnungsbaugesellschaften. Die verwaltete Miet- und Gewerbefläche beträgt 337 000 Quadratmeter, außerdem werden 2672 Wohnungen anderer Eigentümer verwaltet.
Geschäftsführer der SWG ist Alexander Förster, den achtköpfigen Aufsichtsrat leitet Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU). Die Bilanzsumme betrug im vergangenen Jahr 172 Millionen Euro. Für die SWG arbeiten rund 200 Mitarbeiter.
Quelle: SWG
 
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  • K. K.
    @Albiz: Wenn man vom Sozialem Wohnungsbau, von Wohnungswirtschaft und der für Otto Normalmieter segensreichen Funktion kommunaler Wohnungsunternehmen keine Ahnung hat, dann sieht das natürlich so einfach aus. wie Sie es darstellen. Wieviele andere professionelle oder private Vermieter kennen Sie denn, die immer zu einem Mietpreis an der Unterkannte des Mietspiegels vermieten?
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Gerade erst von SWG-Mietern eine saftige Erhöhung erfahren. Ja baut mal weiter... auf Kosten unbeteiliger anderer Mieter.
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