
Die Gustav-Heusinger-Straße war die erste, am Schelmsrasen gab es die zweite Fahrradstraße. Jetzt hat Stadtrat Adi Schön von den Freien Wählern eine dritte Fahrradstraße beantragt. Zu den Haushaltsberatungen im Haupt- und Finanzausschuss des Schweinfurter Stadtrates legte er den Vorschlag für eine Fahrradstraße für den Kiliansberg und die Gustav-Adolf-Straße auf den Tisch.
Eine Strecke, die im Radverkehrskonzept der Stadt Schweinfurt aus dem Jahr 2019 als Vorrangroute für die Ost-West-Verbindung aufgeführt ist, wie Schön in seinem Antrag schreibt. Der allerdings liegt erstmal bei der Verwaltung auf dem Tisch. Sie soll prüfen, wie sinnvoll eine Fahrradstraße in dem Bereich überhaupt wäre. Und, ob es die Möglichkeit dafür gibt.
Denn, so Ordnungsreferent Jan von Lackum: für eine Fahrradstraße muss die Fahrbahn auch breit genug sein. Grundsätzlich dürften Fahrradstraßen auch von Autos genutzt werden; wobei Radfahrer immer Vorrang hätten und auch nebeneinander fahren dürften; außerdem gelte Tempo 30, erklärte von Lackum auf einige Fragen aus dem Gremium.
Manchen Stadträten waren die Vorgaben, die für eine Fahrradstraße gelten, nicht wirklich klar. Andere sehen das Modell Fahrradstraße grundsätzlich kritisch, wie Klaus Rehberger (CSU). Für ihn mache das keinen Sinn, wenn beispielsweise am Schelmsrasen nach 300 Meter Fahrradstraße, auf denen der Radfahrende Vorrang habe, auch schon wieder Schluss sei.
Bringt eine Fahrradstraße am Kiliansberg und in der Gustav-Adolf-Straße mehr Sicherheit für Radfahrer, wie es im Antrag von Adi Schön angedeutet wird? Die Strecke werde von Radfahrern in Richtung oberes Hochfeld und Deutschhof gut genutzt und stark befahren, sagt Schön. Durch die Schließung des Parkhauses am Leopoldina-Krankenhaus und der Einführung von zusätzlichen Parkplätzen in der Gustav-Adolf-Straße komme es immer wieder zu Konflikten und Gefahrensituationen zwischen Auto- und Radverkehr. Außerdem gebe es durch die Rechts-vor-Links-Regelung an den Einmündungen zur Robert-Koch-Straße, Frankenstraße und Am Löhlein/Am Sand immer wieder Gefahrensituationen. Die Verwaltung wird nun prüfen, was machbar und sinnvoll ist.
Allerdings, so Baureferent Ralf Brettin: die Gustav-Adolf-Straße müsste wegen der Bauarbeiten am Leo-Parkhaus erst einmal außen vor bleiben. Zum Jahreswechsel soll das alte Parkhaus abgerissen werden. Bis 2026 werden nach den aktuellen Plänen dann ein neues Parkhaus sowie Oberflächenparkplätze gebaut; über 350 sollen es werden.