Es spielt keine Rolle: Ob Schweinfurt unter einer Hitzeglocke schwitzt, bei Dauerregen fröstelt oder einfach laue Sommerabende genießt – Alkohol und Drogen sind leider oft dabei. Der Chateaudun-Park, der Busbahnhof Roßmarkt und nicht zuletzt der Georg-Wichtermann-Platz in der Innenstadt sind Plätze, auf denen das Geschehen nicht unbedingt zu einem positiven Image der Stadt beiträgt.
Mehrere Quellen bestätigen dieser Redaktion: Auf den genannten Plätzen wird immer wieder so ausufernd Alkohol konsumiert, dass die Polizei kommen muss. Ein falsches Wort, eine leere Wodkaflasche, ein Tritt nach einem Hund und schon ist das Feld für eine Massenschlägerei zwischen mehr als zehn Personen auf dem Georg-Wichtermann-Platz bereitet.
So geschehen Ende Juli vor zahlreichen Zeugen. Unter ihnen der Schweinfurter Georg Lippert. "Man hat gedacht, man ist in einem Karatefilm. Da waren mit Sicherheit mehr als zehn Personen beteiligt. Der eine Schläger hat dem anderen direkt mit dem Schuh an den Kopf getreten und der ist dann umgefallen wie ein Sack", schildert Lippert seine Eindrücke. Er schätzt, es habe gut zehn Minuten gedauert, bis zahlreiche Polizisten vor Ort waren.
Als die Polizei kam, flüchteten die Beteiligten der Prügelei
Die Beteiligten flohen, festgenommen wurde niemand. "Beim Eintreffen der Polizei vor Ort konnten keine Personen angetroffen, die an einer körperlichen Auseinandersetzung beteiligt oder verletzt waren", so eine Sprecherin des Polizeipräsidiums auf Anfrage zu diesem Vorfall.
Einige Tage zuvor hatte die Polizei da mehr Glück. Zeugen aus dem Hotel Ross erzählen gegenüber der Redaktion verschiedene Vorfälle. Eine Person, angeblich nur spärlich bekleidet, soll einen Gast des Hotels angegriffen und ins Gesicht geschlagen haben. Der Angreifer sei von Gästen festgehalten worden, die Polizei habe ihn dann mitgenommen.
Nur wenige Minuten nach diesem Vorfall, so erzählen es Zeugen, sei die Polizei wieder vor Ort gewesen und habe Personen, die so alkoholisiert waren, dass sie nicht ansprechbar waren, mitgenommen. Vor kurzem soll es nach Informationen dieser Redaktion erneut einen Angriff gegeben haben: Ein Mann habe einen Servicemitarbeiter des Hotels angegriffen und Flaschen auf Passanten geworfen, so Zeugen. Er sei von Polizisten in Zivil in Gewahrsam genommen worden.
Hotelbesitzer und Café-Betreiberin bestätigen die Probleme am Georg-Wichtermann-Platz
"Wissen Sie, das geht den ganzen Tag über, dass dort einige Personengruppen sich mit Bier und stärkerem Alkohol wie Wodka zuschütten", erklärt der Senior-Chef des Hotel Ross, Jürgen Süß, und weist darauf hin: "Wir haben im Jahr durchschnittlich 3000 Gäste aus der internationalen Industrie hier im Haus. Die kommen aus ganz Europa, Asien und den USA. Überlegen Sie mal, was diese Menschen dann für einen Eindruck von Schweinfurt mitnehmen, wenn sie wieder nach Hause reisen."
Die Probleme bestätigt auch die Pächterin des "City Cafés Schweinfurt", Bianca Ploss, am oberen Ende des Georg-Wichtermann-Platzes. "Die Polizei kommt schon längere Zeit mehrfach am Tag und nimmt immer wieder Personen in Gewahrsam", erzählt sie. Und weiter: "Schlimm für uns ist es, wenn wir am Morgen ankommen und sehen müssen, dass unsere Terrasse wieder mal vollgekotzt ist oder Fäkalien herumliegen".
Der Schweinfurter Ordnungsreferent Jan van Lackum bedauert die Vorfälle auf Nachfrage: "Natürlich sind wir nicht glücklich darüber." Das Ordnungsreferat versuche aber schon seit Jahren, die Aufenthaltsqualität am Georg-Wichtermann-Platz zu erhöhen. "Es wurde ein bis dahin oft zum längerfristigen Aufenthalt und Alkoholkonsum genutztes Pflanzbeet zugunsten von Fahrradstellplätzen entfernt, der Zugang zur Tiefgarage eingehaust und der Zugang für Inhaber einer gültigen Parkkarte beschränkt", so van Lackum.
