Die schlechten Nachrichten in Sachen Corona-Infektionen und die massive Kritik an der Arbeit des Gesundheitsamtes in Schweinfurt reißen nicht ab. Während in ganz Deutschland die 7-Tage-Inzidenz weiter zurückgeht und deutlich unter 20 liegt, ist sie in Schweinfurt erneut am Steigen: Am Sonntag betrug der Wert laut RKI 86,1, mit Abstand der höchste in ganz Deutschland.
Der bayerische Durchschnitt beträgt 20,6, im Landkreis Schweinfurt ist die 7-Tage-Inzidenz nur noch bei 10,4. Angesichts des guten Wetters und geöffneter Geschäfte und Cafés nahm man am Samstag in der Innenstadt von Schweinfurt nicht wahr, dass die Inzidenz so hoch ist. Sollte sie in den nächsten Tagen sogar über 100 steigen, gilt nach drei Tagen über 100 die Bundesnotbremse, die Geschäfte müssten wieder schließen, während im Rest der Republik wieder mehr Normalität möglich ist.
Die Ursache der weiter steigenden Inzidenz – gemeldet wurden von Samstag auf Sonntag zehn neue positive Corona-Fälle – wird dieses Mal nicht als "diffus" vom Gesundheitsamt bezeichnet, sondern einem eindeutigen Infektionsherd zugeordnet, wie der städtische Ordnungsreferent Jan von Lackum in einer Mitteilung erklärt. In den vergangenen Monaten war das Gesundheitsamt, das dem Landratsamt Schweinfurt zugeordnet ist, immer dafür kritisiert worden, dass man keine klaren Infektionsherde oder so genannte Hot Spots für Infektionen definieren konnte.
Die Pressemitteilung zeigt eine völlig neue Art von Transparenz der Behörden, die es in den vergangenen Monaten in dieser Form nicht gegeben hat und mit ein Auslöser für die massiv gestiegene Unzufriedenheit mit der Arbeit des Gesundheitsamtes war. Bisher gab es Auskünfte darüber, wo Infektionsherde liegen konnten, meist nur auf ausdrückliche Nachfrage dieser Redaktion. Die Pressemitteilung der Stadt erläutert nun Ursachen und was die Stadt unternimmt, um weitere Infektionen zu verhindern.
"Die steigenden Zahlen sind im Wesentlichen auf zwei größere Familienverbände zurückzuführen", erklärt die Stadt. Beide betroffenen Familien wohnen in der Innenstadt und seien bereits in Quarantäne. Eine Familie sei, so von Lackum, seit Samstag isoliert, nachdem Selbsttests positiv ausgefallen seien. Die Mitglieder der anderen Familie befinden sich bereits seit dem 8. Juni als enge Kontaktpersonen in Quarantäne.
Keine Verbindung zwischen den Familien und keine Feiern als Auslöser
Eine Verbindung beider Familien sei nicht festgestellt worden, so die Stadt. Auch sei "keine vorangegangene Feierlichkeit bekannt, die Auslöser der Infektionen hätte sein können". Ausdrücklich betont der Ordnungsreferent: "Beide Familien haben sich sehr kooperativ verhalten." Man gehe davon aus, "dass die Quarantäne-Anordnungen beachtet werden und so die Infektionskette unterbrochen werden konnte". Wenn es keine weiteren Neuinfektionen in den nächsten Tagen gebe, sinke auch der Inzidenzwert bald wieder.
"Natürlich ist die Situation in erster Linie für die betroffenen Familien besorgniserregend, aber auch für die gesamte Stadt Schweinfurt ist die Entwicklung unbefriedigend, befinden wir uns doch erst seit Kurzem auf einem Weg der Erleichterungen. Wir werden gemeinsam mit dem Gesundheitsamt alles daran setzen, die Infektionskette zu unterbrechen und in solchen Familienverbänden noch besser aufzuklären", werden Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Landrat Florian Töpper zitiert.
Für große Familien in engen Wohnverhältnissen sei eine Quarantäne einzelner Personen schwierig umzusetzen, schreibt die Stadt. Die derzeit in Deutschland grassierenden, ansteckenderen Virusmutationen trügen ihren Teil dazu bei, "dass es innerhalb von Familien relativ häufig zu gegenseitigen Infektionen kommt". Deshalb dürfe man betroffene Familien nicht vorschnell verurteilen.
Außerdem gab Jan von Lackum bekannt, was die Verwaltung nun unternehmen werde. So werde der Integrationsbeauftragte versuchen, weiter aufzuklären. Städtische Mitarbeiter seien schon seit mehreren Wochen mit Sprachmittlern im Stadtgebiet unterwegs, um unter anderem bei der Registrierung für die Corona-Schutzimpfung zu unterstützen. Ziel sei es, gerade Familien mit Migrationshintergrund "aufzuklären und zu sensibilisieren". Diese, so von Lackum, lebten oftmals enger in größeren Familienverbänden zusammen und hätten so "ein höheres Infektionsrisiko".
