
Sechs Tage lang bestreiken die Lokführerinnen und Lokführer der GDL die Deutsche Bahn. Viele Pendlerinnen und Pendler müssen deswegen mit dem Auto zur Arbeit fahren. Wenn dann auch noch Landwirtinnen und Landwirte mit ihren Traktoren im Berufsverkehr Straßen blockieren, steigt die Staugefahr zusätzlich.
Wie gehen große Arbeitgeber in Schweinfurt damit um, wenn ihre Beschäftigten deswegen zu spät zur Arbeit kommen? Und haben sich die Unternehmen besonders auf den Bahnstreik vorbereitet? Wir haben bei SKF, ZF und dem Leopoldina-Krankenhaus nachgefragt.
Bisher keine Einschränkungen bei SKF in Schweinfurt und auch keine erwartet
Ein Sprecher von SKF in Schweinfurt teilt der Redaktion auf Anfrage mit, dass es bisher zu keinen wesentlichen Einschränkungen "durch den demokratischen Protest der Landwirte und ihrer Unterstützer" gekommen sei. Auch angesichts des Bahn-Streiks gebe es keine besonderen Vorkehrungen.
Auch der Fall, dass Arbeiterinnen, Arbeiter oder Angestellte dadurch erst verspätet zur Arbeit kommen, sei bei SKF geregelt: "Sollte es durch neuerliche Proteste zu Verspätungen beim Arbeitsbeginn einzelner oder mehrerer Beschäftigter kommen, wird dies individuell über Zeitkonten abgefangen."
Flexible Lösungen bei ZF Schweinfurt für Beschäftigte und in den Abläufen
Von ZF in Schweinfurt heißt es, dass zwar das Wegerisiko beim Arbeitnehmer liege, und damit das pünktliche Erscheinen am Arbeitsplatz in deren Verantwortung. Es sei aber auch Verständnis für solche unvorhersehbaren Umstände da.

"Deshalb stehen unsere Führungskräfte im engen Austausch mit ihren Teams, um mögliche Auswirkungen zu besprechen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen", heißt es auf Anfrage. Die Arbeitszeitregelungen, wie etwa die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten, würden es möglich machen, flexibel auf die Umstände zu reagieren.
Gleiches gelte auch für die betrieblichen Abläufe. Das Frachtmanagement von ZF stehe in engem Austausch, etwa mit den Logistik-Dienstleistern. "Daher sind wir in der Lage, schnell und effektiv auf etwaige blockadebedingte Liefereinschränkungen reagieren zu können."
Gewöhnung und Ausgleichszeiten beim Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt
Auch beim Leopoldina Krankenhaus in Schweinfurt sei es bisher zu keinen nennenswerten Vorkommnissen oder Vorkehrungen wegen Streik oder Protesten gekommen, heißt es auf Anfrage. Beim letzten größeren Bahnstreik seien die Mitarbeiter noch intern informiert worden, sagt ein Leopoldina-Sprecher, "inzwischen haben sich aber viele darauf eingestellt".
Zwar könne es durchaus vorkommen, dass Streik oder Blockaden die Anreise zur Arbeit verzögern. Das liege jedoch in der Eigenverantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über die individuellen Zeitkonten müsse diese Zeit also ausgeglichen werden. Viele Angestellte würden sowieso mit dem Rad oder Bus kommen und seien daher, zumindest vom Bahnstreik, ohnehin nicht betroffen.