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Gerolzhofen
"Nacht der Ausbildung" in Gerolzhofen wurde zur schönen Leistungsschau der Betriebe
25 Betriebe öffneten ihre Türen dieses Jahr für Schülerinnen und Schüler, um ihnen ihre Ausbildungsmöglichkeiten zu zeigen. Trotz Regens war die Nachfrage groß.
Familie Hemmerich ließ sich von Werkstattleiter Markus Zehner (rechts) die Ausbildungsmöglichkeiten zeigen.
Foto: Friederike Bösener | Familie Hemmerich ließ sich von Werkstattleiter Markus Zehner (rechts) die Ausbildungsmöglichkeiten zeigen.
Friederike Bösener
 |  aktualisiert: 20.03.2025 02:38 Uhr

Was tun, nach der Schulausbildung? Diese Frage stellen sich viele Jugendlichen. Antworten konnten sie bei der dritten "Nacht der Ausbildung" in Gerolzhofen bekommen. Eingeplant waren für den Abend eigentlich 26 Unternehmen, die Firma Hiestand sagte ihre Teilnahme aber kurzfristig ab, da sie bestreikt wurde.

Um Jugendlichen erste Einblicke in Ausbildungsberufe zu ermöglichen und dabei aktiv gegen den Fachkräftemangel vorzugehen, konnten sich Schülerinnen und Schüler unter dem Motto "Schlauer über Nacht" direkt vor Ort bei den Betrieben über Ausbildungsberufe sowie Studiengänge informieren und damit erste Kontakte aufbauen.

Die Gress Speditions GmbH veranstaltete ihre Nacht der Ausbildung dieses Jahr direkt in ihrer Werkstatt. Katharina Gress und Christiane Kühl betreuuten die Veranstaltung. Ihnen sei es wichtig, dass die jungen Menschen Fragen stellen und damit ihr Interesse an den Betrieben zeigen. Bei den Auszubildenden sei ihnen außerdem eine offene Art und ein freundlicher Umgangston wichtig.

Einer der Interessenten bei Gress war Marlon Hemmerich, er kam mit seinen Eltern Marco und Kathrin. Der Siebtklässler sagte, er möchte nach seinem Abschluss entweder ins Handwerk gehen oder Physiotherapeut werden. Mutter Kathrin bemängelte, dass der Abend hinsichtlich sozialer Berufe nicht so vielfältig war: "Physio- und Ergotherapie waren gar nicht vertreten".

Wunsch nach geregelten Arbeitszeiten

Laura Stahl (links) sowie Nils und Lena Weissenseel informierten sich über die Ausbildungsmöglichkeiten bei Aldi.
Foto: Friederike Bösener | Laura Stahl (links) sowie Nils und Lena Weissenseel informierten sich über die Ausbildungsmöglichkeiten bei Aldi.

Lena (16) und Nils Weissenseel (12) informierten sich gemeinsam mit ihrer Freundin Laura Stahl (11) bei Aldi über die Möglichkeiten einer Ausbildung. Alle drei sind sich noch sehr unsicher, in welche Richtung es bei der Berufswahl gehen soll. Trotz dieser Unsicherheit ist für Nils aber bereits klar, dass er wahrscheinlich eher nicht ins Büro möchte. Geregelte Arbeitszeiten wünscht er sich jedoch dennoch für seinen zukünftigen Beruf.

dm-Mitarbeiterin Melanie Schneider beantwortete ausführliche alle Fragen der Schülerinnen und Schüler.
Foto: Friederike Bösener | dm-Mitarbeiterin Melanie Schneider beantwortete ausführliche alle Fragen der Schülerinnen und Schüler.

Beim Drogeriemarkt dm lauschten viele Mädchen und auch ein paar Jungen Melanie Schneider, welche die Ausbildung zur Drogistin/zum Drogisten ausführlich erläuterte und alle Fragen der Schülerinnen und Schüler geduldig beantwortete. Melanie Schneider sagte, es sei immer was los; die Nacht der Ausbildung habe eine gute Nachfrage. Auch Jana (14) und Celine (15) stellten fleißig Fragen zur Ausbildung. Jana ist sich noch unsicher hinsichtlich ihrer Berufswahl, könnte sich aber eine Bürotätigkeit gut vorstellen. Ihre Freundin Celine hingegen hat schon einen klaren Plan. Durch ein Praktikum bei der Polizei war für sie schnell klar, dass sie dort ihre Ausbildung absolvieren möchte.

