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Main-Spessart
Biber in MSP: So können Konflikte vermieden werden
In Hafenlohr wurde ein großer Baum von einem Biber angenagt. Wie viele Biber gibt es im Landkreis und was kann getan werden, damit es nicht zu Unfällen kommt?
Bei Hafenlohr hat ein Biber einen großen Baum angenagt - zur Gefahr wird dieser aber nicht.
Foto: Rebecca Wolfer | Bei Hafenlohr hat ein Biber einen großen Baum angenagt - zur Gefahr wird dieser aber nicht.
Rebecca Wolfer
Rebecca Wolfer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:19 Uhr

Noch steht der Baum am Mainufer, zwischen der neuen Mainbrücke und Hafenlohr. Doch unten ist sein Stamm auf die Hälfte des ursprünglichen Umfangs abgenagt: das Werk eines Bibers. Insgesamt gibt es rund 330 der Tiere im Landkreis Main-Spessart: "Wir haben insgesamt 100 Reviere und in jedem Revier leben durchschnittlich 3,3 Tiere", erklärt Rainer Maier, Biberexperte bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts.

Der Baum steht zwischen Hafenlohr und der neuen Mainbrücke.
Foto: Rebecca Wolfer | Der Baum steht zwischen Hafenlohr und der neuen Mainbrücke.

Der Biber spiele eine wichtige Rolle im Ökosystem, sagt er. Die Bäume, die er für seine Dämme fällt, können zum Beispiel als Lebensraum und Nahrung für Pilze, Insekten und seltene Pflanzenarten dienen. In den Höhlen im Stamm können Vögel nisten und wenn der Baum ins Wasser fällt, gibt es Möglichkeiten für Fische, sich zwischen den Ästen zu verstecken.  

Dass der Biber seinen Lebensraum selbst gestaltet, kann zu Konflikten zwischen dem Tier und dem Menschen führen. Die treten meistens dann auf, wenn die menschliche Nutzung bis zum Gewässer reicht. Die Biber fressen dann zum Beispiel Nutzpflanzen wie Mais oder Zuckerrüben oder nutzen sie als Baumaterial für ihre Dämme. Andere Biber überschwemmen bei den Bauarbeiten für ihre Dämme Äcker oder unterwühlen für ihre Bauten Ufer, die abbrechen oder in die Menschen einbrechen können. Manchmal fallen die Bäume auf Straßen, Gebäude oder Autos.  

Doch Biber zu fangen, zu töten oder seine Baue und Dämme zu zerstören, ist verboten, denn das Tier wird durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. 

Um die Konflikte zu lösen und Schäden zu vermeiden, soll laut Maier am Ufer genug ungenutzte Fläche zur Verfügung stehen. Dadurch könnten Bäume nicht auf Autos oder Gebäude fallen und eingebrochene Wege wären kein Problem.

Das ist der Fall beim angenagten Baum in Hafenlohr: Um ihn herum ist genug Freifläche bis zur Straße und zum Ufer vorhanden.

Am Ufer ist genug Freifläche vorhanden, sodass der Baum nicht zur Gefahr wird. 
Foto: Rebecca Wolfer | Am Ufer ist genug Freifläche vorhanden, sodass der Baum nicht zur Gefahr wird. 
 
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