
Am Sonntag bekommt Bergrheinfeld einen neuen Bürgermeister: Um die Nachfolge des scheidenden Peter Neubert (Freie Wähler) bewerben sich Thomas Meidl (SPD) und Ulrich Werner (CSU). Voraussichtlich 4244 Wahlberechtigte können zwischen 8 und 18 Uhr in fünf Wahllokalen in Bergrheinfeld und Garstadt ihre Stimme abgeben. Der Wahlsieger übernimmt das Amt am 1. Mai.
Hier der Bericht zur Podiumsdiskussion mit den Kandidaten
Thomas Meidl (39) ist politischer Quereinsteigerund hat seinen Wahlkampf unter das Stichwort „Transparenz“ gestellt. Er plädiert für ein kostenloses Amtsblatt sowie anlassbezogene Bürgerversammlungen, um die Menschen im Ort möglichst intensiv informieren zu können. Meidl spricht sich für den Ausbau der Elektromobilität aus und möchte ein Zustandskataster der Straßen erstellen.
Ulrich Werner verweist auf politische Erfahrung
Ulrich Werner (53) verweist auf seine politische Erfahrung und Verwurzelung im Vereinsleben. Der CSU-Fraktionschef im Gemeinderat setzt auf Kontinuität: Er will die Gemeindefinanzen auf Kurs halten und sieht Sanierungsbedarf in der Schule. Als Ziel hat Werner ausgegeben, eine Tagespflegeeinrichtung in der Gemeinde zu installieren und ein Dorferneuerungsprogramm für Garstadt aufzulegen.
Inhaltlich liegen die Kandidaten in Kernpunkten der lokalen Politik wie die Diskussion um die SuedLink-Stromtrasse und den Abbau des benachbarten AKW Grafenrheinfeld nicht allzu weit auseinander, was nicht verwundert in einer Gemeinde, die prosperiert und eine weitgehend gesunde Finanzlage vorweisen kann. Eines der größten Probleme sind fehlende Flächen für den Eigenheimbau. Die meisten Landbesitzer haben aber kein Interesse, ihre Böden dafür herzugeben. Da sind auch den potenziellen Bürgermeistern die Hände gebunden.
Thomas Meidl plädiert für Neubau des Feuerwehrhauses
In einem wesentlichen Punkt der Bergrheinfelder Kommunalpolitik gibt es jedoch deutliche Abweichungen: Bei der Frage über die Zukunft des Feuerwehrhauses plädiert Meidl strikt für einen Neubau, während Werner die Strategie verteidigt, in einer Arbeitsgruppe auszuloten, ob eine Generalsanierung einem Neubau vorzuziehen ist.
Beide sind an diesem Samstag noch einmal unterwegs, um die letzten Wähler zu mobilisieren. Allerdings hat ein erheblicher Teil der Bergrheinfelder und Garstädter schon in den vergangenen Wochen sein Votum abgegeben. Nach Angaben des zuständigen Sachgebietsleiters Jürgen Walter hatte das Rathaus Mitte dieser Woche schon 364 Briefwahlunterlagen ausgegeben. Das macht 8,5 Prozent aller Wahlberechtigten aus.
Es ist damit zu rechnen, dass die Wahlbeteiligung deutlich höher ausfällt als bei der Bürgermeisterwahl 2011. Bei seiner letzten Wiederwahl hatte Neubert keinen Gegenkandidaten; es gingen 36,7 Prozent der Bergrheinfelder und Garstädter zur Wahl, 91,6 Prozent stimmten für Neubert.
Die bislang letzte Bergrheinfelder Bürgermeisterwahl mit zwei Bewerbern fand am 7. März 1999 statt. Damals gewann Neubert erstmals den Posten mit 112 Stimmen Vorsprung vor Ludwig Paul (CSU). Die Wahlbeteiligung lag bei 70,8 Prozent.