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Geldersheim
Chinesischer Autobauer in Schweinfurt? Landrat Töpper bevorzugt Conn Barracks
Der chinesische Autohersteller XPeng sucht eine Produktionsfläche in Europa. Oberbürgermeister Remelé und der Landkreis ziehen an einem Strang.
Symbolbild einer Ladesäule für Elektroautos. In Schweinfurt kümmern sich auf Initiative der Grünen-Fraktion Stadt und Landkreis derzeit um ein Angebot an den chinesischen Autohersteller XPeng, der in Europa einen neuen Standort sucht.
Foto: Hendrik Schmidt | Symbolbild einer Ladesäule für Elektroautos. In Schweinfurt kümmern sich auf Initiative der Grünen-Fraktion Stadt und Landkreis derzeit um ein Angebot an den chinesischen Autohersteller XPeng, der in Europa einen ...
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 28.09.2024 02:36 Uhr

Anfang September hatte die Schweinfurter Grünen-Fraktion im Stadtrat den Antrag gestellt, dass sich die Stadt Schweinfurt darum bemüht, dem chinesischen Autohersteller XPeng, der in Europa einen neuen Standort eröffnen will, ein Angebot für Flächen zu machen. Grünen-Fraktionssprecher Holger Laschka hatte dazu auch an seinen Parteikollegen, Wirtschaftsminister Robert Habeck, geschrieben.

Die Stadt ist bereits tätig geworden. Dem Vernehmen nach gab es bereits einen Kontakt mit "Invest Bavaria" des bayerischen Wirtschaftsministeriums von Seiten der Stadt. Nun hat sich auch das Landratsamt mit einer Stellungnahme zu Wort gemeldet. Der Landkreis, heißt es da, begrüße "ausdrücklich die Initiative der Stadt Schweinfurt für die Ansiedlung des chinesischen Herstellers von Elektroautos von XPeng im Raum Schweinfurt" und habe dies auch gegenüber "Invest in Bavaria" bekräftigt.

Im Zuge dessen habe, so die Mitteilung, Landrat Florian Töpper in einem Schreiben an "Invest in Bavaria"-Geschäftsführer Christian Weber angeregt, "dass die Region durch die staatliche Agentur gezielt als potenzieller Standort für die Hersteller von Elektroautos sowie Nutzfahrzeuge und deren Komponenten vermarktet wird".

Große Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Schweinfurt

"Die Wirtschaftsregion Schweinfurt steht vor großen Herausforderungen, die nur durch gemeinsames und zielgerichtetes Handeln bewältigt werden können", erklärt Landrat Töpper in der Mitteilung. Die Stadt Schweinfurt sei ein zentraler Industriestandort Nordbayerns und die gesamte Region durch die Zusammenarbeit mit den dort ansässigen Industriebetrieben geprägt. Die in der Region vorhandenen Kompetenzen, die Qualifikation der Fachkräfte sowie die Prägung der Technischen Hochschule "machen die Region Schweinfurt als Standort für Unternehmen aus dem Fahrzeugbau äußerst attraktiv", betont der Landrat.

Als Potenzialfläche sieht Töpper insbesondere die Conn Barracks. Aktuell befindet sich der Zweckverband Interkommunaler Gewerbepark Conn Barracks in der Wertermittlung mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Zu erwarten ist, dass man im kommenden Jahr die ehemalige Kaserne kauft und anschließend mit der Bauleitplanung fortfährt sowie mit der Erschließung beginnen kann, heißt es abschließend.

Die Firma XPeng wurde 2014 von ehemaligen Führungskräften der Guangzhou Automobile Group gegründet. Im vergangenen Jahr beteiligte sich der Volkswagen Konzern mit 700 Millionen Dollar und erwarb fünf Prozent der Anteile. Es wurden eine umfangreiche Partnerschaft und die gemeinsame Entwicklung zweier Elektroautos der Mittelklasse vereinbart, die bereits 2026 Marktreife haben sollen, wie in Fachmagazinen zu lesen ist.

 
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  • Erich Spiegel
    Wird die deutsche Autoindustrie in 20 Jahren chinesisch sein wie heute die italienische Modeindustrie in Prado. In Prado produzieren 30.000 Chinesen in 4600 Betrieben Textilien. Ein paar wenige Italiener gibt es auch noch. Im Raum SW kommen die Chinesen auch voran: Leoni in KT, Preh in NES, CW Bearing in Kürnach, Hammelburg, etc. Jetzt vielleicht noch Xpeng. Was in SW passiert passiert in ganz Europa. Gelten für Chinesen im Ausland die Gesetzte des Gastlandes? Ich bezweifle es, nachdem ich den Bericht über die vietnamesische Stadt Sansha gelesen habe. Dort leben viele Chinesen. China sagt "unsere Leute, unsere Gesetze" und hat in Sansha Volksratswahlen abgehalten. Dass Sansha eine vietnamesische Stadt ist juckt die Chinesen wenig. Völkerrecht wird ignoriert. Für die chinesische Diktatur gilt das Recht des Stärkeren. In SW wird das natürlich ganz anders sein. Denkste!
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  • Fred Reinshagen
    Die Conn Barracks sind einer der besten Industriestandorte Deutschlands!

