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Schweinfurt
Bahn-Streik und Bauern-Protest im Schweinfurter Berufsverkehr: Was, wenn ich deswegen zu spät zur Arbeit komme?
Protest auf der Straße, Stillstand auf den Gleisen: Wie große Arbeitgeber in Schweinfurt wie ZF, SKF und Leopoldina mit dieser Situation umgehen.
Am Mittwochmorgen behinderten Landwirte mit Traktoren kurzzeitig den Verkehr auf der B286 und der Hahnenhügelbrücke nach Schweinfurt. Wie gehen Arbeitgeber mit möglichen Verspätungen um?
Foto: Anand Anders | Am Mittwochmorgen behinderten Landwirte mit Traktoren kurzzeitig den Verkehr auf der B286 und der Hahnenhügelbrücke nach Schweinfurt. Wie gehen Arbeitgeber mit möglichen Verspätungen um?
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:19 Uhr

Sechs Tage lang bestreiken die Lokführerinnen und Lokführer der GDL die Deutsche Bahn. Viele Pendlerinnen und Pendler müssen deswegen mit dem Auto zur Arbeit fahren. Wenn dann auch noch Landwirtinnen und Landwirte mit ihren Traktoren im Berufsverkehr Straßen blockieren, steigt die Staugefahr zusätzlich.

Wie gehen große Arbeitgeber in Schweinfurt damit um, wenn ihre Beschäftigten deswegen zu spät zur Arbeit kommen? Und haben sich die Unternehmen besonders auf den Bahnstreik vorbereitet? Wir haben bei SKF, ZF und dem Leopoldina-Krankenhaus nachgefragt.

Bisher keine Einschränkungen bei SKF in Schweinfurt und auch keine erwartet

Ein Sprecher von SKF in Schweinfurt teilt der Redaktion auf Anfrage mit, dass es bisher zu keinen wesentlichen Einschränkungen "durch den demokratischen Protest der Landwirte und ihrer Unterstützer" gekommen sei. Auch angesichts des Bahn-Streiks gebe es keine besonderen Vorkehrungen.

Auch der Fall, dass Arbeiterinnen, Arbeiter oder Angestellte dadurch erst verspätet zur Arbeit kommen, sei bei SKF geregelt: "Sollte es durch neuerliche Proteste zu Verspätungen beim Arbeitsbeginn einzelner oder mehrerer Beschäftigter kommen, wird dies individuell über Zeitkonten abgefangen." 

Flexible Lösungen bei ZF Schweinfurt für Beschäftigte und in den Abläufen

Von ZF in Schweinfurt heißt es, dass zwar das Wegerisiko beim Arbeitnehmer liege, und damit das pünktliche Erscheinen am Arbeitsplatz in deren Verantwortung. Es sei aber auch Verständnis für solche unvorhersehbaren Umstände da. 

Jeden Tag pendeln tausende Arbeiterinnen und Arbeiter nach Schweinfurt, wie hier zum ZF Werk Süd.
Foto: Anand Anders | Jeden Tag pendeln tausende Arbeiterinnen und Arbeiter nach Schweinfurt, wie hier zum ZF Werk Süd.

"Deshalb stehen unsere Führungskräfte im engen Austausch mit ihren Teams, um mögliche Auswirkungen zu besprechen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen", heißt es auf Anfrage. Die Arbeitszeitregelungen, wie etwa die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten, würden es möglich machen, flexibel auf die Umstände zu reagieren.

Gleiches gelte auch für die betrieblichen Abläufe. Das Frachtmanagement von ZF stehe in engem Austausch, etwa mit den Logistik-Dienstleistern. "Daher sind wir in der Lage, schnell und effektiv auf etwaige blockadebedingte Liefereinschränkungen reagieren zu können."

Gewöhnung und Ausgleichszeiten beim Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt

Auch beim Leopoldina Krankenhaus in Schweinfurt sei es bisher zu keinen nennenswerten Vorkommnissen oder Vorkehrungen wegen Streik oder Protesten gekommen, heißt es auf Anfrage. Beim letzten größeren Bahnstreik seien die Mitarbeiter noch intern informiert worden, sagt ein Leopoldina-Sprecher, "inzwischen haben sich aber viele darauf eingestellt".

Zwar könne es durchaus vorkommen, dass Streik oder Blockaden die Anreise zur Arbeit verzögern. Das liege jedoch in der Eigenverantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über die individuellen Zeitkonten müsse diese Zeit also ausgeglichen werden. Viele Angestellte würden sowieso mit dem Rad oder Bus kommen und seien daher, zumindest vom Bahnstreik, ohnehin nicht betroffen.

 
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  • Doris Hauptmann
    Musste dieser Radau gestern Abend nach 22.00 Uhr noch sein. Dafür habe iich wirklich kein Verständnis mehr. Plötzlich Aufgebot von zig Polizeitautos mit Blaulicht und dann die vielen Traktoren mit blinkenden Lichtern und lautem Gejaule. Das sah eher nach einem Faschingsumzug aus und lässt am Ernst der Lage zweifeln.
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