Stadtverwaltung und Gesundheitsamt appellieren an die Vernunft der Bürger
Einen Ausweg aus der Pandemie gibt es aus Sicht der Stadt nur durch Impfungen, an denen sich möglichst viele Bürger beteiligen sollten. Klar sei, so von Lackum, dass das Ziel von schnellen und möglichst vielen Impfungen "nur erreicht werden kann, wenn mehr und ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht. Stadt und Landkreis Schweinfurt hoffen, dass dies spätestens Ende Juni der Fall ist". Dann könnten auch die in Vorbereitung befindlichen "Impfungen vor Ort" in den dicht bewohnten Stadtteilen durch das Impfzentrum Schweinfurt erfolgen, schreibt Jan von Lackum.
Das Gesundheitsamt ruft außerdem dazu auf, weiterhin die Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln einzuhalten. Dies sei der beste Schutz vor Übertragung des Virus: "Nur durch die Mithilfe aller können Infektionsketten effektiv unterbrochen werden und die Inzidenzen langfristig sinken."
Viele infizieren sich daher unbewusst. Dies als dumm zu bezeichnen ist völlig sinnfrei. Wohnen viele Menschen auf engem Raum können sich somit viele in kurzer Zeit infizieren. Man kann das als Schicksal oder Tragödie bezeichnen. aber auf keinen Fall als dumm.
DIE HOHEN WERTE LIEGEN NUR AN DER GEBIETSREFORM, IN FOLGE DER AUSGEBLIEBENEN EINGEMEINDUNGEN !!!
Der Speckgürtel mit den bürgerlichen Wohngebieten blieb komplett außen vor. Dadurch wurde SW zum statistischen Exoten in ALLEN BEREICHEN.
Werte nach obiger Tabelle:
Dittelbrunn 0,11
Sennfeld 0,02
Niederwerrn ohne ANKER 0,13
Diese 3 Eingemeindungen waren bereits vom Freistaat beschlossen und nach Recherchen des Tagblatts vom Staatssekretär Erwin Lauerbach eigenmächtig storniert worden.
Bei den überfälligen Eingemeindungen kämen heute natürlich in einer größeren, zukunftstauglichen Lösung noch weitere Gemeinden mit ähnlich niedrigen Werten hinzu.
In Folge ausgebliebener Eingemeindungen wird Schweinfurt GESCHÄDIGT, jetzt bis zum Einzelhandel
Zahlen von 2019: Ausländeranteil Stadt SW 20%.
Andy25 bringt hier Phantasiezahlen von 45%. Und in jedem zweiten Kommentar kommt er mit der Gebietsreform von vor 50 Jahren. Langsam wird das Gejammere langweilig, um nicht lächerlich zu sagen. Sein SW Patriotismus ist völlig übertrieben.
https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/warum-menschen-aus-128-laendern-gerne-in-schweinfurt-daheim-sind-art-10500976
11.000 Mitbürger haben einen ausländischen Pass [=20%] und rund 45% Migrationshintergrund.
Familien mit Migrationshintergrund bedeutet doch nur, dass hier die familiären Verhältnisse noch einigermaßen intakt sind! Man kommt noch zusammen und spricht und isst noch miteinander.
Da hockt nicht jeder vor seinem Computerbildschirm und hat mit Familie nichts mehr zu tun!
Schließlich benennen Medien gemäß ihres Auftrages ("Sagen, was ist", Zitat Spiegel-Gründer Rudolf Augstein) in anderen journalistischen Bereichen ja auch stets Ross und Reiter (bspw. wenn es um politische Parteien oder die Kirche geht etc.). Warum sollte man dann hier in diesem Fall (bei der Suche nach der Ursache für die aktuell hohen Schweinfurter Corona-Zahlen) plötzlich Informationen vorenthalten?
Das ganze hat doch nichts mit Verschwiegenheitspflicht zu tun. Es wurde kein Name, kein Stadtteil etc benannt. Das es nun zwei Familien mit Migrationshintergrund waren, nun ..... vermutet haben es sowieso einige. Das hat aber wiederum nichts mit Rassismus zu tun. Ich kann dieses Wort eh bald nicht mehr hören, da damit viel zu viel Unsinn gemacht wird. Aber anders Thema.
Man fordert von den Behörden und der Presse Zahlen, Offenheit und Transparenz. Dem kam die Behörde und die MP nach. Nicht mehr u d auch nicht weniger.
Das viele Migranten von Corona betroffen waren, ist ein offenes Geheimnis, dies zu benennen hat aber nichts mit Rassismus zu tun. Es zeigt lediglich, dass hier in Sachen Eingliederung noch einiges im Argen liegt (Sprache, beengter Wohnraum usw.)
Es ist sogar noch schlimmer: Ich benannte einen Arzt als Kontaktperson, bei dem ich wenige Tage vor meinem Positiv-Test war, aber der hat davon nie erfahren ...was ich wiederum später erfahren habe.
Die Quarantäne-Zeit richtet sich überhaupt nicht nach dem Grad der Infektion, also der konkreten, ausgewiesenen (!) Virus-Last.
Eine Kontaktperson ersten Grades kam (vorsorglich) in Quarantäne. Als diese dann 7 Tage später ebenfalls positiv getestet wurde, wurde die Quarantäne-Zeit um zwei Tage verkürzt.!?
Freitag abend, 18:30 Uhr, Kesslergasse:
Ungefähr die Hälfte der Passanten hatte keine Maske auf.
Ohne weitere Worte...