Von einem guten Tag für Bergrheinfeld sprach Edwin Hußlein, der Kreisvorsitzende der Freien Wähler (FW), nach der Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Bergrheinfeld/Garstadt. Fabian Helmerich wurde hier als Bürgermeisterkandidat für die Wahlen am 12. März 2023 nominiert. Er tritt gegen Amtsinhaber Ulrich Werner an, der bereits im Juni vom CSU-Ortsverband nominiert worden ist.
Es sei gut, so Hußlein, dass sich die Wähler zwischen zwei Kandidaten entscheiden könnten. Helmerich sei ein junger und gleichzeitig erfahrener Fachmann, dessen Programm auf die Zukunft ausgerichtet sei. Hußlein wünschte dem Kandidaten viel Erfolg.
Vorsitzende Manuela Rzepka-Braun hatte die Versammlung eröffnet und den Kandidaten vorgestellt. Fabian Helmerich ist Schriftführer der FW Bergrheinfeld/Garstadt und arbeitet hauptberuflich in der kommunalen Verwaltung. Dadurch bringe er Erfahrung und Wissen für das Bürgermeisteramt mit.
Fabian Helmerich, Jahrgang 1986, kommt aus Oberwerrn, ist verheiratet und hat einen Sohn. Ehefrau Linda stammt aus Bergrheinfeld und ist Ärztin. Seit diesem Jahr wohnen beide wieder in der Gemeinde. Helmerich machte 2005 sein Abitur in Schweinfurt und studierte anschließend Jura. Beruflich war er nach seinem Studium am Landratsamt in Ebersberg und in der Stadtverwaltung Bad Neustadt/Saale tätig. Jetzt ist er Geschäftsleiter im Hauptamt der Stadt Arnstein.
Dezentrales Energienetz schaffen
In seiner Bewerbungsrede erklärte Helmerich seine Motivation für die Kandidatur. Bergrheinfeld sei eine tolle Gemeinde, er sei unabhängig und gleichzeitig erfahren in der kommunalen Verwaltung. "Ich möchte einfach anpacken", sagte er.
Helmerich sieht in seinem Programm weitere Herausforderungen in den nächsten Jahren. Er plädierte für ein dezentrales autarkes Energienetz in der Gemeinde durch Fotovoltaik-Freiflächen-Anlagen und den Ausbau der Windenergie.
Zum Bereich öffentliche Sicherheit und Ordnung erklärte er, den Bau des Feuerwehrhauses beschleunigen zu wollen. Die Barrierefreiheit im Ort solle weiter ausgebaut, die Radwege im Ortsnetz sicherer gemacht werden.
Beim Schwerpunkt Familien und Senioren will sich Helmerich für den Aufbau einer ambulanten Tagespflege einsetzen. Für den Bedarf an Kita-Plätzen solle eine Prognose erstellt werden. Weiter stehe die Sanierung der Mittelschule an. Sichergestellt und ausgebaut werden solle der Personennahverkehr. Apotheke, Ärzte und Zahnärzte sollen im Ort gehalten werden.
Zur weiteren Entwicklung der Gemeinde gehören für Helmerich qualifizierte Gewerbe- und Wohngebiete und die Stärkung des Ehrenamtes. Er werde sich dafür einsetzen, den Einzelhandel zur Versorgung des täglichen Lebensbedarfs zu stärken, damit der Standort Bergrheinfeld attraktiv bleibe.
SPD und Grüne unterstützen Freie-Wähler-Kandidaten
Stellvertretende Vorsitzende Friederike Weippert erklärte die Modalitäten der geheimen Wahl und ließ einen Wahlausschuss bilden. Die anwesenden Mitglieder gaben ein einstimmiges Votum für Fabian Helmerich ab.
Unterstützt wird Helmerichs Kandidatur von der SPD-Fraktion des Gemeinderates, wie Fraktionssprecher Thomas Meidl erklärte. Bei den Wahlen 2017 war die SPD noch mit ihm als eigenen Kandidaten angetreten. Auch Gemeinderat Robert Pfeifroth (Grüne) unterstützt den Kandidaten der Freien Wähler. Beide Parteien werden noch eine Mitgliederversammlung abhalten, um eine Wahlempfehlung aussprechen zu können.