In Sozialen Medien wird die Situation ebenfalls negativ beschrieben
Zahlreiche Nutzer der Sozialen Medien beschreiben die Situation wie die betroffenen Geschäftsleute und Anwohner: "Schönes Idyll, ich lach mich tot. Säufertreff passt besser", schreibt ein Mann. Genauso sieht es auch Sabine K., die schreibt: "Kommt mal zu richtigen Zeit hin, dann sieht man dort nur Alkis und Drogis". Auch Handgreiflichkeiten werden von Nutzern beschrieben. Ordnungsreferent van Lackum sagt dazu, er bedauere solche Kommentare, weil sie einen falschen Eindruck von Schweinfurt vermittelten.
Am Busbahnhof am Roßmarkt ist die Situation augenscheinlich ähnlich. Bei mehreren Besuchen, insbesondere am Abend, zeigt sich, dass immer wieder junge Menschen unter der Überdachung sitzen und Alkohol trinken. Zudem sollen die Toiletten vor Ort regelmäßig hygienisch in keinem guten Zustand sein, berichten Fahrgäste.
Wäre ein Alkoholverbot auf bestimmten Plätzen in Schweinfurt eine Lösung?
Die Frage, die nach einer wochenlangen Recherche im Raum steht, ist, warum die Stadt nicht an diesen neuralgischen Orten ein Alkoholverbot ausspricht, wie es Paragraf 6 sechs der Sondernutzungssatzung der Stadt vorsieht. In diesem wird der Alkoholkonsum außerhalb von Freiausschankflächen untersagt, "wenn dessen Auswirkungen geeignet sind, die Allgemeinheit und Dritte erheblich zu belästigen".
Der Ordnungsreferent weist auf Nachfrage darauf hin, dass unter "Berücksichtigung der bisher ergangenen Rechtsprechung ein vollständiges Alkoholverbot nur dann möglich ist, wenn tatsächliche Anhaltspunkte vorliegen, wonach auf Grund übermäßigem Alkoholkonsums regelmäßig Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten begangen werden. Das Verbot wäre dann auf diesen Bereich zu beschränken, was zu Verlagerungen führen kann". Er erklärt weiter: "Die Stadt Schweinfurt kam zusammen mit der Polizei bereits 2013 zu dem Ergebnis, dass diese Voraussetzungen in Schweinfurt nicht vorliegen."
Von Lackum erklärt, aus Sicht von Stadt und Polizei habe sich die Situation in den vergangenen zehn Jahren nicht grundlegend verändert. Man habe die Themen im Blick, aber: "Ein präventives Verbot halten wir für nicht möglich".
Schweinfurt liegt in Bayern, und in Bayern ist Alkoholkonsum als Kulturgut gewertet.
Falls das genannte Volk Migrationshintergrund hat, dann hat die Integration herrvorragend funktioniert, sinds einheimische Leute, dann pflegen diese lediglich ihre angestammte Kultur!
Richtig gefährlich wäre es erst, sollten genannte Menschen sich friedlich versammeln und einen Joint kreisen lassen, da wäre die öffentliche Sicherheit und Ordnung ernsthaft in Gefahr.
Prost und Ozapftis!
Thomas Schmitt, ein ehemaliger grüner Stadtrat hat das Problem schon vor Jahren erkannt.
Sein Vorschlag war das die Stadt eine leerstehende Kneipe erwerben ,und anstelle eines" normalen Wirts "einen Sozialarbeiter dort anstellen soll.Der Alkohol dort darf natürlich nicht wesentlich teurer ausgeschenkt werden wie die käufliche Alkoholika aus dem Supermarkt ,sonst bleiben diese Menschen dem Laden fern.
Mindestens zwei Vorteile würde das Projekt aus meiner Sicht bringen.
Weniger unangenehme Situationen in der Innenstadt, und der Sozialarbeiter bringt vielleicht den ein ,oder anderen Menschen weg von der schiefen Bahn, dass würde auch unsere Sozialsysteme entlasten.
Pilotprojekte und Studien gibt es zu diesem Thema. Wäre schön wenn die Verantwortlichen dieser Stadt das Problem nicht kleinreden, sondern es nur mal versuchen würden.
Hans Schwinger
Gerne nehme ich Sie zu meinen Beobachtungen mit!
Seitdem hat SW massiv abgebaut. Ein Besuch in SW lohnt sich schon lange nicht mehr. Lieber fahren wir nach Haßfurt, Bamberg, Erlangen, Würzburg.
Das Einzige, was SW nachhaltig helfen würde, ist Geld. Und zwar das Geld einer kaufkräftigen Bevölkerung. Wo keine Kaufkraft ist, schließen Geschäfte oder limitieren ihr Sortiment auf billige Allerweltsware ohne Attraktivität.
Aber anstatt SW z. B. mit der FH und der Industrie zusammen zum Wasserstoffstandort zu machen, der hoch qualifizierte und zahlungskräftige Menschen anzieht, sieht die Stadtverwaltung dem Niedergang tatenlos zu und dem von ZF angekündigten Stellenabbau entgegen.
Schöne Grüße aus dem ruhigen, sauberen Sennfeld
Philip & Christiane Grebner