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Schweinfurt
Bürgerbegehren "Bezahlbarer Wohnraum": Noch mehr Unterstützer
Eine Gruppe Schweinfurter sammelt seit einigen Wochen Unterschriften für einen Bürgerentscheid "Bezahlbarer Wohnraum". Wie die Resonanz ist und wer sich solidarisiert.
Wollen, dass die Mietpreise in Schweinfurt nicht Großstadt-Dimensionen annehmen: (von links) Jochen Keßler-Rosa, Barbara Mantel, Frank Firsching, Elke Tober-Vogt, Sinan Öztürk und Karl-Heinz Körblein haben das Bürgerbegehren 'Bezahlbar wohnen in Schweinfurt!' ins Leben gerufen. 
Foto: Helmut Glauch | Wollen, dass die Mietpreise in Schweinfurt nicht Großstadt-Dimensionen annehmen: (von links) Jochen Keßler-Rosa, Barbara Mantel, Frank Firsching, Elke Tober-Vogt, Sinan Öztürk und Karl-Heinz Körblein haben das ...
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:57 Uhr

Wohnen zu bezahlbaren Preisen, der Traum vieler Menschen und nicht nur in den deutschen Großstädten ein echtes Problem, sondern offenbar auch in Schweinfurt, wie Diskussionen im Stadtrat oder bei den Bürgerversammlungen zeigen. Die Perspektiven sind extrem unterschiedlich. Wohnungsbaugesellschaft SWG und Oberbürgermeister Sebastian Remelé verneinen Wohnungsnot in Schweinfurt, Betroffene berichten aber ganz anderes.

Anfang Oktober formierte sich eine Initiative von Bürgern, die ein Bürgerbegehren "Bezahlbar Wohnen in Schweinfurt" auf den Weg gebracht haben. Frank Firsching, Jochen Keßler-Rosa, Elke Tober-Vogt, Sinan Öztürk, Karl-Heinz Körblein und Barbara Mantel wollen dem aus ihrer Sicht aus dem Lot geratenen Wohnungsmarkt aus der Schieflage helfen. 

Sie haben bereits angefangen, fleißig Unterschriften zu sammeln, damit aus dem Bürgerbegehren ein Bürgerentscheid wird. Sechs Prozent der in der Stadt Wahlberechtigten müssen dafür unterschreiben. Die Initiatoren stoßen dabei auf sehr positive Resonanz, wie Frank Firsching erklärt. Und auf zahllose Geschichten von Betroffenen, was man so alles bei der Wohnungssuche in der Stadt erleben kann, auch und gerade mit städtischen Bauträgern.

Freie Wähler Schweinfurt werben für das Bürgerbegehren

Die Unterstützung per Unterschrift ist der wichtigste Teil als Stadtbürger, darüber hinaus ist aber sicher auch nicht unwichtig, dass sich immer mehr Institutionen pro Bürgerbegehren positionieren. Der Vorstand der Freien Wähler Schweinfurt verschickte kürzlich eine Stellungnahme, er habe sich  "mehrheitlich für eine Unterstützung des Bürgerbegehrens "Bezahlbar wohnen in Schweinfurt" ausgesprochen." Der drastische Rückgang von Sozialwohnungen in Schweinfurt sei nicht hinnehmbar, zumal der Freistaat Bayern deren Bau sehr großzügig finanziell unterstütze, schreibt der Stadtverbands-Vorsitzende Harald Schmitt. "Dass man hier seitens der Stadt trotz Förderprogramm der öffentlichen Hand seit Jahren offenbar nicht gegensteuert, ist völlig unverständlich."

Es müsse aber jedem bewusst sein, dass die Forderung auch finanziert werden muss und die Stadt angesichts sinkender Gewerbesteuereinnahmen andere Projekte verschieben müsste, um der Bindungswirkung des Bürgerentscheids zu entsprechen. "In jedem Fall", so Schmitt, "muss es eine vordringliche Aufgabe sein für ein differenziertes Wohnangebot zu sorgen und dabei gerade auch im Hinblick auf steigende Zahlen von älteren Menschen und Alleinerziehenden, die von Armut bedroht sind, zu achten. Das entlastet dann auch wieder den Sozialhaushalt der Stadt."

