
Es gehe ihnen nicht darum, Argumente gegen einen Standort für die künftige Kolitzheimer Grundschule in Unterspiesheim zu sammeln, sagt Katrin Scheidl. Für sie zählten die Punkte, die für einen Schulneubau in Herlheim sprechen, betont sie. Und hierfür ließen sich einige finden, meint sie zusammen mit Katharina Graf, Sandra Wiegand und Lisa Johanni.
Die vier Frauen aus Herlheim haben sich zum Gespräch mit dieser Redaktion getroffen. Es gilt auszuloten, welche Argumente dafür sprechen, die geplante Grundschule für die Gemeinde Kolitzheim im kleinsten der acht Ortsteile zu errichten. Graf ist Zweite Bürgermeisterin der Gemeinde und hat das Ratsbegehren erfolgreich im Gemeinderat eingebracht. Nur deshalb können die Wählerinnen und Wähler am 26. März neben dem Bürgerentscheid zum Schulstandort Unterspiesheim auch über eine mögliche Schule in Herlheim abstimmen.
Graf: "Idealer Ort zum Lernen"
Für Herlheim als Schulstandort hatte sich Mitte Dezember 2022 bekanntlich der Gemeinderat entschieden. Dass der Ort auch nach dem Bürgerbegehren als möglicher Standort im Rennen blieb, sei "keine Dreistigkeit", wie ihr bisweilen entgegengehalten werde, sagt Graf. Sie erinnert an eine Jahre zurückreichende Diskussion im Gemeinderat über die Frage des Schulstandorts.
Im Jahr 2018 sei erstmals die Idee aufgekommen, in Herlheim zu bauen. Für sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter für eine Grundschule in Herlheim ist der Acker neben dem Sportplatz und der Herlindenhalle "der ideale Schul- und Lernstandort". Graf stützt sich dabei auf das im Jahr 2020 mit Hilfe eines Büros erarbeitete "Pädagogische Raumfunktionsbuch", das der Schulfamilie als Konzept zur Gestaltung der neuen Schule dienen soll.
"Herlheim entspricht am besten diesem Konzept", stimmt Scheidl zu. Und es gäbe hier neben dem "Blick ins Grüne" ausreichend Platz für "alles, was kommen kann", ergänzt Graf. Was sie meinen, ist die im Vergleich zum möglichen Standort in Unterspiesheim, auf dem Gelände der früheren Hauptschule, tatsächlich rund doppelt so große, bis heute unbebaute Fläche in Herlheim.
Die Herlheimerinnen beziehen sich etwa auf die im pädagogischen Konzept vorgesehenen Außenanlagen, wie einen Werkhof, einen Verkehrserziehungsplatz, einen Kräutergarten mit Hochbeeten oder Klassenzimmer im Grünen.
Diese sogenannten Lernlandschaften ließen sich nur in Herlheim umsetzen, heißt es in einem Flyer, den die Befürworter der Herlheimer Lösung erstellt haben. Auch gäbe es dort ausreichend Platz, müssten irgendwann in der Zukunft noch Räume für eine Vorschule oder eine größere Mensa zur Grundschule hinzukommen. Auch ließe sich in Herlheim ein Konzept für bestmögliche Sicherheit im Verkehrsumfeld der Schule umsetzen.
Sporthalle und Parkplätze vorhanden
Einen zusätzlichen Reiz böte die naheliegende bisherige Schule in Herlheim, sagt Wiegand. Dort ließen sich bei Bedarf ebenfalls erweiterte Schulangebote unterbringen. Gedacht ist hier insbesondere an die Mittagsbetreuung. Die benachbarte Herlindenhalle würde für den Schulsport ausreichen, nur Kleinigkeiten müssten instandgesetzt werden. Dort gäbe es zudem bereits Parkplätze, die auch für die Schule genutzt werden könnten. Auch ein Wendehammer für Schulbusse ließe sich in diesem Bereich bauen.

Zum Argument, dass in Herlheim bisher unbebauter Grund versiegelt würde, in Unterspiesheim jedoch eine Schule auf einem bereits bebauten Grundstück entstehen würde, meint Graf, dass es für anstehende gewerbliche Erweiterungen in Unterspiesheim ohnehin nötig werde, freie Flächen zu bebauen.
