Holger Schmitt (SPD/SBD/CDW), der am 8. Oktober den Dittelbrunner Bürgermeister Willi Warmuth (CSU) ablösen will, ist viel unterwegs. Auf dem Biohof Markert hielt er einen Frühschoppen ab. Bei der Landwirtsfamilie Reck briet er jedem Gast eigenhändig eine "Extrawurst". 150 Personen sind laut Schmitts Facebook-Eintrag zum Fest bei den Recks gekommen. Doch jetzt gibt es einen bitteren Nachgeschmack zum Gegrillten.
Willi Warmuth hat einen Brief an die CSU-Mitglieder in Hambach verschickt, in dem er seine nächsten Wahlkampfschritte erläutert. Der Brief liegt der Redaktion vor. Darin ist auch zu lesen: "Ich werde auch niemanden, wie vom Gegenkandidaten angekündigt, eine Extrawurst braten, mich durch Veranstaltungen auf Bauernhöfen irgendjemanden zu möglichen Gegenleistungen verpflichten."
Landwirte fühlen sich diffamiert
Michael Reck, Manuela Markert und Schmitt beziehen diesen Hinweis auf sich und weisen mögliche Unterstellungen zurück. Reck wertet die Passage als verdeckten Vorwurf, sich von der Veranstaltung Vorteile versprochen zu haben und sieht sich in gewisser Weise in die Nähe von Bestechung und Bestechlichkeit gerückt. Und auch Manuela Markert, die für die Freien Wähler im Gemeinderat sitzt, wehrt sich gegen diesen Eindruck. Es seien ganz normale Veranstaltungen gewesen, bei dem die Landwirtsfamilien Umsatz gemacht hätten.
"Als Direktvermarkter können wir das nicht auf uns sitzen lassen", sagt Reck, nachdem das Warmuth-Schreiben offenbar in der Gemeinde die Runde macht. Auch wenn seine Frau als CSU-Gemeinderätin aktiv ist, bezeichnet sich Michael Reck parteipolitisch als neutral. Zumal als Kreisobmann des Bauernverbands. Juristisch weiterverfolgen möchten Reck und Markert Warmuths Aussage nicht.
Bürgermeisterkandidat sieht Warmuths Brief kritisch
Auch Bürgermeisterkandidat Holger Schmitt sieht Warmuths Äußerung kritisch, weil dadurch das Thema Bestechung im Raum stehe. "Ich habe niemandem etwas versprochen. Ich wüsste auch gar nicht, was ich versprechen könnte", sagte er auf Anfrage dieser Redaktion. Er überlege noch, ob und wie er dagegen vorgehen will. Er habe eher die Wahrnehmung gemacht, dass die parteiübergreifende Unterstützung für ihn, auch von unerwarteter Seite, positiv gesehen werde.
Warmuth: Habe niemandem Bestechung vorgeworfen
Was sagt der Autor des Briefs dazu? Er habe niemandem Bestechung oder Bestechlichkeit unterstellt, sagt Willi Warmuth: "So weit würde ich nicht gehen." Mit den gewählten Worten habe er nur unterstreichen wollen, dass er für alle Bürgerinnen und Bürger da sei, unabhängig bleibe und niemandem "eine Extrawurst" brate. Der Brief sollte den Mitgliedern signalisieren, "dass sie sich keine Sorgen" machen müssten angesichts der anstehenden Wahl. Im Übrigen widerspricht er der kolportierten Information, auch er selbst habe auf einem Bauernhof eine Veranstaltung angeboten. Er habe zusammen mit CSU-Mitgliedern eine Veranstaltung besucht, die der Lindenhof ausgerichtet und die er, Warmuth, nicht beworben habe.
aber zum Umstand. ich kenne auch beides: Unterstützer aus dem Hintergrund und auch offene Unterstützer.
wer das Plakat liest. das ist nicht neutral. der Sachverhalt ist klar: offene Unterstützung und Festlegung- Haken dran.
Wenn jemand so nichtcarbeiten will, darf er das sagen oder schreiben.....