Es hat nicht ganz gereicht, dennoch macht die Entwicklung im Landkreis Schweinfurt Hoffnung. Am Freitag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Sieben-Tage-Inzidenz von 109,1. Dabei wurden 17 Neuinfizierte gemeldet. Sinkt die Inzidenz wieder unter den Schwellenwert von 100 und bleibt dies an drei aufeinanderfolgenden Tagen so, dann treten im Landkreis wieder Lockerungen in Kraft. Dann nämlich ist beispielsweise beim Termin-Shopping kein negativer Corona-Test mehr erforderlich. Allerdings wird sich zunächst nichts ändern. Angenommen die Inzidenz sinkt am Samstag für mehrere Tage unter die 100er-Marke, dann würden die Lockerungen im Landkreis frühestens am kommenden Mittwoch eintreten.
Weniger Grund zur Hoffnung besteht derzeit in der Stadt Schweinfurt. Am Freitag meldete das Robert-Koch-Institut dort eine Inzidenz von 161 bei zwölf Neuinfizierten. Damit ist der Sieben-Tage-Wert zwar auch gesunken (Vortag 181,6), von Lockerungen ist das Stadtgebiet jedoch noch weit entfernt. Dennoch wird sich im Kreis Schweinfurt ab kommender Woche einiges ändern.
Ab Montag Distanzunterricht für die meisten Schüler im Landkreis
Denn auch wenn es kommende Woche bei den aktuellen Regeln, etwa "Click & Meet" mit negativem Corona-Test, Kontaktbeschränkung und nächtlicher Ausgangssperre bleibt, gelten für Kindertageseinrichtungen und Schulen im Landkreis Schweinfurt ab Montag, 19. April, bis zunächst einschließlich Sonntag, 25. April, neue Regeln. Grund dafür ist, dass der Landkreis nun, wie die Stadt bereits ohnehin, in den "Inzidenzbereich über 100" eingestuft wird. Demnach findet ab Montag in der Jahrgangsstufe 4 der Grundschule, der Jahrgangsstufe 11 der Gymnasien und der Fachoberschule sowie in Abschlussklassen Präsenzunterricht, soweit dabei der Mindestabstand von 1,5 Metern durchgehend und zuverlässig eingehalten werden kann, oder Wechselunterricht statt, teilte das Landratsamt mit.
Für die Teilnahme am Präsenzunterricht ist ein negativer Corona-Test erforderlich. Die Testungen werden in der Regel in der Schule als Selbsttest angeboten. An allen übrigen Schularten und Jahrgangsstufen findet Distanzunterricht statt. Wichtig: Die Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen, Ferientagesbetreuungen und organisierten Spielgruppen sind geschlossen.
Schnelltestmöglichkeit vor allem für "Schnupfenkinder"
Zudem teilte das Landratsamt mit, dass sogenannte "Schnupfenkinder", also Kinder und Jugendliche mit leichten Erkältungssymptomen, welche die jeweilige Einrichtung nur mit dem Nachweis eines negativen Tests besuchen dürfen, die Möglichkeit haben, bei den Schnelltestzentren im Landkreis Schweinfurt und bis zunächst einschließlich Freitag, 23. April, in den Testzentren der DLRG in Schonungen und Werneck im Rahmen der dortigen Verfügbarkeiten einen kostenlosen PoC-Antigenschnelltest zu erhalten.
Die Testzentren der DLRG in Schonungen und Werneck sind bis zum 23. April (Montag bis Freitag, 6.30 Uhr bis 8.30 Uhr) ohne Terminvereinbarung speziell für Kinder und für andere Personen mit leichten Erkältungssymptomen geöffnet. Des Weiteren hat die DLRG Schonungen mitgeteilt, ihr Testangebot für asymptomatische Personen auszuweiten und nun dienstags, freitags und sonntags zwischen 16 und 19 Uhr Antigentests anzubieten.
Fünf neue Schnelltestzentren für den Landkreis
Wie das Landratsamt außerdem mitteilte, kommt nun ein "weiterer wichtiger Baustein zur Pandemiebekämpfung" hinzu. Im Landkreis werden demnach Anfang kommender Woche insgesamt fünf Schnelltestzentren ihren Betrieb aufnehmen: Am Montag in Gerolzhofen und in Waigolshausen sowie am Dienstag in Dittelbrunn, Donnersdorf und Hesselbach. Landrat Florian Töpper betont: "Diese Schnelltestzentren ergänzen damit die bisherigen Testangebote im Landkreis Schweinfurt um einen weiteren, wichtigen Baustein." In den Schnelltestzentren erhalten alle Bürgerinnen und Bürger einen kostenfreien PoC-Antigentest, einen sogenannten Schnelltest.
Im Unterschied zu den bisherigen Schnelltestangeboten für asymptomatische Personen, etwa in Apotheken, schließt das Angebot in den nun eröffneten Schnelltestzentren explizit auch leicht symptomatische Personen jeden Alters mit ein, insbesondere auch "Schnupfenkinder".
Die fünf Schnelltestzentren sind zunächst montags bis samstags in Betrieb. Bei Bedarf können die Öffnungszeiten auch auf Sonn- und Feiertage ausgeweitet werden. Alle Testzentren führen kostenlose Testungen nach Terminvereinbarung durch, die Anmeldung erfolgt per Telefon oder online. Eine regionale Zuordnung der Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinden zu einzelnen Schnelltestzentren besteht nicht.
Stand der Impfungen in Stadt und Landkreis Schweinfurt
Insgesamt wurden in Stadt und Landkreis Schweinfurt seit Impfbeginn 36 528 Impfungen verabreicht, davon waren 25 839 Erstimpfungen. Die Impfquote liegt bei den Erstimpfungen aktuell bei 15,29 Prozent, bei den Zweitimpfungen bei 6,3 Prozent. Mittlerweile, so das Landratsamt, ist die Impfung der Impfwilligen aus der ersten Prioritätsgruppe in Stadt und Landkreis Schweinfurt abgeschlossen. Damit können nun vor allem Personen der zweiten Prioritätsgruppe ein Impfangebot erhalten.
Derzeit haben sich aus Stadt und Landkreis Schweinfurt rund 28 000 Bürgerinnen und Bürger für einen Impftermin registriert. Seit dem 1. April beteiligen sich auch die Hausärzte an der Impfkampagne. In den ersten zwölf Tagen wurden bereits 1597 Menschen über diesen Weg erstgeimpft. "Grundsätzlich wird gebeten, dass vom Hausarzt Geimpfte, sofern diese parallel im Online-Portal für eine Impfung in den Impfzentren registriert sind, sich dort wieder abmelden", so das Landratsamt.
Neue Impfkampagne des Landkreises
Mit einer neuen Kampagne des Landkreises Schweinfurt für die Corona-Schutzimpfung unterstützt der Landkreis die vom Bundesgesundheitsministerium initiierte Kampagne unter dem Motto "#ärmelhoch…für die Corona-Schutzimpfung". Unter dem entsprechenden Hashtag #Ärmelhoch finden sich unter anderem auf Anzeigen in der Zeitung oder in den Sozialen Netzwerken zahlreiche Menschen, die sich an dem Aufruf bereits beteiligt haben. Die Kampagne soll dazu beitragen, die Impfbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zu fördern und gleichzeitig auch über die Corona-Schutzimpfung aufzuklären.