Zudem müssten wohl auch die in die Jahre gekommenen Versorgungsleitungen im Untergrund erneuert werden. Warum, so Graf, könnte nicht ein Unternehmen das frühere Schulgelände in Unterspiesheim bebauen? Womöglich fände die Gemeinde sogar einen Investor, der in diesem Zug die Abrisskosten für die alte Schule übernehmen würde.
Forderung nach Mindestmaß an Struktur
Für Herlheim bedeute es sehr viel, wenn der Ortsteil wenigstens Schulstandort bliebe. Andernfalls gäbe es dort keine einzige gemeindliche Einrichtung mehr. "Herlheim möchte nicht nur ein Schlafort sein", sagt Graf. In ihren Augen ist es dringend notwendig, als Gemeinde auf ein Mindestmaß an gerechter Strukturverteilung zu achten.

Wichtig ist es den vier Frauen, nochmals darauf hinzuweisen, dass über die vorsichtig geschätzten Baukosten von 15 Millionen Euro hinaus derzeit keine genauer ermittelten Kostenberechnungen für einen Schulbau existierten, weder für Herlheim noch für Unterspiesheim. Es werde davon ausgegangen, dass der Bau, ganz gleich, wo er steht, in etwa gleich teuer würde. Kursierende Informationen, wonach ein Bau in Herlheim zwei Millionen Euro mehr kosten würde als in Unterspiesheim, seien nur ein Gerücht.
Nun wird aber der Widerstand einiger" Lokalhelden aus Unterspieß(bewußt)heim" geweckt. Ich vermute nach dem Motto "es kann doch nicht wahr sein". Doch, liebe Speasemer, der GR hat sich entschieden! Ihr Bürgerentscheid verursacht nicht nur enorme Kosten und verzögert den Baubeginn, sondern entfacht altes Rivalitätsdenken anstatt das Zusammenwachsen unserer Gemeinde Kolitzheim zu fördern!!! Kleiner Hinweis: Genau dieses Denken führt auf so vielen Ebenen bei uns in Deutschland eher zu Stillstand als zu zügigem Anpacken von so vielen Themen. Ich habe mich jedenfalls für das Schulhaus in Herlheim entschieden!
Selbst innerhalb des GR wird das Thema derart kontrovers diskutiert und zeigt wie uneins sich der GR in der Entscheidung ist.
Auch ist merkwürdig, dass die Gemeinde das Architekturbüro Papistrella zur Erstellung einer Pro/Contra Bewertung beauftragt, in der die überwiegenden Vorteile für Usp genannt sind, diese dann in der Entscheidung aber nicht wirklich berücksichtigt, und die Meinung von Fachleuten somit nicht berücksichtigt. Soviel zu Gedanken und Fakten.
Der Bürgerentscheid ist ein legitimes demokratisches Mittel. Wenn dort am Ende entschieden wird, das Herlheim der richtige Standort ist, muss das von alle Seiten akzeptiert werden.
Wenn aber Unterspiesheim das Ergebnis ist, dann ist klar dass die Bevölkerung wohl nicht den Meherheitsentscheid des GR (zumindest in dieser Frage) teilt.
Das ist Demokratie, von daher ist die Ganze Diskussion für mich nicht nachvollziehbar.
Am 26.03. wird entschieden, was der Wille der Bevölkerung ist!
Wenn ich Ihre Kommentare so überfliege drängen sich bei mir schon fast Verschwörungstheorien auf. Lassen Sie es gut sein, das ist meine Meinung dazu
Ich erinnere gerne erneut an die Infoveranstaltung in Herlheim, bei der alle anwesenden gelernt haben, dass in der RB Usp das ganze Jahr über (also auch im Winter) Getreideernten angeliefert werden und dadurch Stab entsteht, dass in Herlheim Oberflächenwasser versickert aber in Usp nicht und eben dass trotz Schüleranteil Usp ca. 30% ggü. Herlheim ca. 5% kein höherer Aufwand für Schülertransport anfällt wenn nach Herlheim gebaut werden sollte.
Sorry, aber das sind Argumente nicht ernst zu nehmen sind. Mit sind die Argumente nicht ausgegangen, ich bin mittlerweile einfach schreibfaul weil ich es leid bin, diese immer wieder für einzelne Leute zu wiederholen.