    > Geografische Mitte des deutschen Sprachraums
    > Großes Flugfeld das Audi(?) als PKW-Halde nutzte
    > Eigener Bahnhof: wo ehemals Panzer verladen wurden können auch PKW verladen werden
    > Autobahnanschlussstelle: wo Audis zu & abfuhren können auch XPengs ausgeliefert werden
    > Technische Hochschule in SW
    > Viele Fachkräfte von Automobilzulieferern in SW, die z.T. neue Arbeitsplätze suchen
    > E-Mobil Hauptstandort von ZF in SW, mit E-Motorenbau

    Besser geht's nicht! Wohl kein anderer Standort besitzt all diese Standortfaktoren.

    In der Vermarktung sollte keiner dieser Punkte unerwähnt bleiben.
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  • Marc Stürmer
    Also ich halte Saarlouis für wahrscheinlicher, denn dort steht bereits ein komplettes Autowerk von Ford, das irgendwann in 2025 dicht machen soll.

    Also sind die entsprechenden Zulieferer da und mögliche Mitarbeiter ebenso.
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  • Peter Koch
    Oder Brüssel. Dort will Audi ein Werk für E-Autos loswerden und Nio ist abgesprungen. Falls es eine Kooperation zwischen VW und Xpeng, auch in Europa geben sollte wäre es logisch dieses Werk einzubringen.
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  • Hiltrud Erhard
    Wo ist der Nutzen für uns durch den Autobauer?
    - Transfer des Know-How der Mitarbeietr sie man sucht nach China?
    - kurzfristiger Jubel über die Ansiedlung und
    - gleichzeitig Verluste der Arbeitskräfte an anderer Stelle bei heimischen Unternehmen?
    - Schwächung des Handwerks - die stabile Stützen der Kommunen sind?
    ICh kann die Euphorie und den Aktionismus verstehen - einerseits.Aber will man die Risieken und Gefahren nicht sehen?
    Was ist, wenn es nicht läuft oder man keinen Nutzen mehr hat, die Standortkosten und Personalkosten zu hoch sind, die Wirtschaftlichekit in Frage gestellt ist und die Förderung nicht mehr greift?

    Ich meine, es ist schon "Vorsicht" geboten.
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  • Jürgen Heurich
    Die Rechtschreibung stimmt zum Inhalt. Die großen Konzerne ZF, Schaeffler und SKF wollen demnächst in 4-stelligen Zahlen Fachkräfte entlassen, genau da sollen sie herkommen. Tesla hat keine Amerikaner in Grünheide eingestellt, Xpeng wird sicherlich keine Chinesen nach Schweinfurt verfrachten. Dem Vornamen zu urteilen haben Sie ihre Arbeitszeit schon hinter sich, geben Sie halt wenigstens den jungen Menschen in Schweinfurt eine Chance. Genau das ist aktuell unser Problem. Meckern obwohl es einen selbst nicht betrifft.
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  • Ilse Ludwig
    Danke das noch mehr nicht einer Meinung mit der Vorrednerin ist die bekannterweise gegen alles meckert...
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  • Erich Spiegel
    informieren Sie sich mal über die italienische Stadt Prado. Dort wurden 30.000 Chinesen "verfrachtet", im Laufe von Jahren. Die italienische Modeindustrie ist in chinesischer Hand. Es gibt 4600 chinesische Betriebe in Italien. Welche Arbeitsbedingungen herrschen dort? italienische oder chinesische? Was glauben Sie was passiert, wenn sich ein Chinese über seinen chinesichen Chef beschwert?
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  • Jürgen Huller
    Die Zeiten, wo die chinesischen Autobauer von uns lernen können, sind vorbei.

    Der Fehler mit dem nach knowhowtransfer wurde bereits vor 20 Jahren und mehr gemacht. Hauptsache billig und hohe Marge.

    Genau diese Erkenntnis ist leider bei uns noch nicht sehr weit vorangekommen. Genau deswegen steckt unsere Automobilindustrie in der Krise. Die Zeiten, in der die Welt auf Deutschland schaut und gespannt auf die Neuentwicklungen wartet, die von hier kommen, sind vorbei. Kein Wunder, bei unserer innovationsfeindlichen Bevölkerung und stockkonservativen Politik, die sich aus Angst vor Wählerverlust nicht zu Veränderungen traut und jegliche Neuerung im Keim erstickt.

    Das Alte geht, das Neue lassen wir nicht mehr zu. Daran gehen wir zugrunde
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