
Die Folgen des Warnstreiks im Hiestand-Werk in Gerolzhofen am vergangenen Mittwoch schlagen weiter hohe Wellen. Dem damaligen Aufruf der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) waren 70 Beschäftigte aus der Produktion gefolgt, woraufhin das Organisationsteam des Aryzta-Konzerns für die "Nacht der Ausbildung" die Teilnahme an dieser Ausbildungsmesse kurzfristig absagen musste. Darüber ist das Team laut einer Stellungnahme "noch immer maßlos enttäuscht und traurig".
Weiter heißt es in dem Schreiben: "Viele von uns haben in den letzten Wochen und Monaten unglaublich viel Zeit, Energie und Herzblut in die Planung und Organisation gesteckt – mit dem großen Ziel, Nachwuchskräfte für unser Unternehmen zu begeistern. Diese Veranstaltung war gleichzeitig als Tag der offenen Tür für Angehörige, Freunde und Familie der Belegschaft gedacht. Es wäre eine großartige Gelegenheit gewesen, zu zeigen, worauf wir hier stolz sind".
"Ohne neue Auszubildende können wir keine Fachkräfte ausbilden"
Das Organisationsteam, das nach eigenen Angaben aus Produktions- und Büromitarbeitenden besteht, weist in seiner Pressemitteilung auf mögliche Konsequenzen für das Unternehmen hin: Immer wieder habe der Betriebsrat betont, wie dringend man Fachkräfte an den Produktionslinien brauche. "Doch ohne neue Auszubildende können wir keine Fachkräfte ausbilden – und genau dafür war diese Veranstaltung so wichtig."
Konfrontiert wurde das Team, wie es heißt, von diversen Seiten mit der Meinung, dass es keinen Grund zur Absage der „Nacht der Ausbildung“ gegeben hätte. Das sehen die Verantwortlichen, die die Teilnahme zu der Ausbildungsmesse vorbereitet hatten, völlig anders: Mit den Streikandrohungen bis 22.30 Uhr und einer damit stillgelegten Produktion wäre eine Durchführung schlicht nicht möglich gewesen.
Besichtigung der Produktion wäre Besuchermagnet gewesen
"Eine Besichtigung unserer Produktion ist integraler Bestandteil einer solchen Veranstaltung und zu Recht ein absoluter Besuchermagnet", so die Stellungnahme weiter. Denn eine solche Veranstaltung können man nur gemeinsam schaffen, als "Team Hiestand" aus Produktions- und Büromitarbeitenden.
Das Organisationsteam will trotz dieses "Rückschlags" nicht aufgeben und kündigt abschließend in seiner Mitteilung an: "Wir setzen uns weiterhin für die Nachwuchsförderung ein und werden unser Bestes geben, um weiterhin Talente für unser Unternehmen zu begeistern."