
Die Wasserbauwerke am und in der Bundeswasserstraße Main, also vor allem die Staustufen mit den Schleusen, werden von den Wasserstraßen- und Schifffahrtsämtern Aschaffenburg und Schweinfurt unterhalten. Diese sind für 387 Flusskilometer zuständig – samt der Ufer, Betriebswege und Betriebsanlagen (soweit sie im Eigentum des Bundes stehen). Bei ihren Aufgaben mischt seit Jahren immer stärker und in diesem Winter besonders kräftig ein von der Behörde wenig geliebter Wasserbauer mit: Der Biber, den der Schweinfurter Amtsleiter Heinrich Schoppmann als Gefahr für die Schifffahrt, aber auch für die Radler und Wanderer auf dem Maintalradwanderweg oder etwa in den den Fluss begleitenden Gehölzstreifen sieht. Sie gelten nahezu allesamt als schützenwerte Biotope, in denen nicht nur der Biber, sondern auch die Bäume Anspruch auf Schutz durch den Menschen haben, der auch selbst vor umstürzenden Bäumen zu schützen ist.

Im gesamten Raum Schweinfurt hat sich der Biber gerade in den letzten Jahren gewaltig ausgebreitet. Aktiv ist der "Ökosystem-Manager" (so der Bund Naturschutz) schon längst nicht mehr nur an der Wern oder am Ellertshäuser See, sondern an fast jedem Wasserlauf und jetzt auch an vielen Uferstellen des Mains. Bis der Biber Anfang des 19. Jahrhunderts in Bayern und auch europaweit fast ausgerottet war, war das nach dem Wasserschwein zweitgrößte Nagetier der Erde in Bayern überall heimisch (etwa 100 000 Exemplare). Begehrt waren das schmackhafte Fleisch und der feine Pelz. Bibergeil galt als Wundermittel und wurde früher als krampflösendes Mittel und auch gegen Nervosität und hysterische Anfälle verwendet.

Zwischen 1966 und Mitte der 1980er-Jahre wurde der Biber im Freistaat wieder angesiedelt. Seitdem vermehrt er sich – für die einen übermäßig, für die anderen nur bis zu der natürlichen Population, weil das Tier mit dem breiten Schwanz in seinem Revier mit gut zwei Kilometern Uferlänge keine Konkurrenten zulasse und in dem Bau nur die Eltern, der aktuelle Nachwuchs und eventuell noch die Jungen des Vorjahres wohnen würden, meint dazu der Bund Naturschutz in seinem Biber-Steckbrief.

Im Januar haben Mitarbeiter des Schweinfurter Amts auf 54 Kilometern zwischen Rothenfels und Himmelstadt an den Wegen Bäume und Sträucher zurück- und die Kilometersteine (weiß mit schwarzen Nummern) freigeschnitten. Doch im Winter sind nicht nur die Mitarbeiter der Schifffahrtsverwaltung (außerhalb der Vogelbrut), sondern auch die Biber beim Fällen von Bäumen besonders aktiv (Nahrungssuche), weswegen im gesamten Uferbereich aufmerksam kontrolliert werden muss, so Schoppmann.
Gefällte Bäume in der Schifffahrtsrinne wie auch in der gesamten Stauhaltung sieht Schoppmann als Gefahr für die Schiffe sowie für die Funktion von Wehren, Schleusen und den Wasserkraftwerken. Direkt am Ufer seien Fahrradfahrer und Spaziergänger von einer mangelhaften Standfestigkeit beschädigter Bäume bedroht, auch von jenen, deren Stämme nur leicht verletzt seien und so Pilzen und anderen Schädlingen eine Angriffsfläche bieten würden.

