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Schweinfurt
Corona in Schweinfurt: Besorgniserregend und nicht kontrollierbar
Unterfrankens Corona-Hotspot ist mal wieder die Stadt Schweinfurt. Auch der Landkreis knackte die 300er-Marke.
Die Corona-Infektionszahlen sind in Schweinfurt erneut rasant gestiegen.
Foto: Britta Pedersen, dpa | Die Corona-Infektionszahlen sind in Schweinfurt erneut rasant gestiegen.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Von 337,6 am Dienstag auf 431,4 an diesem Mittwoch. Wieder einmal hat die Stadt Schweinfurt mit einem rasanten Anstieg der Corona-Infektionszahlen zu kämpfen, was sich erneut in einem extremen Sprung der Sieben-Tage-Inzidenz äußert. Laut Robert Koch-Institut (RKI) kamen im Stadtgebiet binnen eines Tages 60 Neuinfektionen hinzu. Doch wie ist diese turbulente Entwicklung zu erklären?

Eine Anfrage beim Schweinfurter Gesundheitsamt ergab, dass sich  das Infektionsgeschehen überwiegend im privaten Umfeld abspiele, "die derzeitige Infektionslage ist insgesamt als sehr besorgniserregend zu betrachten", da die Gefahr, sich mit dem Virus anzustecken in Zusammenhang mit den aktuell schnell steigenden Fallzahlen und den geringen sozialen Beschränkungen stetig steige, so Pressesprecher Andreas Lösch. Die Ansteckungsgefahr betreffe sowohl geimpfte als auch ungeimpfte Personen, wenngleich Geimpfte ein vielfach geringeres Risiko eingingen.

Das Gesundheitsamt habe über die Software Sormas einen guten Überblick, wie die Infektionen geografisch in Stadt und Landkreis Schweinfurt verteilt seien. "Örtlich sind sowohl in der Stadt, als auch im Landkreis keine auffälligen Fallhäufungen auszumachen", so Lösch. Ausbrüche, etwa durch  Veranstaltungen oder Diskotheken seien nicht bekannt. Positivbefunde gebe es dagegen regelmäßig in Schulen und Kitas, allerdings nicht gehäuft. Auch Einrichtungen wie Seniorenheime sind immer wieder betroffen.

Der Großteil der Ansteckungen finde im familiären Umfeld sowie im Freundes- und Bekanntenkreis statt, erklärt Lösch. Vermutlich bei der Wahrnehmung von Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen oder beim längeren gemeinsamen Aufenthalt. Das Gesundheitsamt stuft das Infektionsgeschehen aufgrund dessen als "besorgniserregend und nicht kontrollierbar" ein. Weiterhin müsse das Ziel sein, die Impfquote zu erhöhen.

Auch der Landkreis Schweinfurt knackt die 300er-Marke

Auch in den Krankenhäusern bleibt die Lage angespannt. Laut dem zentralen bundesdeutschen Intensivregister waren am Mittwoch (Stand: 12.15 Uhr) fast 95 Prozent der Intensivbetten in der Stadt Schweinfurt belegt, zehn von den 53 Betten wurden von Corona-Patienten beansprucht. Bereits zu Beginn der Woche ergab eine Anfrage bei den Krankenhäusern, dass der Großteil von ihnen nicht geimpft ist.

Laut Intensivregister belegten am Mittwochmittag im Landkreis Schweinfurt keine Corona-Patienten die Intensivbetten. Jedoch hat sich die Sieben-Tage-Inzidenz auch dort stark erhöht. Von 256,8 am Vortag sprang der Wert an diesem Mittwoch auf 300,9. Laut dem RKI kamen im Landkreis binnen eines Tages 70 Neuinfektionen hinzu, zudem zwei Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

 
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  • H. G.
    Antwort an alle (Antwort-Funktion separat nicht anklickbar):
    In einer "Pandemie von nationaler Tragweite" müssten für meine Vorstellung 80 - 100 % der Intensivbetten von Covid-Patienten belegt sein. In einer "Pandemie von nationaler Tragweite" werden Intensivbetten und das dazugehörige Personal massiv erweitert - letzeres hat sich aber laut Ärzteblatt vom 23.10.21 wegen der Belastungen und /oder Aufgabe der Vollzeitbeschäftigung erheblich reduziert. In einer "Pandemie von nationaler Tragweite" muss ungeimpftes Personal nicht hinausgeworfen und durch geimpftes ersetzt werden: Es erkrankt oder stirbt einfach. In einer "Pandemie von nationaler Tragweite" werden die überlebensnotwendigen, systemrelevanten Pflegekräfte so gut bezahlt wie Manager und für Betrüger mit Schutzmaterial i. w. S. lebenslängliche Haftstrafen verhängt. Usw. usf. Für alles Fehlanzeige. Wir befinden uns stattdessen in einer exponentiell gesteigerten Kapitalismusepidemie von internationaler Tragweite.
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  • S. K.
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  • S. K.
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  • S. K.
    hört! hört!
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  • L. W.
    @ Rathauseule

    Wir leben aber nicht in einer Diktatur.

    Und kapieren Sie eigentlich was Sie da postulieren?

    100% der Intensivbetten für Covid19 und die anderen Schwerstkranken kommen in einen Siechenkobel wie Mittelalter, wo sie elend sterben?