Wie sie aber richtigerweise sagten, lassen wir’s damit gut sein!
Übrigens, ich konnte kein Architekturbüro Papistrella finden??
Oder meinen sie vielleicht Paptistella?
So wie ich es sehe, ist dieses besagte Gutachten lediglich eine Entscheidungs- hilfe f.d. GR gewesen und nicht mehr.
Auszug a.d. aus Protokoll
v. 22.11.: Eine erste Wahrnehmung ergibt zwar mehrere Vorteile f. Usp jedoch ist dies ein Zukunftsprojekt und muss auf die nächsten 30-40 Jahre tiefgründiger durchdacht werden. Diese Nebensätze werden gerne mal weggelassen, da kann man nicht einfach sagen, Usp mehr Vorteile also Usp.
In der Anschlusssitzung zum 13.12. hat sich Fr. Moller eindeutig geäußert, dass sich der GR überrumpelt fühlte. Das ist doch ein klares Indiz, dass die Abstimmung heute anders ausgehen würde als damals, weshalb das aber nicht direkt am 13.12. geklärt wurde sollte man den GR fragen.
Ansonsten habe ich nicht von einem Gutachten gesprochen, sondern einer Pro/Contra Aufstellung. Ein offizielles Gutachten ist es nicht.
Wie auch immer, viel Haarspalterei und auch viel Ignoranz, daher wünsche ich Ihnen alles Gute und stimmen Sie am 26.03. für den Standort ab von dem Sie überzeugt sind.
Ansonsten antworte ich nicht mehr auf Ihre Posts von einem Pseudonym, stehe aber gerne für einen sachlichen Austausch Auge in Auge zur Verfügung.
Außerdem widerspricht sich das, wenn nicht bekannt ist, ob Schadstoffe und im Gebäude sind macht keiner einseriöses Kaufangebot.
Übrigens gab es wohl Anfang der 2000er eine PBC Bewertung welche negativ ausfiel.
Und vor allem wichtig wenn das alte Gebäude entweder für die neue Schule abgerissen werden sollte, oder eben an Kaufinteressenten offeriert wird.
Für mich stellt sich eigentlich lediglich die Frage, warum das jetzt, und nicht schon vor 5 Jahren gemacht wurde, als für den Bau einer Schule, unabhängig vom Standort entschieden wurde.
Solche Dinge sind der Grund für diese lange Planungsphase und die Verzögerung, nicht die 2,5 Monate für die Vorbereitung des Bürgerentscheid.
- „ Kursierende Informationen, wonach ein Bau in Herlheim zwei Millionen Euro mehr kosten würde als in Unterspiesheim, seien nur ein Gerücht.“ => Mehrkosten sind zumindest nicht quantifizierbar, bekannt ist jedoch, dass in Herlheim ca. 500k bis 1 Mio für die Erschließung dazukommen (siehe Aussage BGM in der Bürgerversammlung Usp) und, dass aufgrund der Abstimmungsreihenfolge in der ursprünglichen Entscheidung Usp als vermeintlich günstigste Option behandelt wurde, daher geht wohl auch die Gemeinde von Mehrkosten in Herlheim aus.
- „ Lernlandschaften ließen sich nur in Herlheim umsetzen“ => diese waren Teil des pädagogischen Konzepts und können an allen Standorten die zur Abstimmung standen verwirklicht werden
- „ausreichend Platz, müssten irgendwann in der Zukunft noch Räume für … hinzukommen“ => Herlheim 24k m2 vs. Usp 12k m2 + 6k m2 Expansion, in Schonungen wurde eine dreizügige Schule auf ca 10k m2 gebaut
- „Einen zusätzlichen Reiz böte die naheliegende bisherige Schule in Herlheim. Dort ließen sich bei Bedarf ebenfalls erweiterte Schulangebote unterbringen. Gedacht ist hier insbesondere an die Mittagsbetreuung.“ => lt. pädagogischem Konzept soll die Mittagsbetreuung innerhalb des Schulgebäudes stattfinden, da die Schule durch die Kinder als Lebensraum wahrgenommen werden soll
- „ Auch ein Wendehammer für Schulbusse ließe sich in diesem Bereich bauen.“ => warum bauen wenn in Usp bereits vorhanden?