Dominik und Leopold Schöttle (von Links) gemeinsam mit dem Stellvertretenden Betriebsleiter Kim Müller und dem Auszubildenden des Geomaris, Jonas Kühlmann.
Foto: Friederike Bösener | Dominik und Leopold Schöttle (von Links) gemeinsam mit dem Stellvertretenden Betriebsleiter Kim Müller und dem Auszubildenden des Geomaris, Jonas Kühlmann.

Dieses Jahr zum ersten Mal dabei war das Geomaris. Im Vorraum des Hallenbads präsentierten der stellvertretende Betriebsleiter Kim Müller und der Auszubildende Jonas Kühlmann (19) die Ausbildung zur Fachkraft für Bäderbetriebe. Zu den interessierten Zuhörern zählten auch Leopold Schröttle und sein Vater Dominik. Leopold zeigte sich begeistert über die Führung im Technikraum des Schwimmbades, die er kurz vorher gemeinsam Jonas Kühlmann gemacht hatte. Ihn reizt an diesem Ausbildungsberuf vor allem die Vielseitigkeit, da es in der Ausbildung sowohl medizinische als auch technische Inhalte gibt und man jeden Tag Sport machen kann. Im Ausbildungsvertrag ist nämlich täglich eine Stunde Schwimmen vereinbart, erklärte Kim Müller.

Arbeitgeber nahmen sich viel Zeit für die Jugendlichen

Für die Schülerinnen Anne Borschert (15), Greta-Marie Rauh (15) und Melina Müller (15) war das Geomaris bereits die 5. Station an diesem Abend. Alle drei sind zum zweiten Mal dabei. Sie haben sich vorher genau überlegt, welche Unternehmen sie sich genauer anschauen wollen, da die Zeit sehr schnell vergeht und man nicht alle Unternehmen schaffen kann, sagten sie. Trotz der knappen Zeit zeigten sich die Schülerinnen begeistert: "Die Arbeitgeber nehmen sich viel Zeit und sind auf alle Fragen sehr gut vorbereitet gewesen". Bei der Berufswahl sind sich die drei aber noch unschlüssig. Für Greta-Marie steht nach dem Schulabschluss erstmal ein Freiwilliges Soziales Jahr an und Melina wird einen Bundesfreiwilligendienst absolvieren.

Sophia Saalfrank besuchte gemeinsam mit ihrer Mutter Marianne viele der Unternehmen.
Foto: Friederike Bösener | Sophia Saalfrank besuchte gemeinsam mit ihrer Mutter Marianne viele der Unternehmen.

Bei der Geomed-Kreisklink informierte sich die Realschülerin Sophia Saalfrank (13) gemeinsam mit Mutter Marianne über die Ausbildung zur Pflegefachkraft. Sie möchte einmal viel mit Menschen machen, sagte sie. Wichtig sei ihr, dass der zukünftige Beruf so flexibel wie möglich ist, und sie wünscht sich ein gutes Miteinander im Kollegium. Die beiden haben die Nacht der Ausbildung in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal besucht, um dieses Mal zu schauen, welche Unternehmen für ein Praktikum infrage kämen. Judith Stücklein, die Pflegedienstleitung der Kreisklinik, sagte, dass bei ihnen auch einige direkt nach Praktika gefragt hätten. Sie zieht eine positive Bilanz: "Das Angebot wird sehr gut angenommen".

Altstadtmanager und Organisator der Nacht der Ausbildung, Daniel Hausmann, zeigte sich am Folgetag zufrieden. Bei allen von ihm besuchten Betrieben traf er trotz des regnerischen Wetters auf viele interessierte Schülerinnen und Schüler. Gut funktionierte laut Hausmann auch der Shuttlebus-Verkehr, welcher die jungen Besucher auf drei Routen zu den gewünschten Unternehmen brachte. Alles in allem bezeichnete er die Veranstaltung als eine "schöne Leistungsschau der Geschäfte in Gerolzhofen".

 
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