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Schweinfurt
Aschermittwoch der Schweinfurter CSU: Ampel-Bashing und das Gendern
Zum 19. Mal fand der politische Aschermittwoch der Schweinfurter CSU in Oberndort statt. Worauf Landtagskandidatin Martina Gießübel bei ihrer Rede Wert legte.
Bekam Beifall für ihre erste Rede beim politischen Aschermittwoch der CSU: Landtagskandidatin Martina Gießübel.
Foto: Josef Lamber | Bekam Beifall für ihre erste Rede beim politischen Aschermittwoch der CSU: Landtagskandidatin Martina Gießübel.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 15.07.2024 11:00 Uhr

Der politische Aschermittwoch ist die Gelegenheit für starke Worte gegen den politischen Gegner. Das gilt vor allem für die CSU in Bayern und nicht nur in Passau in der Dreiländerhalle mit Ministerpräsident Markus Söder, sondern auch landauf-, landab im ganzen Freistaat. Besonders in einem Wahljahr.

Insofern war es also kein Wunder, dass sich auch die Landtagskandidatin der CSU, Martina Gießübel, bei ihrer ersten Aschermittwochs-Rede vor christsozialem Publikum entsprechend deutlicher Worte bediente und das Seelenleben ihrer Mitstreiterinnen und Mitstreiter mit dem Erwartbaren ansprach. Ampel-Bashing gibt es nicht nur aus München, sondern auch in Schweinfurt.

"Mit unserem schwachen Bundeskanzler gewinnen wir keinen Blumentopf", befand Gießübel und auch der zweite Redner des insgesamt launigen Abends mit digitaler Feuershow und musikalischer Begleitung bei leckerem Heringsessen, Bezirks- und Stadtrat Stefan Funk, hieb in diese Kerbe: "Freiheit statt Sozialismus", so seine These; vor dieser Weggabelung stehe man 2023 genauso wie 1976 in seinem ersten Wahlkampf unter Franz-Josef Strauß.

Bezirks- und Stadtrat Stefan Funk bei seinem Auftritt beim politischen Aschermittwoch der CSU in Oberndorf.
Foto: Josef Lamber | Bezirks- und Stadtrat Stefan Funk bei seinem Auftritt beim politischen Aschermittwoch der CSU in Oberndorf.

Gießübel ging es in ihrem Parfoceritt durch alle relevanten Themen vor der Landtagswahl nicht nur darum, den Untergang des Bayernlandes, wie man es kennt, mit einem "Gott bewahre uns vor der Ampel in Bayern" zu verhindern. Sie sprach viele Themen an, um die sie sich kümmern wolle – wie Lösungen für den Fachkräftemangel in vielen Branchen vom Handwerk über Gastronomie bis Pflege, zu viel Bürokratie oder Hilfen für Familien angesichts der hohen Inflation oder gezielte Zuwanderung von Fachkräften sowie konsequente Ausweisung von Straftätern.

CSU-Klassiker wie Länderfinanzausgleich kommen beim Publikum an

Beifall gab es aber vor allem bei konservativen Klassikern. Zum Beispiel der Länderfinanzausgleich: "Wir geben lieber unser Geld in Bayern aus, bevor wir es über den Länderfinanzausgleich nach Berlin schicken." Oder, mit noch mehr Beifall versehen: "Wir sind wach, nicht woke. Gendern nein danke."

Frauen hätten es aus Gießübels Sicht gar nicht nötig, dass "die Sprache verhunzt wird", man brauche mehr mutige Frauen, die zeigten, was sie drauf hätten. Aus ihrer Sicht ist "München der Gegenentwurf zu Berlin."

Eine Entschuldigung gab's aber auch, wissend, dass die Opposition in den nächsten sieben Monaten bis zur Landtagswahl das Thema Corona-Maskendeals aufs Tapet bringen wird: "Ich schäme mich für unsere Leute, die sich in der Pandemie die Taschen vollgestopft haben. Das geht gar nicht." Fand auch das Publikum dem Applaus zufolge.

Stefan Funk: Schwarz-grüne Koalition arbeitet seit 2020 mit Erfolg

Stefan Funk, Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtrat, kandidiert auch wieder als Bezirksrat. Dafür gab es natürlich einen kurzen "Werbeblock". Funk nutzte die Gelegenheit aber, um vor allem auf die Erfolge der CSU in der Koalition mit den Grünen im Schweinfurter Stadtrat in den vergangenen drei Jahren seit der Kommunalwahl 2020 hinzuweisen.

