Es gibt kein Ja, aber auch kein Nein. Insofern bleibt noch Hoffnung, dass sich der Weltkonzern Intel tatsächlich in der Region Schweinfurt ansiedeln könnte. Der Hersteller von Mikrochips will seine Produktionskapazitäten erweitern und sucht auch in Europa einen Standort. Die Conn Barracks bei Geldersheim stehen mit auf der Liste. Dort soll ein 100 Hektar großer Gewerbepark entstehen.
"Der Investor hat sein Auswahlverfahren aktuell noch nicht abgeschlossen", teilt das Bayerische Wirtschaftsministeriums auf Nachfrage mit. Dieses war von der deutschen Ansiedlungsagentur Germany Trade and Invest, kurz GTAI, im vergangenen Jahr aufgefordert worden, mögliche Standorte in Bayern für eine Produktionsstätte zu benennen. So kamen die Conn Barracks mit dem geplanten Gewerbepark ins Spiel. Mit dem vom Konversionsmanagement am Landratsamt eingereichten Exposé überstand man die erste Auswahlrunde.
Keine Antwort auf Brief der Jungen Union
Weil die Konkurrenz in Deutschland und Europa aber groß ist, sah sich die Junge Union veranlasst, zusätzlich die Werbetrommel für die Conn Barracks zu rühren. Pascal Schwing (Kreisvorsitzender der JU Schweinfurt-Stadt) und Thomas Siepak (Kreisvorsitzender der JU Schweinfurt-Land) schrieben einen offenen Brief an Patrick Gelsinger, Geschäftsführer (CEO) der Intel Corporation aus Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien, in dem sie die Vorteile des Standorts mitten in Deutschland anpriesen.
Der Brief ging Anfang September in die Staaten. Eine Antwort hat die Junge Union nicht bekommen. Schwing und Siepak haben deshalb Ende vergangenen Jahres noch einmal ein Erinnerungsschreiben an den Intel-Chef geschickt. Auch darauf gab es bis jetzt keine Antwort.
Ursprünglich wollte der 60-jährige Konzernchef die Standorte für seine Investitionen in Europa Ende 2021 verkünden. Daraus wurde nichts. Das Bayerische Wirtschaftsministerium rechnet nun mit einer Bekanntgabe im ersten Halbjahr 2022. Ob die Conn Barracks dabei sind, bleibt fraglich. Denn mittlerweile soll Intel seinen Flächenbedarf auf 500 Hektar hochgeschraubt haben. "Dies übersteigt selbst das Flächenpotential der Conn Barracks deutlich", sagt das Konversionsmanagement.
Da ist es zwar löblich wenn die JU einen Brief in die USA schreibt wenngleich dieser eher der eigenen Profilierung dient, vor allem wenn tatsächlich eine wie auch immer geartete Antwort gekommen wäre - möglichst noch vom "CEO" persönlich.
Überhaupt fragt man sich ob so eine gewaltige Ansiedlung "auf dem flachen Land", so unwahrscheinlich sie auch ist für einen Großteil der hiesigen Bevölkerung einen Mehrwert bietet?
Die Gesellschaft überaltert, Fachkräfte werden in wenigen Jahren in vielen Branchen fehlen, schon jetzt macht sich das im Handwerk bemerkbar. Experten die man von außerhalb anwerben müsste würden Preise für Häuser und Grundstücke in die Höhe treiben. Ob Steuern vor Ort bleiben wäre die nächste Frage.
Natürlich sind Arbeitsplätze gut aber es ist absehbar, dass die vorhandenen Arbeitsplätze zukünftig kaum besetzt werden können.