Die erste Hürde ist genommen: Die Unterschriften für das Bürgerbegehren "Natur statt Beton" sind eingereicht – mit 4261 Unterschriften fast doppelt soviel wie nötig. "Wir sind sehr positiv gestimmt, dass wir mit dem nun anstehenden Bürgerentscheid die Ansiedelung des überdimensionierten Einkaufszentrums am Rand von Oberndorf verhindern können", zeigt sich Stadträtin und Mitinitiatorin des Bürgerbegehrens, Ulrike Schneider, erfreut über die große Resonanz.
Die Schweinfurterinnen und Schweinfurt werden nun darüber abstimmen müssen, ob am Ortsende von Oberndorf auf einer Ackerfläche von 3500 Quadratmetern ein Vollsortimenter, ein Discounter, ein Drogeriemarkt und 150 Parkplätze gebaut werden sollen. Der Stadtrat hatte dafür grünes Licht gegeben. 4261 Bürgerinnen und Bürger haben sich mit ihrer Unterschrift nun dagegen ausgesprochen.
Der dicke Stapel an Listen wurde am Montag an die Stadt übergeben. Ulrike Schneider von der Initiative Zukunft/ödp hatte zusammen mit ihren beiden Mitstreiterinnen, Landwirtin Kathrin May und Umweltaktivistin Anette Klotzek, zu einem Pressetermin in den Rathausinnenhof eingeladen. Dort wartete das Trio dann aber vergeblich auf Oberbürgermeister Sebastian Remelé oder einen der städtischen Referenten, um die Listen persönlich überreichen zu können.
Besorgte Menschen
"Die meisten Schweinfurter Bürger, mit denen wir in Kontakt standen, haben längst erkannt, dass wir alle zusammen nachhaltiger leben müssen", findet die Bürgerinitiative. "Sie alle haben ihre Stimmen zustimmend, schnell und gern abgegeben." Die Stimmen kommen laut Schneider aus allen Stadtteilen, Altersgruppen und Bevölkerungsschichten. Als Schwerpunkte machten die Initiatoren nach eigener Aussage "besorgte ältere Menschen", Oberndorfer selbst und "nicht wenige ehemalige Stadträte und städtische Angestellte" aus, die "damit ihren Unmut über die Zustimmung des jetzigen Stadtrats zum Ausdruck gebracht haben".
Die Bürgerinitiative um Stadträtin Schneider spricht sich vehement gegen die beim Bau des Einkaufszentrums nötige Flächenversiegelung aus. "Wir versiegeln unsere Zukunft – Gewerbegebiete, Einkaufszentren oder neue Baugebiete sprießen wie die Pilze aus dem Boden – egal wo man hinschaut", findet Schneider. Sie fordert: "Entsiegelung statt Versiegelung." Hinsichtlich des bevorstehenden Bürgerentscheids (so denn die formellen Hürden noch genommen werden) gibt sich das Trio Schneider/May/Klotzek siegessicher. Aus dem Bürgerbegehren gegen das Einkaufszentrum in Oberndorf könne eine Art Leuchtturm entstehen, der weithin signalisiert, dass es in der Hand der Bürger liege, Veto einzulegen, wenn die eigenen Gemeinderäte oder Stadträte "unvernünftig sind", erklärt Schneider ihre Hoffnungen.
Leider standen Entscheidungen so über das nachdenken und so der Möglichkeit uns Bürgern Gehör zu schenken .
Bürgermeinung am Puls der Zeit erkennen und Fehlentscheidungen zugeben, dem
Bürger eine Stimme geben und nachgeben wurde bei dem Thema Landegartenschau nicht so viel Wertschätzung entgegen gebracht.
Bis zur Absage der Landesgartenschau ist viel Wasser dem Main runter gelaufen.