
Der politische Aschermittwoch ist die Gelegenheit für starke Worte gegen den politischen Gegner. Das gilt vor allem für die CSU in Bayern und nicht nur in Passau in der Dreiländerhalle mit Ministerpräsident Markus Söder, sondern auch landauf-, landab im ganzen Freistaat. Besonders in einem Wahljahr.
Insofern war es also kein Wunder, dass sich auch die Landtagskandidatin der CSU, Martina Gießübel, bei ihrer ersten Aschermittwochs-Rede vor christsozialem Publikum entsprechend deutlicher Worte bediente und das Seelenleben ihrer Mitstreiterinnen und Mitstreiter mit dem Erwartbaren ansprach. Ampel-Bashing gibt es nicht nur aus München, sondern auch in Schweinfurt.
"Mit unserem schwachen Bundeskanzler gewinnen wir keinen Blumentopf", befand Gießübel und auch der zweite Redner des insgesamt launigen Abends mit digitaler Feuershow und musikalischer Begleitung bei leckerem Heringsessen, Bezirks- und Stadtrat Stefan Funk, hieb in diese Kerbe: "Freiheit statt Sozialismus", so seine These; vor dieser Weggabelung stehe man 2023 genauso wie 1976 in seinem ersten Wahlkampf unter Franz-Josef Strauß.

Gießübel ging es in ihrem Parfoceritt durch alle relevanten Themen vor der Landtagswahl nicht nur darum, den Untergang des Bayernlandes, wie man es kennt, mit einem "Gott bewahre uns vor der Ampel in Bayern" zu verhindern. Sie sprach viele Themen an, um die sie sich kümmern wolle – wie Lösungen für den Fachkräftemangel in vielen Branchen vom Handwerk über Gastronomie bis Pflege, zu viel Bürokratie oder Hilfen für Familien angesichts der hohen Inflation oder gezielte Zuwanderung von Fachkräften sowie konsequente Ausweisung von Straftätern.
CSU-Klassiker wie Länderfinanzausgleich kommen beim Publikum an
Beifall gab es aber vor allem bei konservativen Klassikern. Zum Beispiel der Länderfinanzausgleich: "Wir geben lieber unser Geld in Bayern aus, bevor wir es über den Länderfinanzausgleich nach Berlin schicken." Oder, mit noch mehr Beifall versehen: "Wir sind wach, nicht woke. Gendern nein danke."
Frauen hätten es aus Gießübels Sicht gar nicht nötig, dass "die Sprache verhunzt wird", man brauche mehr mutige Frauen, die zeigten, was sie drauf hätten. Aus ihrer Sicht ist "München der Gegenentwurf zu Berlin."
Eine Entschuldigung gab's aber auch, wissend, dass die Opposition in den nächsten sieben Monaten bis zur Landtagswahl das Thema Corona-Maskendeals aufs Tapet bringen wird: "Ich schäme mich für unsere Leute, die sich in der Pandemie die Taschen vollgestopft haben. Das geht gar nicht." Fand auch das Publikum dem Applaus zufolge.
Stefan Funk: Schwarz-grüne Koalition arbeitet seit 2020 mit Erfolg
Stefan Funk, Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtrat, kandidiert auch wieder als Bezirksrat. Dafür gab es natürlich einen kurzen "Werbeblock". Funk nutzte die Gelegenheit aber, um vor allem auf die Erfolge der CSU in der Koalition mit den Grünen im Schweinfurter Stadtrat in den vergangenen drei Jahren seit der Kommunalwahl 2020 hinzuweisen.
Anfang April werde man sich zusammen setzen und besprechen, was erreicht wurde und was man für Ziele bis 2026 noch habe. Der Ausstieg aus der Landesgartenschau 2026 sei mehr als nur ein Wehrmutstropfen, aber eine Notwendigkeit angesichts der finanziellen Lage gewesen. Dennoch werde man mit dem Bürgerpark, dem Umbau der Panzerhalle 237 sowie der Neugestaltung des Theodor-Fischer-Platzes und des Schelmsrasen bis 2026 zeigen, dass man etwas gegen den Klimawandel tue.
Das müsste dann spätestens 2003 gewesen sein. Da war Markus Söder noch Generalsekretär der CSU.
2023 hat er als Ministerpräsident sicher nicht in der Nibelungenhalle gesprochen. Die ist nämlich schon seit fast 20 Jahren abgerissen. Der politische Aschermittwoch der CSU fand in der Dreiländerhalle statt.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Sommer, Main-Post Digital-Team
Zudem bedauert Frau Gießübel, wie alle in ihrer Partei, das unmögliche Verhalten einiger Weniger in der "Maskenvermittlung" nicht nur wegen des von Ihnen behaupteten bevorstehenden Wahlkampfes, sondern verurteilen dieses Verhalten grundsätzlich!!
https://www.br.de/nachrichten/bayern/laenderfinanzausgleich-und-bayerns-ewiger-streit-darum,TU4BvGj
das hat die csu mitverbockt.
Schulen vergammeln und auf das Ausstellen von Ausweispapieren wird monatelang gewartet!
Ob sich das alles, trotz der immensen Gutschriften aus den Ländern, die durch ihre Wirtschaftskraft, gepaart mit verantwortlichem Umgang der finanziellen Mittel Deutschland am Laufen hält, für eine Hauptstadt einer der wichtigsten Nationen geziemt? Naja, Hauptsache sexy...