Diese Bäume müssen laufend beobachtet werden, darunter ein Baum mit einem Stammumfang von über drei Metern bei Gemünden, der bis auf eine Höhe von 80 Zentimetern rundherum angenagt ist. Den Schutz der Bäume vor den Zähnen des Bibers durch eine Draht-Ummantelung stuft Heinrich Schoppmann als zu aufwändig ein. Ein Spaziergang entlang des Saumains auf Höhe der Cramermühle und weiter in die hintere Wehr zeigt allenthalben die Spuren des Bibers und auch, dass in dem dicht bewachsenen Uferstreifen eine Drahtummantelung der einzelnen Bäume kaum zu leisten ist.
Der Bieber tut dies, er tut das. Er gefährdet .....Ich mach es kurz....alles und jeden.
Mir ist nicht bekannt, dass durch einen Bieber ein Mensch zu Schaden bzw ums Leben gekommen ist. Im Gegensatz dazu, würde der Bieber vom Menschen fast ausgerottet.
Warum nehmen wir uns so verdammt wichtig gegenüber den wehrlosen Geschöpfen? Wir geben soviel Geld für Umweltschutz aus, renaturieren Flüsse etc für viel Geld und rühmen uns dafür.
Lasst doch die Tiere und Natur soweit es geht in Ruhe, denn nur so erholt sich die Natur von selbst.
Mensch und Tier müssen miteinander leben können.
Was der Mensch anrichtet, sieht man doch bei den Insekten. Erst werden diese massenweise vergiftet und getötet, jetzt plötzlich versucht man verzweifelt diese irgendwie zu retten.
welche Antwort haben Sie für den Landwirt parat, dessen landwirtschaftliche Fläche an einem Bach vor allem im Frühjahr bis 30 % durch die Dammbauten des Bibers seit 15 Jahren überschwemmt werden und somit nicht mehr nutzbar sind ??
Im ländlichen Umfeld westlich von Würzburg in einem kleinen Bachlauf finden wir eine Biberburg, auf die wir als Grundeigentümer u. Bewirtschafter sorgsam aufpassten - zwischen 10-20 Meter Uferbreite haben wir aus dem Anbau genommen-entschädigungslos!
Uns wurde vom Biberbeauftragten attestiert, Biber beanspruchten als Einzelgänger ihr Revier nur für sich und verteidigen dies nach außen gegen Artgenossen ziemlich ruppig.
So der Tenor zunächst!
Nachdem die Schäden sich massiv häufen (z.B.Unterhöhlung des Fahrradweges, Einsturzgefährdung von Brücken etc.pp.) hat man festgestellt, dass zwischenzeitlich 3 Biberfamilien in einer Burg hausen mit bis zu 16 Artgenossen. Auf unserem Acker haben diese nun 6-7 Pappeln mit fast 1 m Durchmesser(!) derart beschädigt, dass man selbige aus Sicherheitsgründen sofort kontrolliert gefällt hat. Parallel zu diesem Fließgewässer verlaufenden Fahrradweg tummeln sich Fußgänger mit Kindern, Fahrräder...
Nun, der wie Sie es nennen, der abgebieberte Stamm wächst zwar nicht mehr nach, aber Bäume wachsen von alleine. Das sich der Wald am besten sich selbst überlassen werden sollte, spricht sich ja zu Zeiten des Klimawandels zunehmend herum.
Zudem, wie viele Bäume werden vom Menschen grundlos abgeholzt, egal weil eine Straße verbreitert werden soll etc.
Ich bin kein Bieberkenner, aber ich versuche die Natur, die Tiere zu schützen, soweit es mir möglich ist. Oft ist es halt einfach nur bequem, ein Tier aus seinem natürlichem Lebensraum zu vertreiben.
Zu den anderen Antworten hier: Wenn ich es an der Tankstelle bemerke, dann sage ich nur: Wieder ein Grund zur Benzinpreiserhöhung gefunden (neben so vielen anderen vorher).
Den Fahrradweg kann man sperren oder eben die Bäume fällen, dann aber wieder neue Bäume pflanzen. Wird anderswo auch gemacht.
Es muss auch in unserem dichtbesiedelten Land möglich sein, ein nebeneinander zu gestalten. Oft aber nicht der einfachste Weg.
Familien, die mit ihren Kindern auf solchen Straßen spazieren gehen, oftmals mit Kinderwagen, solche von Fahrradfahrern -Lauf-bis Sportrad- hoch frequentierten Straßen - und Sie überlassen diese der "Biberhoheit"!?
Nun ja - Tier vor Mensch, Sie haben recht, man kann die Zweifüßer ja auch auf die insbesondere von LKWs viel befahrene Ortsverbindungsstraße "umleiten". Soviel Tierschutz muss sein und tut keinem weh.
Wenn Sie schon kein Verständnis für die geschädigten Bauern aufbringen können, so what, das entspricht heute dem Mainstream. Sind wir aber jetzt bereits schon so weit von der Spur abgekommen, dass wir auch kein Herz mehr für unsere Kinder haben!?
Tut mir leid, an dieser Stelle hört bei aller Tierliebe für mich jedwedes Verständnis für eine solche Argumentation schlichtweg auf...!!!
Freundliche Grüße
Lukas Will
Digitales Management, Main-Post