Anfang April werde man sich zusammen setzen und besprechen, was erreicht wurde und was man für Ziele bis 2026 noch habe. Der Ausstieg aus der Landesgartenschau 2026 sei mehr als nur ein Wehrmutstropfen, aber eine Notwendigkeit angesichts der finanziellen Lage gewesen. Dennoch werde man mit dem Bürgerpark, dem Umbau der Panzerhalle 237 sowie der Neugestaltung des Theodor-Fischer-Platzes und des Schelmsrasen bis 2026 zeigen, dass man etwas gegen den Klimawandel tue.

 
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  • C. R.
    Die schwarz-grüne Koalition ist für Schweinfurt eine Katastrophe
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Starke Worte von Markus Söder in der "Nibelungenhalle"? Sind das Nachrichten aus der Vergangenheit? zwinkern
    Das müsste dann spätestens 2003 gewesen sein. Da war Markus Söder noch Generalsekretär der CSU.

    2023 hat er als Ministerpräsident sicher nicht in der Nibelungenhalle gesprochen. Die ist nämlich schon seit fast 20 Jahren abgerissen. Der politische Aschermittwoch der CSU fand in der Dreiländerhalle statt.
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  • C. S.
    Vielen Dank für Ihren Hinweis. Wir haben die entsprechende Stelle überarbeitet.
    Mit freundlichen Grüßen
    Christoph Sommer, Main-Post Digital-Team
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  • M. E.
    Herr Schikorra, Ihre Zwischenüberschrift "csu Klassiker Länderfinanzausgleich..." klingt in meinen Ohren etwas spöttisch, nein eher sarkastisch! Ist es nicht so, daß Berlin mit dem nicht vorhandenen eigenen Geld Dinge finanziert, die eigentlich nur dazu dienen, den Berliner Bürger bei Laune zu halten auf Kosten der Zahl- Länder, im Speziellen Bayern? Alleine die Unterbesetzung der Berliner Verwaltung weil unterfinanziert und deshalb nicht mal Wahlen klappen, jedoch pro Wahlhelfer bei der neu angesetzten Wahl 240.-Euro gezahlt werden? Oder bei dem super ausgebauten ÖPNV das 29,- Euro Ticket mit unserem Geld subventioniert wird, anstatt diese Mittel in Verwaltung, Polizei oder Schulen zu stecken?
    Zudem bedauert Frau Gießübel, wie alle in ihrer Partei, das unmögliche Verhalten einiger Weniger in der "Maskenvermittlung" nicht nur wegen des von Ihnen behaupteten bevorstehenden Wahlkampfes, sondern verurteilen dieses Verhalten grundsätzlich!!
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  • A. G.
    naja, wenn ich mir diesen artikel durchlese, dann kann man sich das csu-gejammere über den länderfinanzausgleich sparen:

    https://www.br.de/nachrichten/bayern/laenderfinanzausgleich-und-bayerns-ewiger-streit-darum,TU4BvGj

    das hat die csu mitverbockt.
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  • M. E.
    Weil die Polizei unterfinanziert ist, (bewußt?) konnten und können sich kriminelle Clans in unserer Hauptstadt etablieren, werden Häuser durch linke Chaoten besetzt in Bezirken, in denen sich die Polizei nur sehr vorsichtig bewegt und finden mehrmals jährlich, gewalttätige Massenaufläufe statt, Antifa/Schwarzer Block läßt grüßen!
    Schulen vergammeln und auf das Ausstellen von Ausweispapieren wird monatelang gewartet!
    Ob sich das alles, trotz der immensen Gutschriften aus den Ländern, die durch ihre Wirtschaftskraft, gepaart mit verantwortlichem Umgang der finanziellen Mittel Deutschland am Laufen hält, für eine Hauptstadt einer der wichtigsten Nationen geziemt? Naja, Hauptsache sexy...
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  • M. S.
    Der Name Gießübel ist wegen dem vor einiger Zeit verstorbenen Altbürgermeister Robert Gießübel in Grafenrheinfeld weltbekannt. Ob das aber zum Siegen im Rest des Wahlkreises ausreicht sei mal dahingestellt.
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  • M. K.
    Wie hieß es so treffend auf einem 🤡Faschingsumzug im LKR. SCHWEINFURT, die Schwarzen 🤓mit den hellen 🤯Köpfen! Es ist wohl alles verblasst die letzten Jahre oder man kann auch sagen, es wurde alles vergessen was in unserem schönen schwarzen Bayern so abläuft! Der Wähler hat es in der Hand ✍️.
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