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Schweinfurt
Corona-Inzidenz: Wie wurde Schweinfurt vom Hotspot zur Musterstadt?
Im Herbst war Schweinfurt Corona-Hotspot, jetzt hat die Stadt den niedrigsten Inzidenzwert in ganz Deutschland. Wie kommt das? So erklärt es der Leiter des Gesundheitsamtes.
Täglicher Blick auf die Infektionszahlen: 'Glücklicherweise gehen sie nach unten', sagt Matthias Gehrig, Leiter des Gesundheitsamtes Schweinfurt. Die Stadt hat derzeit den niedrigsten Inzidenzwert in ganz Deutschland.
Foto: Anand Anders | Täglicher Blick auf die Infektionszahlen: "Glücklicherweise gehen sie nach unten", sagt Matthias Gehrig, Leiter des Gesundheitsamtes Schweinfurt. Die Stadt hat derzeit den niedrigsten Inzidenzwert in ganz Deutschland.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:38 Uhr

Die niedrigste Inzidenz bundesweit? Eine schlüssige Erklärung hat der Leiter des Schweinfurter Gesundheitsamtes, Matthias Gehrig, dafür auch nicht: "Es ist einfach so." An diesem Montag, 15. Februar, meldete das Robert Koch-Institut (RKI) für die 54 000-Einwohner-Stadt nur noch 3,7 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche- die niedrigste Wert in ganz Deutschland. Bundesweit lag die Sieben-Tages-Inzidenz bei 57,4. Am Dienstag stieg laut RKI der Inzidenzwertes zwar wieder leicht auf 5,6 - doch damit ist Schweinfurt weiter bundesweit Spitzenreiter. Im positiven Sinne.

Noch im Oktober hatte Schweinfurt als Corona-Hotspot in Unterfranken Schlagzeilen gemacht. In nur zwei Wochen war die Inzidenz von 86,1 auf 243 gestiegen - und trotz verschärfter Kontaktbeschränkungen lange Zeit in diesem kritischen Bereich geblieben. Erst kurz vor Weihnachten kam dann ein Lichtblick, als die Stadt am 23. Dezember wieder die 100er-Marke unterschritt. Seit dem 4. Februar nun geht die Inzidenz kontinuierlich nach unten.

Die Lage in den Seniorenheimen hat sich entspannt

"Der Lockdown seit Mitte Dezember scheint zu wirken", mutmaßt der Leiter des Gesundheitsamtes, Matthias Gehrig. Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperre, geschlossenen Schulen, Kitas und Geschäfte - es sei wahrscheinlich, dass das veränderte Verhalten der Bevölkerung zu weniger Ansteckungen führte. Hinzu komme, dass sich die Lage in den besonders vom Corona-Virus betroffenen Seniorenheimen entspannt hat: "Das Ausbruchsgeschehen hier ist durch." Seit 5. Februar sind auch die Erstimpfungen in den stationären Alten- und Pflegeheimen sowie in den Seniorenresidenzen in Stadt und Landkreis abgeschlossen, sagt Gehrig.

Froh über einen niedrigen Inzidenzwert: Matthias Gehrig, Leiter des Gesundheitsamtes in Schweinfurt.
Foto: Anand Anders | Froh über einen niedrigen Inzidenzwert: Matthias Gehrig, Leiter des Gesundheitsamtes in Schweinfurt.

Der Chef des Schweinfurter Gesundheitsamtes ist froh über diese Entwicklung, verschafft sie seiner Behörde doch endlich etwas Luft. "Wir können jetzt mal durchschnaufen", verweist er auf die hohe Belastung seiner Mitarbeiter durch die Kontaktnachverfolgung in den vergangenen Monaten.

Im Moment ist es deshalb auch sehr ruhig auf der Corona-Teststrecke auf dem Gelände der ehemaligen Ledward-Barracks. In der "Corona-Hochphase" an Weihnachten wurde hier von morgens bis abends non-stop getestet. Vormittags waren die vom Gesundheitsamt einbestellten Kontaktpersonen ersten Grades an der Reihe. Nachmittags kamen Schweinfurter, die sich entsprechend der bayerischen Teststrategie auf eigene Initiative kostenlos auf Covid 19 testen lassen wollten.

Wenig los an der Teststrecke

"Für uns ist derzeit nicht mal eine Stunde Testkapazität nötig", sagt Gehrig. Das freiwillige Testangebot werde aktuell wenig in Anspruch genommen. Wer Grippe-Symptome hat, darf zwar nicht auf die Teststrecke, sondern muss einen niedergelassenen Arzt aufsuchen. Doch auch in den Hausarztpraxen würden im Moment weniger Corona-Tests gemacht, sagt Gehrig. Weil die Grippe-Welle ausblieb, sind die Testungen dort zurückgegangen. 

Die positive Entwicklung beim Infektionsgeschehen macht sich ist genauso im Landkreis Schweinfurt bemerkbar. Die 7-Tage-Inzidenz sinkt auch dort kontinuierlich und liegt nach den Berechnungen des RKI aktuell bei 28,6. 

 
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Kommentare
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  • D. E.
    Was hat jetzt Influenza mit Covid-19 zu tun?
    Sinkende Influenzazahlen, weil sich vielleicht über 20 Millionen Menschen impfen haben lassen?
    https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2021/02/16/viele-geimpfte-wenige-erkrankte
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  • D. E.
    Die Maßnahme alle Querdenker und Coronaleugner aus der Stadt zu verweisen hat gewirkt. 🤣🤣🤣
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  • T. M.
    Vielleicht ist es ja auch der normale Verlauf einer Virussaison?
    Siehe Seite 3 (ohne jegliche Schutzmaßnahmen oder Masken etc..)

    https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/6533/Influenza_Wochenbericht_KW11_2020.pdf?sequence=1&isAllowed=y
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