Das Verfahren gegen einen 38-jährigen Ex-Fußball-Profi, dem vorgeworfen wird, den Betrieb einer Cannabis-Plantage im Landkreis Rhön-Grabfeld überwacht zu haben, zieht sich hin, bewegt sich aber Richtung Zielgerade. Im Mittelpunkt des mutmaßlich vorletzten Verhandlungstages vor der vierten Großen Strafkammer am Landgericht Schweinfurt stand die Zeugenvernehmung des Polizeibeamten, der bei der Durchsuchung des Dreiseithofes am 30. November 2021, den Angeklagten festgenommen hatte.
Wie berichtet wurden in der bestens für den Betrieb einer "Cannabis-Farm" präparierten Scheune des Hofes 1650 erntereife Cannabis-Pflanzen sichergestellt, was mehr als 50 Kilogramm nutzbarem Cannabis mit einem Marktwert von rund einer halben Million Euro entspricht. Der Polizeibeamte schilderte, wie er sich mit der Ramme durch eine Seitentür Zugang zum Anwesen verschaffte.
Als er von der Toilette kam, klickten die Handschellen
Der Angeklagte, der alleine auf dem Hof war, kam gerade von der Toilette, als die Handschellen klickten. Der Mann, dessen Job sozusagen die Rund- um-die-Uhr-Überwachung der Cannabis-Plantage war, habe sich nicht gegen die Verhaftung gewehrt, sei eher ängstlich gewesen. Der Polizist, der, wie er sagte, beruhigend auf den 38-Jährigen einwirken wollte, hatte sogar den Eindruck, dass der Festgenommene erleichtert gewesen sei.
Erleichtert darüber, dass es "nur" die Polizei war, die gerade die Cannabis-Farm auffliegen ließ und nicht etwa die Mitglieder einer rivalisierenden Bande aus dem Drogenmilieu. "Sinngemäß war er froh, dass es die Polizei war und nicht die Konkurrenz", fasste der Vorsitzende Richter die Konversation zwischen Polizist und Festgenommenem, die wegen der Sprachbarriere auch mit "Händen und Füßen" geführt wurde, zusammen.
Auch dies könnte als Indiz gewertet werden, dass sich der Beschuldigte durchaus bewusst gewesen ist, teil einer Bande zu sein und nicht, wie er an einem zurückliegenden Verhandlungstag durch seinen Anwalt verlesen ließ, "geglaubt hat, einen Job in der Landwirtschaft zu bekommen und erst bei seiner Ankunft feststelle, dass es sich um Cannabis handelt". Teil der Bande oder nicht, das macht für den Beschuldigten auch den "feinen" Unterschied beim zu fällenden Urteil. Wusste er nicht, worauf er sich einlässt, wäre dies "Beihilfe zum Handel mit Betäubungsmitteln", wusste er es, dann wäre das, erheblich strafverschärfend, bandenmäßiger Drogenhandel.
Tausende Chatverläufe ausgewertet
Dass sich Justitias Waage für den 38-Jährigen in Richtung bandenmäßiger Drogenhandel senkt, lassen auch ausgewertete Chatverläufe vermuten. Der Beschuldigte, der nach einer gescheiterten Karriere als Profi-Fußballer in der zweiten und dritten serbischen Liga neue Erwerbsquellen suchte, stand offensichtlich schon länger in Kontakt mit den mutmaßlichen serbischen Drahtziehern der Cannabis-Plantage in Rhön-Grabfeld. Unter den vielen tausend Chats, vornehmlich auf "WhatsApp", finden sich immer wieder welche, die darauf schließen lassen, dass er durchaus wusste, was Sache ist.
Da ist von Licht, Sicherungen und Stromleitungen die Rede. Links, die zu im Internet zu beschaffendem Dünger oder Wasserpumpen führen, wurden verschickt. Anweisungen wie "es muss noch Mäusegift für die Plantage besorgt werden" wurden gefunden. Insgesamt verstärkt die Auswertung der Chats den Eindruck, dass zwischen dem Beklagten und den Hinterleuten ein freundschaftliches, vertrauliches, aber auch geschäftliches Verhältnis bestanden haben könnte. Einziger Kommentar des Angeklagten zur Chatauswertung: "Das war nicht mein Handy". Das Verfahren wird am 2. November fortgesetzt.
Wer sich öfter mal ein Pfeifchen gönnt hat keine übersteigerteLust mehr, sich für geringen Sold als Held der Arbeit ausbeuten oder sonstwie verheizen zu lassen.
Schon in Vietnam trug das Kraut erheblich dazu bei US-Soldaten pazifistischer, "chilliger" und gleichzeitig widerborstiger gegenüber ihren Vorgesetzten zu machen.
Ohne Union und AfD wäre diesem Geschäftsmodell längst die Grundlage entzogen.