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Rügshofen
Bayernweite Lehrstätte für Straßenwärter: Freistaat investierte 6,8 Millionen Euro für Unterrichtszentrum in Gerolzhofen
Einweihung des Neubaus am Stützpunkt der Straßenmeisterei Schweinfurt. Besucher erlebten virtuell den Einsatz eines Schneepflugs auf vereisten Straßen.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU, Dritter von rechts mit den Ehrengästen) war der Festredner bei der Einweihung des Neubaus des Bayerischen Ausbildungszentrums für Straßenwärter in Gerolzhofen. 
Foto: Maria Reinhart | Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU, Dritter von rechts mit den Ehrengästen) war der Festredner bei der Einweihung des Neubaus des Bayerischen Ausbildungszentrums für Straßenwärter in Gerolzhofen. 
Maria Reinhart
 |  aktualisiert: 04.10.2024 02:40 Uhr

Schnee räumen, Grünanlagen pflegen, Straßen asphaltieren, Schilder anbringen: Das sind nur einige der Aufgaben eines Straßenwärters. Diese Arbeit sichere die Straßeninfrastruktur Bayerns und ermögliche daher wirtschaftliche Entwicklung, Mobilität, Tourismus und damit Lebensqualität für die Bürger, betonte Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) bei der Einweihung des Neubaus für das Bayerische Ausbildungszentrum für Straßenwärter in Gerolzhofen. Die 6,8 Millionen Euro, die der Neubau dem Freistaat gekostet hat, seien daher gut investiert.

Seit dem Jahr 1968 ist die dreijährige Ausbildung zum Straßenwärter ein anerkannter Lehrberuf. Und seit 1995 erfolgt die überbetriebliche Ausbildung der Frauen und Männer "in Orange" am Außenstellen-Stützpunkt der Straßenmeisterei Schweinfurt in Rügshofen, die zum Staatlichen Bauamt Schweinfurt gehört. Die rund 100 Azubis pro Lehrjahr bilden den fachlichen Nachwuchs im Straßenbetriebsdienst für alle Staatlichen Straßenmeistereien in Bayern, für alle Landkreise und zahlreiche Kommunen.

Die stetig gestiegenen Schülerzahlen und der zukünftige Bedarf an Fachkräften im Straßenbetriebsdienst machten die Vergrößerung erforderlich. In zwei Jahren Bauzeit ist neben den drei, jeweils 90 Quadratmeter großen Schulungsräumen nun in einem zweigeschossigen Hauptteil ein eingeschossiger Zwischenbau entstanden, der eine bestehende Ausbildungshalle anbindet. Diese Halle erhielt einen Anbau mit weiteren Flächen für die Praxisausbildung. 

Der feierlichen Einweihung des Neubaus wohnten Andreas Hecke, der Behördenleiter des Staatlichen Bauamts Schweinfurt. Bürgermeister Thorsten Wozniak, Landrat Florian Töpper und Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner (CSU) bei. Alle lobten die Arbeit der "Helden in Orange".

Blick hinter die Kulissen beim Tag der offenen Tür

. Im Anschluss an den Festakt nahmen die Pfarrer Stefan Mai und Reiner Apel die Segnung des Neubaus vor. Danach bestand Gelegenheit, bei einem Tag der offenen Tür einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. In den Schulungsräumen gab es Informationstafeln zur Arbeit eines Straßenwärters. Anschaulich wurden die Inhalte der Ausbildung aufgezeigt. Auch über verschiedene Asphaltarten, Straßenmarkierungen oder Motorsensen konnte man sich informieren.

Verkehrsminister Christian Bernreiter sagte, die 6,8 Millionen Euro für den Neubau am Bayerischen Ausbildungszentrum für Straßenwärter seien gut investiert.
Foto: Maria Reinhart | Verkehrsminister Christian Bernreiter sagte, die 6,8 Millionen Euro für den Neubau am Bayerischen Ausbildungszentrum für Straßenwärter seien gut investiert.

Ein besonderes Highlight: Besucherinnen und Besucher durften in einem nachgebauten Schneepflug Platz nehmen und mit einer sogenannten VR-(Virtual Reality)Brille erleben, wie sich so ein Gefährt im Schneesturm bei vereisten Straßen bewegt. Für Kinder gab es eine Malstation, an der Streusalztütchen gestaltet wurden, sowie einen Bobbycar-Parcours.

Leonard Glück, der hier von 2019 bis 2022 seine Ausbildung absolvierte, zeigt sich begeistert vom Neubau. Die Ausbildung könne nun in großzügigen Räumlichkeiten bestmöglich auf den Beruf vorbereiten, glaubt er.

Blick in einen Schulungsraum des Neubaus: Auf den Tischen sind Modelle von Straßenmarkierungen und Straßenbelägen ausgestellt.
Foto: Maria Reinhart | Blick in einen Schulungsraum des Neubaus: Auf den Tischen sind Modelle von Straßenmarkierungen und Straßenbelägen ausgestellt.

Projektleiterin Viktoria Jörg erklärt erklärte den Gästen, dass mit einer Photovoltaikanlage, einem Lehrgarten und einem komplexen Energiekonzept besonders auf Nachhaltigkeit geachtet werde. Die Designelemente des Gebäudes weisen auf die verschiedenen Tätigkeiten der Straßenwärter hin: Die Fassade aus Metall und Stein symbolisiert die Leitplanken und Straßen, der mit viel Holz gestaltete Innenraum weist auf die Grünpflege hin.

Frauen mit drei Prozent unterrepräsentiert

Das Staatliche Bauamt Schweinfurt warb an einem Infostand für die Ausbildung. Ein Mangel an Straßenwärtern herrsche in der Region nicht, so Frank Schmitt, der Leiter des Ausbildungszentrums in Gerolzhofen. Dennoch gebe es einen großen Bedarf an Straßenwärtern.

Zum Fuhrpark der Straßenwärter gehört auch der Schneepflug. Ein Modell war auf dem Hof des Ausbildungszentrums ausgestellt.
Foto: Maria Reinhart | Zum Fuhrpark der Straßenwärter gehört auch der Schneepflug. Ein Modell war auf dem Hof des Ausbildungszentrums ausgestellt.

Das Ausbildungszentrum ist für Azubis aus ganz Bayern Lehrstätte. Sie verbringen dort während ihrer dreijährigen Ausbildung zwölf Schulungswochen. Etwa 100 Auszubildende pro Lehrjahr besuchen das Ausbildungszentrum. Frauen würden drei Prozent der Auszubildenden ausmachen, sagt Schmitt.

Er betont ferner die Attraktivität der Ausbildung: So werden zum Beispiel die Kosten für einen Motorsägenschein und Lkw-Führerschein übernommen. Solche Qualifikationen seien bei späteren Arbeitgebern gern gesehen. Da viele Auszubildende noch minderjährig sind, sei besonders der Lkw-Führerschein mit inbegriffenem Autoführerschein sehr attraktiv.

Die Vergütung erfolgt nach Tarifvertrag und beträgt im ersten Lehrjahr knapp über 1000 Euro monatlich, informierte Kerstin Büchner vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt.

Modelle verschiedener Asphaltarten konnten bei der Einweihung des Neubaus des Bayerischen Ausbildungszentrums für Straßenwärter in Gerolzhofen begutachtet werden.
Foto: Maria Reinhart | Modelle verschiedener Asphaltarten konnten bei der Einweihung des Neubaus des Bayerischen Ausbildungszentrums für Straßenwärter in Gerolzhofen begutachtet werden.
 
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