Die Gewerkschaft ver.di fordert mehr Engagement von der Stadt

Auch die Gewerkschaft ver.di in Schweinfurt unterstützt einstimmig das Bürgerbegehren, wie es in einer Pressemitteilung heißt. „Jede und jeder muss sich ihr Dach über dem Kopf leisten können! Wir haben einstimmig beschlossen das Bürgerbegehren zu unterstützen“, so die stellvertretende Bezirksvorsitzende Melanie Wascher. ver.di kämpfe für eine gute Daseinsvorsorge. „Ein Kernthema ist dabei Wohnen. Wir sehen mit großer Sorge, dass sich in Schweinfurt viel zu wenig beim bezahlbaren Wohnen tut. Wir wollen, dass die Kolleginnen und Kollegen, wie die gesamte Bevölkerung, auch noch in zehn, 20 Jahren gut in Schweinfurt wohnen kann“, fordert Wascher.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten seien über 2500 Sozialwohnung verloren gegangen, kürzlich hatte die Stadtverwaltung entsprechende Zahlen nach einer Anfrage der Linken-Fraktion bekannt gegeben. In den kommenden Jahren sinkt die Zahl der Wohnungen, die aus der Sozialbindung fallen, noch einmal um 600. „Es macht keinen Sinn, wenn wir gemeinsam für Lohnsteigerungen kämpfen, und diese dann komplett oder sogar noch darüber hinaus für die Miete draufgehen“, kritisiert Wascher. Es müsse sich dringend etwas ändern, "abwarten wäre fahrlässig."

Infos zum Bürgerbegehren sowie Listen zum Selbstausdrucken unter: www.bezahlbar-wohnen-in-schweinfurt.de

 
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  • H. E.
    Wenn sich Gewerkschaften und ein Firsching vorne hin stellen und günstigen Wohnraum fordern, dann zeigt das einmal mehr, wie sie eine Klientelpolitik und eigene Interessen verfolgen!
    Panik nicht mehr von den Gewerkschaftsmitgliedern bezahlt zu werden.
    Mit überzogenen Tarifforderungen einerseits die Utopisch ungerechte Löhne zu fordern und dann hohe Mieten anprangern??? Das passt nicht zusammen!
    Sie sorgen damit für Sozialen Unfrieden und Brennpunkt! Mit Vorsatz wird die Bevölkerung gespalten!
    Anscheinend verfolgen sie sozialistische Ziele Par Excellence! Und Planwirtschaft!
    Es ist außerdem ja auch nicht ihr Geld, das die immer verpulvern wollen! Sie müssen es nicht verdienen! Die Stadt soll sich aber immer verschulden und die Zeche zahlen!
    Ich kann Ricky1234 nur zustimmen! Warum zieht niemand aufs Land?
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  • H. M.
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    liebe Initiatoren des Bürgerbegehrens „Bezahlbar Wohnen in Schweinfurt!",

    haben sie auch daran gedacht, dass durch mehr Wohnraum und mehr Bürger in Schweinfurt die Brennpunkte in der Stadt Schweinfurt größer werden und die Probleme einer Stadt generell anwachsen.

    Wo bringt die Stadt die Energie für die Bewohner her. Doch nicht auf Kosten anderer?
    Feinstaub!
    Stickoxide!
    Altenpflege!
    Kindergärten!
    Gettobildung!
    Bezahlbarer Wohnraum in 20 Jahren?
    usw.

    Wäre es nicht viel besser, den Zuzug zu stoppen und mit den kommenden Menschen den Leerstand von Wohnraum in den Umlandgemeinden zu verhindern.
    In Schweinfurt bauen und in den Dörfern steht ein Haus nach dem anderen leer.
    Das passt nicht zusammen.

    Also bitte ein bisschen über den Tellerrand hinaus blicken und nicht nur die Stadt sehen. Viele Probleme sind oftmals hausgemacht.

    Mit dieser Initiative löst man keine Probleme sondern verstärkt die jetzigen nur noch.

    Gruß
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