
Die Prognose von Krankenhauskoordinator Dr. Michael Mildner, dass nach den Osterferien die Zahl der Covid-Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern wieder steigen würde, hat sich bewahrheitet. "Und dies trotz massiv sinkender Inzidenz", so Mildner. Derzeit befinden sich 149 Menschen wegen oder mit einer Covid-Diagnose in den Krankenhäusern der Region Main-Rhön.
Das sind zwar nur vier mehr als vor einer Woche, allerdings war die Zahl zwischenzeitlich auf 116 gesunken. In den zurückliegenden beiden Tagen kamen mehr als 30 neue Fälle dazu.
Intensivbereiche sind wenig betroffen
Das Gute daran ist, dass der Intensivbereich davon nicht betroffen ist, denn die allermeisten Covid-Patientinnen und Patienten können auf den Normalstationen behandelt werden. Dort sorgen sie aber aber wegen ihrer Infektion für deutlich mehr Arbeit und Aufwand beim Klinikpersonal. "Ich bin zuversichtlich, dass dies so bleibt, solange wir es mit der Omikron-Variante zu tun haben", so Mildner. In den Main-Rhön-Krankenhäusern werden aktuell zehn Covid-positive Menschen auf Intensivstationen behandelt, nur zwei davon liegen ausschließlich wegen Covid dort, bei den anderen sei das Virus neben einer anderen schweren Erkrankung ein "Nebenbefund".
Von Entspannung könne aber keine Rede sein, denn nach wie vor liege die Auslastung auf den Intensivstationen um die 90 Prozent. Eine Auslastung auf hohem Niveau, die man aber gewohnt sei. Fünf Intensivbetten sind derzeit in den Schweinfurter Kliniken frei.
Solange Omikron die vorherrschende Variante sei, stelle auch die Verkürzung der Quarantäne kein gravierendes Problem dar, so Mildner. Mit Omikron werde es voraussichtlich ein ruhiger Sommer, im Hinblick auf den Herbst müsse man sehen, was an Varianten komme und wie man vorankomme. Zum Beispiel bei der Impfquote, die aus Mildners Sicht bis dahin verbessert werden muss. "Eine isolierte Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitssektor ist nicht umsetzbar und nicht plausibel, wenn doch noch eine Impfpflicht kommt, dann für alle", ergänzt Mildner zu diesem Thema.
Rein von den Zahlen betrachtet liegen heute gut doppelt so viele Covid-positive Menschen in den Krankenhäusern als noch im Januar. Damals herrschte allerdings die Delta-Variante vor, die deutlich schwerere Verläufe verursachte und höheren medizinischen Aufwand forderte.
"Abstromeinrichtung" für Covid-Patienten in Bad Bocklet zum 1. Mai geschlossen
Seit 1. Mai kann die sogenannte Abstromeinrichtung in Bad Bocklet nicht mehr aufrechterhalten werden, weil das Projekt zum 30. April ausgelaufen ist, so Mildner. Dort wurden bisher Corona-Patienten betreut, die nach einem Krankenhausaufenthalt noch nicht gleich in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren konnten und die auch nicht kurzfristig in häuslicher oder stationärer Pflege einen Platz fanden. Diese Menschen wurden, bis sie wieder Covid-negativ waren, dort untergebracht. "Zu Maximalzeiten waren das bis zu 15 Plätze", so Mildner. Weil es diese Einrichtung nicht mehr gibt, könne es in Einzelfällen zu "Entlassschwierigkeiten" kommen, für die man dann eine Lösung suchen müsse.
Ja, das ist schon sehr komisch. Im Januar gab es ca. 2,5 Millionen Tests pro Woche. Mittlerweile bzw. durch die Gesetzesänderungen nur noch 1,1 Millionen Tests. Die Positivrate ist durchgängig hoch und steigt seit einigen Wochen, die Todesfälle wollen nicht weniger werden (heute wieder 240 Meldungen). Gleichzeitig hängen die Länder im Meldewesen hinterher, Schutzmaßnahmen werden zurück genommen, ... ich kann mir wirklich nicht erklären, warum wir trotzdem so viele Patienten in den Krankenhäusern haben. Das muss eindeutig mit Ostern zu tun haben. Ganz sicher nicht an einer bewusst herbeigeführten Dunkelziffer an Infizierten.