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Niederwerrn
Streit ausgeräumt: Neues Feuerwehrzentrum für den Landkreis Schweinfurt bekommt eine Klinkerfassade
Es ging beim Bau des neuen Feuerwehrausbildungszentrums erneut um Details für Bauexperten. Warum der ursprüngliche Vorschlag der Verwaltung nun doch durchkam.
So könnte das neue Feuerwehrausbildungszentrum in Niederwerrn aussehen (Computeranimation). Nun ist auch die Frage geklärt, wie das Gebäude gedämmt werden und wie die Fassade aussehen soll.
Foto: FMP design engineering GmbH | So könnte das neue Feuerwehrausbildungszentrum in Niederwerrn aussehen (Computeranimation). Nun ist auch die Frage geklärt, wie das Gebäude gedämmt werden und wie die Fassade aussehen soll.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:46 Uhr

Zwar ging es nur um etwa vier Prozent der gesamten Investitionssumme von elf Millionen Euro, dennoch sorgte ein Detail bei der Planung des neuen Feuerwehrausbildungszentrums in Niederwerrn für Diskussionen im Kreisausschuss des Landkreises: die Fassade. Mehrheitlich hat sich der Ausschuss für die zunächst teuerste Version in Klinkerbauweise entschieden. Davon verspricht man sich, spätere Wartungskosten zu vermeiden.

Bereits im September hatte sich das Gremium damit befasst. Die Varianten in herkömmlicher Dämmung und der Klinkervariante fanden aber keine Mehrheit, weil Georg Brückner (CSU) eine neue Option ins Spiel brachte: eine Dämmung mit Betonfertigteilen, so genannte Sandwich-Teile. Diese hatte die Verwaltung zusammen mit den bisherigen Alternativen nun zu prüfen gehabt.

Das Ergebnis: Preislich liegt die Brückner-Variante bei den reinen Investitionskosten mit 353.000 Euro (inklusive neuer Planungskosten) zwischen den bisherigen Vorschlägen, wie Sachbearbeiterin Tatjana Voit vorrechnete. Die Kosten würden aber in der Realität deutlich höher ausfallen, weil Sonderanfertigungen benutzt werden müssten. Zudem müssten neue Stützen im Gebäude gebaut und neue Abstimmungen mit den späteren Nutzern getroffen werden.

Experten-Streit um Betonfertigteile

Der  Leiter des Hochbauamts, Frank Hart, der seinen Unmut über die Diskussion und die damit zusammenhängende Zeitverzögerung nur schwer verbergen konnte, sagte zudem: Hätte man von Anfang an die Sandwich-Dämmung ins Auge gefasst, dann hätte man die gesamte Gebäudestruktur anders planen müssen.

Georg Brückner kritisierte die Ausführungen der Verwaltung: "Das ist die Lehrmeinung von 1985, nicht von 2023." Sehr wohl sei eine flexible Fassadengestaltung möglich. Und auch eine Bauzeitverkürzung sieht er im Bereich des Möglichen. Auf eine Diskussion im Detail verzichtete Brückner – im früheren Berufsleben Geschäftsführer eines Bauunternehmens – aber dann.

Die ursprüngliche Fassaden-Variante fand eine Mehrheit

Die CSU-Vertreterinnen und -Vertreter sprachen sich für die herkömmliche Fassadendämmung für 218.000 Euro aus, für die die Verwaltung zusätzliche Wartungskosten von 224.000 Euro geschätzt hat. Die Mehrheit des Kreisausschusses stimmte aber für die Klinkervariante (406.000 Euro), die das Landratsamt von Anfang an favorisiert hatte. Die Mehrheit kam deswegen zustande, weil Oliver Brust (Freie Wähler) für die Klinkervariante stimmte. Vier Wochen zuvor hatte er noch den neuerlichen Prüfauftrag unterstützt.

Das Gebäude, in das der Ausbildungsbereich der Feuerwehren und das Landkreis-Tiefbauamt einziehen sollen, entsteht auf dem Gelände des Kreisbauhofs in Niederwerrn. Gegenüber der September-Sitzung hat die Verwaltung den Zeitplan korrigiert. Das bestehende Verwaltungsgebäude soll nicht im März, sondern im September 2024 abgebrochen werden. Der Neubau zehn  Wochen später starten. Geplanter Einzugstermin ist nun im Mai 2026.

 
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