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Niederwerrn
Kreis baut neues Ausbildungszentrum für Feuerwehren
Es ist in der Tat ein Provisorium auf dem Kreisbauhof, in dem Feuerwehrleute ausgebildet werden. Es wird durch einen Neubau abgelöst. Was dabei die Herausforderungen sind.
Auf einem Teil dieser Wiese soll das neue Ausbildungszentrum für Feuerwehren entstehen. Dafür muss das Gebäude der Kreisbauhofverwaltung bei Niederwerrn abgerissen werden. Eine Herausforderung ist der Hochwasserschutz.
Foto: Josef Schäfer | Auf einem Teil dieser Wiese soll das neue Ausbildungszentrum für Feuerwehren entstehen. Dafür muss das Gebäude der Kreisbauhofverwaltung bei Niederwerrn abgerissen werden. Eine Herausforderung ist der Hochwasserschutz.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 11.12.2021 02:25 Uhr

Die Feuerwehren erhalten ein neues Ausbildungszentrum. Dafür werden auf dem Kreisbauhof in Niederwerrn das bisherige Bauhofverwaltungsgebäude und eine Garagenzeile abgerissen, um Platz für einen Neubau zu bekommen. Dort sollen dann nicht nur die Atemschutzwerkstatt und -übungsstrecke, sondern auch das Tiefbauamt einziehen, das derzeit im Gebäude des Landratsamts in Schweinfurt angesiedelt ist. Diesen Grundsatzbeschluss hat der Kreisausschuss einstimmig gefasst. Der Landkreis will grob geschätzte 9,5 Millionen Euro ausgeben. Wenn alles gut geht, können die Wehrleute 2026 einziehen.

Großes Interesse bei der Feuerwehr

Damit wäre auch das bisherige Ausbildungszentrum obsolet, das eher einem Provisorium gleiche, wie mehrere Redner ausführten. Das dürfte auch der Grund gewesen sein, weswegen auch Mitglieder der Kreisfeuerwehrleitung die Debatte im Sitzungssaal verfolgten.

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"Aus einem Guss", so Landrat Florian Töpper (SPD), solle die Lösung auf dem Kreisbauhof sein. Wie Hochbauamtsleiter Frank Hart erläuterte, könnten mit dem gemeinsamen Bauwerk Synergien genutzt werden, was auch CSU-Fraktionsvorsitzende Gabriele Jakob positiv herausstrich. Wie Hart erläuterte, haben Bauhof, Tiefbauamt und Feuerwehren ihre eigenen Bereiche, aber Sozial- und Besprechungsräume könnten abwechselnd genutzt werden. In dem L-förmigen Bau kommen auch die Einsatzfahrzeuge der Wehren unter, die zudem eine separate Ausfahrt in die Oberwerrner Straße erhalten. Die übrigen Bauten auf dem Gelände wie Unterstell- und Lagerhallen bleiben bestehen. Es entsteht auch Platz für die Container des Katastrophenschutzes, die derzeit ausgelagert sind.

Lösungen für Hochwasserschutz

Räumlich wird sich das Areal nach Südosten ausdehnen: Der Feuerwehrflügel entsteht auf einer jetzt noch unbebauten Wiese. Und dort lauert die Herausforderung: Denn der gesamte Bereich ist Hochwassergebiet der benachbarten Wern, und die Ausdehnungsflächen auch für ein extremes Hochwasser dürfen durch den Neubau in Summe nicht verringert werden.

Deswegen, so Hart, wird der Flügel für die Feuerwehr auf Betonpfählen gebaut, so dass ein Teil der Bodenplatte 1,30 Meter über dem Flächenniveau liegt und im Bedarfsfall das Wasser unter das Haus fließen kann. Diese Ausführung verursacht laut Hart Kosten von etwa 110 000 Euro. An der der Wern zugewandten Seite wird der Hochwasserschutz durch eine 58 Meter lange Mauer sichergestellt. Bei dieser Lösung, so ergab sich aus der Diskussion, sei der Plan hinfällig, dass sich der Landkreis an einem Schutzdamm beteiligt, den die Gemeinde Niederwerrn bauen möchte. 

Wärmepumpe und Photovoltaik

Die Pfahlgründung bietet nach Worten Harts die Möglichkeit, sie als Energieleitung zu nutzen, um per Wärmepumpe das Gebäude mit Grundwasser heizen bzw. kühlen zu können. Dies stieß bei den Kreisräten auf großen Interesse, zumal ebenfalls eine Photovoltaikanlage vorgesehen ist. Die Grünen drängten darauf, dass keinesfalls fossile Energieträger genutzt werden dürften.

Die Baukosten bezifferte der Hochbauamtschef mit 9,5 Millionen Euro, wobei diese Grobschätzung noch Abweichungen von 30 bis 40 Prozent zulasse. Im nächsten Jahr soll der Planer beauftragt werden, als Bauende ist das Jahr 2026 anvisiert.

Diskussion über den richtigen Standort

Auch wenn der Grundsatzbeschluss im Kreisausschuss einstimmig fiel, drehte sich die Diskussion auch um den richtigen Standort und die Erweiterungsmöglichkeit. AfD-Fraktionschef Bernd Schuhmann präferierte als bessere Lösung ein Areal in der ehemaligen Conn-Kaserne. Man habe sich dort die ehemalige Feuerwache der US-Army angeschaut, sagte Landrat Töpper. Eine Umnutzung habe sich nicht angeboten. Zudem sei noch offen, wann das Conn-Gelände erschlossen werden kann. Auch bei den Freien Wählern habe es eine intensive Diskussion um den richtigen Standort gegeben, sagte Oliver Brust. Einig waren sich die Kreisräte, dass eine komplette Verlagerung von Bauhof und Ausbildungszentrum der Feuerwehr ein deutlich teureres Projekt gewesen wäre.

Stefan Rottmann (SPD) bedauerte die geringe staatliche Förderung für den Bau, die in einem fünfstelligen Rahmen die Einrichtung für die Feuerwehr betrifft. Mit dem Neubau muss auch die Verkehrsschule, die auf dem Kreisbauhof übt, verlagert werden. Dafür, so Hart, habe man den Motorpool neben der ehemaligen Conn-Kaserne im Auge. Ingo Göllner (CSU) schlug vor, sich mit der Stadt Schweinfurt zusammen zu tun, die ebenfalls darüber nachdenke, einen neuen Verkehrserziehungsplatz zu schaffen.

 
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