Die Arbeiten für den Ausbau der Keltenstraße als künftige Zufahrt ins Baugebiet "Am Nützelbach II" in Gerolzhofen ruhen aktuell. Dabei hatten die Erdarbeiten erst Ende August begonnen, nachdem eine Spezialfirma zuvor im Verlauf der Straßentrasse nach möglichen Kampfmitteln im Untergrund gesucht hatte.
Diese Untersuchungen haben glücklicherweise zwar nichts Explosives ans Tageslicht befördert. Dennoch hängt der Stillstand auf der Baustelle mit Funden aus dem Untergrund zusammen. Denn im Boden schlummern womöglich andere, ebenfalls brisante Probleme.
Stadtratsmitglied Burkhard Wächter (CSU) hatte das Thema am Montagabend auch während der öffentlichen Sitzung des Gerolzhöfer Stadtrats angesprochen. Er äußerte dabei den Verdacht, dass man im Zuge der Straßenbauarbeiten auf Reste einer früheren Mülldeponie gestoßen sein könnte.
Spezialfirma entnahm Bodenproben
Auf Nachfrage dieser Redaktion bestätigte Bürgermeister Thorsten Wozniak am Dienstag tatsächlich, dass im Bereich der Keltenstraße im Zuge der Suche nach möglichen Kampfmitteln im Boden Altmetall gefunden und freigelegt wurde. Zudem sei Boden freigelegt worden, der möglicherweise zu einer bis dato an dieser Stelle nicht vermuteten Deponie gehört. Die Stadt hat dem Bürgermeister zufolge umgehend eine Firma mit der Entnahme von Bodenproben und deren Untersuchung in einem Labor beauftragt.
Reichlich bekannt ist in Gerolzhofen die ehemalige Hausmülldeponie hinter der Kartbahn in Richtung Mahlholz. Im Zusammenhang mit der auf dieser Altlastenverdachtsfläche, wie das Areal im Behördenjargon jetzt heißt, angelaufenen Suche nach möglichen umweltgefährdenden Altlasten wurde, wie Wozniak erklärt, zwar auch eine alte Deponie am heutigen FC-Stadion erwähnt. Doch dieser Bereich befindet sich gegenüber der Keltenstraße, auf der anderen Seite der Schallfelder Straße. Dennoch wäre es denkbar, dass Ausläufer dieser Deponie bis in das Umfeld reichen, wo jetzt die Keltenstraße beginnt.
Bürgermeister: "Erhebliche Mehrkosten" könnten drohen
Zum aktuellen Stand der Dinge erklärt der Bürgermeister: "Wir warten aktuell auf die Ergebnisse des Labors mit der Auswertung und der Empfehlung zum weiteren Vorgehen. Das Landratsamt Schweinfurt wurde informiert." Bis das weitere Vorgehen genau geplant werden kann, ruhten die Tätigkeiten auf der Baustelle, heißt es seitens der Stadtoberhaupts weiter.
Zudem bereitet Wozniak die Öffentlichkeit bereits auf eine mögliche unangenehme Folge der Bodenfunde vor: "Die Stadt hat unter Umständen mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen", antwortet der Gerolzhöfer Bürgermeister schon mal vorsorglich.