    Denken Sie doch einfach noch mal nach, bevor Sie so etwas posten
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  • H. G.
    Sie haben mich falsch verstanden, Lebenhan. Ich meinte nicht, dass 100% Betten für Covid-Patienten freigehalten werden SOLLEN, sondern dass bei einer echten Pandemie 80 - 100 % Betten von schweren Covid-Fällen belegt WÄREN. Und kein Mensch mit irgendetwas irgendwie Aufschiebbarem würde sich dann freiwillig in ein Krankenhaus begeben. Was hat meine Aussage im übrigen mit Diktatur zu tun? Durch Steuerbetrug und Reichenpäppelung gehen dem deutschen Staat jährlich Milliarden verloren. Die könnte man für den dringend nötigen Ausbau der Pflege verwenden. Statt bsw. Impfung. Aber die ist eben ungeheuer lukrativ.
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  • H. K.
    Na dann leg dich ins Bett (und lass dir Thrombosespritzen geben) und warte bis die Pandemie rum ist.

    Widerspricht übrigens auch der Triage denn so mancher Unfall, Schlaganfall, Herzinfarkt hat bessere Chancen als ein Covid Patient.

    Und aus was für einem Land möchtest du das Pflegepersonal denn einfliegen? Jetzt in einer Pandemie wo jedes Land seine Pflegekräfte behalten will.
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  • H. G.
    Die larvierte Triage gibt es, seit es den Status des Privatpatienten gibt, oder früher, den Leibarzt, denn ein schwerkranker Patient braucht vor allem ein Einzelzimmer zur Genesung und nicht das Geröchel von todkranken Mitpatienten, die schon vor 10 Jahren einfach ohne jede Achtung von Privatsphäre in grade Kapazität bietende Zimmer geschoben wurden. Nach einem solchen Krankenhausaufenthalt braucht man erst mal eine Reha oder eine Traumatherapie oder beides. Wieso geht es seit Corona plötzlich um Gesundheit? Von Armen sicher nicht.
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  • D. E.
    "In einer 'Pandemie von nationaler Tragweite' müssten für meine Vorstellung 80 - 100 % der Intensivbetten von Covid-Patienten belegt sein."

    Da haben wir alle ja Glück, das Sie kein Entscheidungsträger sind und auch keine Verantwortung tragen müssen.
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  • H. G.
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  • W. S.
    Danke für den Bericht. Ich finde ihn sachlich geschrieben.
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  • H. G.
    Stadt SW: "zehn von den 53 Betten wurden von Corona-Patienten beansprucht."
    WOW, SO VIEL ??? Ironie aus.
    "Laut Intensivregister belegten am Mittwochmittag im Landkreis Schweinfurt keine Corona-Patienten die Intensivbetten. Jedoch hat sich die Sieben-Tage-Inzidenz auch dort stark erhöht. Von 256,8 am Vortag sprang der Wert an diesem Mittwoch auf 300,9. Laut dem RKI kamen im Landkreis binnen eines Tages 70 Neuinfektionen hinzu, zudem zwei Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion."
    Keine Corona-Patienten belegten die Intensivbetten? Das ist wirklich besorgniserregend. Vor allem wenn man die dazugehörigen Schlagzeilen mit dem gegensätzlichen Inhalt vergleicht. Dafür sind die Sargträger der 2 Todesfälle "im Zusammenhang mit!" sicher gestolpert und haben sich den Hals gebrochen, weil ihnen die Maske unter das Brillenglas gerutscht ist?! Ist das, was hier stattfindet, Massenpsychose oder Volksverarschung ??
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  • S. F.
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  • G. K.
    Zitat Rathauseule: „Ist das, was hier stattfindet, Massenpsychose oder Volksverarschung ??“

    Weder noch – sondern wenigstens ein paar haben in Mathe aufgepasst und begriffen, was eine Exponentialfunktion ist… 😉
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  • S. K.
    Wegen dem expotentiellen Wachstum habe ich noch ein nettes Filmchen.
    Es ist zwar schon 10 Jahre alt und wirkt in manchen Stellen sehr schräg, aber die der eigentliche Inhalt wird transparent und ohne Mathe-Vorkenntnisse widergegeben.

    https://www.youtube.com/watch?v=f6UMdo81A1g

    Es gab sogar welche, die das eine Experiment zu Hause nachmachen wollten. Sie zählen heute immer noch grinsen
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Rathauseule

    Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass die Einlieferungen auf die ITS nachlaufen?

    Solange das Gesundheitsamt nicht einmal ansatzweise die Fälle nachvollziehen und effektiv eindämmen kann stehen wir vor einem Flächenbrand.

    Schauen Sie doch einfach bis nach Rottach Egern, da brennt die Hütte und zwar lichterloh. Da gibt es dann kein Bett mehr für einen Herzinfarkt, Autounfall.
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  • H. G.
    "Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass die Einlieferungen auf die ITS nachlaufen?"
    Bitte erklären Sie diesen Satz. Ich verstehe ihn nicht. Danke.
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  • A. H.
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  • S. K.
    Es ist ja nicht so, dass man sich z. B. um heute um 12:00 infiziert und dann abend um 16:35 Uhr Schlauch in den Rachen gerammt bekommt.

    Es vergehen einige Tage (Inkubationszeit) bis die Krankheit ausbricht und ein paar weitere bis die Situation eintritt, dass man ins Krankenhaus eingeliefert wird.

    Das ist mit "nachlaufen" gemeint.

    Um ein wenig weiter zu denken... es ist mit steigenden Zahlen bei den Krankenhäusern und somit auch bei Intensivstationen zu rechen.

    Bitte beachte dass, wenn du dich zu dem Thema äußerst.
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  • S. K.
    Aktuell wächst die Anzal der Intensivpatienten von Woche zu Woche mit 25 bis 35 %

    https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/index.htm

    Aktuell haben wir 655, dann sind es in 7 Tagen 800 bis 850 und der Höchstand von 710 aus dem letzten Winter ist erreicht. Dann schauen wir mal wie weit wir dann noch kommen.
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