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Schweinfurt
150 Schüler aus 19 Nationen: Warum die International School Mainfranken auch für Schweinfurter Schüler attraktiv ist
Die Privatschule bietet Grundschule, Mittelschule und Oberstufe an. Unterrichtet wird in Englisch. Woher die Schüler kommen und was die Philosophie der Schule ist.
Jörg Birmelin leitet die International School Mainfranken (ISM) in Schweinfurt. Die Schule ist 2016 in die ehemalige amerikanische Highschool am Kessler Field eingezogen. 
Foto: Josef Lamber | Jörg Birmelin leitet die International School Mainfranken (ISM) in Schweinfurt. Die Schule ist 2016 in die ehemalige amerikanische Highschool am Kessler Field eingezogen. 
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 12.06.2024 02:46 Uhr

Die Eltern sind beruflich in der Welt unterwegs, die Familie zieht oft um. Sich in eine neue Schule einzugewöhnen, den Anschluss zu finden, mit dem Lernstoff klarzukommen, kann für die Kinder schwierig sein. Damit das nicht passiert, ein Wechsel in eine andere Schule in einem anderen Land jederzeit möglich ist, gibt es die International Schools.

Lehrpläne sind weltweit standardisiert. Egal ob Japan, Deutschland oder Dubai: der Unterrichtsstoff ist gleich. Was auch gleich ist: Persönlichkeitsentwicklung ist ein Schwerpunkt der International Schools, betont Jörg Birmelin, seit August 2023 Schulleiter der International School Mainfranken (ISM) mit Sitz in Schweinfurt. 

Wo befindet sich die Schule in Schweinfurt?

Seit 2006 gibt es die International School Mainfranken (ISM). Die Privatschule ISM wurde 2006 auf Initiative von Eltern zunächst mit den Klassen eins bis vier gegründet. Nachdem die Räume in Grafenrheinfeld zu klein waren für die wachsende Schülerzahl, zog die ISM im Schuljahr 2010/2011 nach Unterspiesheim um. Seit dem Schuljahr 2016/17 hat die Schule ihren Sitz in der ehemaligen amerikanischen Highschool am Kessler Field in Schweinfurt

Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt lernen in der International School Mainfranken in Schweinfurt in kleinen Klassen und Gruppen. 
Foto: Josef Lamber | Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt lernen in der International School Mainfranken in Schweinfurt in kleinen Klassen und Gruppen. 

Die ISM bietet Grundschule, Mittelschule und Oberstufe an. Die Grundschule dauert ein Jahr länger als im staatlichen Schulsystem in Bayern. "Wir können somit besser auf unterschiedliche Entwicklungsgrade der Kinder eingehen", so Leiter Jörg Birmelin. Ein weiteres Plus sieht er darin, dass die Schülerinnen und Schüler das Abitur im Gegensatz zu staatlichen Schulen in Bayern immer noch nach zwölf Jahren ablegen können. 

Nicht nur die Dauer der Schulzeit ist anders, im Gegensatz zu staatlichen Schulen setzt die ISM weniger auf Pauken, sondern eher auf das Vermitteln von Fähigkeiten, erzählt Birmelin bei einem Rundgang durch die Schule. Die Kinder sollen die Möglichkeit haben, sich individuell zu entwickeln. "Wir transportieren Stoff, wie andere Schulen auch. Aber wir konzentrieren uns auf Fähigkeiten, auf Skills." Es werde weniger mit Kontrolle gearbeitet, die Schülerinnen und Schüler sollen möglichst entspannt lernen.

Schuluniform, Laptop und zum Abschluss Talar und Quastenhut: Worin unterscheidet sich die ISM im Vergleich zu anderen Schulen?

Die Schülerinnen und Schüler tragen Schuluniform, unter anderem Polos, Sweatshirts mit dem ISM-Logo. Das stärke das Zusammengehörigkeitsgefühl und sorge für weniger Druck, was Äußerlichkeiten angeht. Zum Abschluss gibt es einen Talar mit Quastenhut, wie man es aus amerikanischen Filmen kennt. Wie in den Filmen wird der Hut nach der Zeugnis-Übergabe in die Luft geworfen. Das gibt dann schöne Erinnerungsfotos.

Die Kinder und Jugendlichen arbeiten mit Laptops. Handys sind seit kurzem in der Schule verboten. Das sorgt für mehr Ruhe, sagt Birmelin. "Die Schüler reden jetzt mehr miteinander, statt nur ihr Handy zu checken." Über Emotionen, ohne Druck und Stress, könne man tiefere Schichten erreichen, ist sich Birmelin sicher. Lernen müsse Spaß machen. "Wir sind klein, aber fein und familiär", sagt Birmelin über die ISM. "Wir tragen im Kleinen dazu bei, dass die Region hier international bleibt." 

Zunehmend kommen auch Kinder aus der Region, aus dem staatlichen Schulsystem, an die ISM, so Jörg Birmelin. Ein Eintritt sei jederzeit möglich, nach einem dreitägigen Probeunterricht und einem ausführlichen Aufnahmegespräch. Die kleinen Klassen mit zehn, elf Kindern, sind eine Sache.

"An der ISM sind wir alle Lernende."
Schulleiter Jörg Birmelin

Die Möglichkeit einer internationalen, weltoffenen Ausrichtung, ist eine andere, die Eltern die ISM für ihr Kind wählen lassen. Die Kinder sollen sich akademisch, sozial und emotional entfalten können. Sie sollen sich zu offenen Weltbürgern entwickeln. Auch die Gemeinschaft, das Miteinander spielt eine Rolle. "An der ISM sind wir alle Lernende", sagt der Schulleiter, der selbst Mathe und Physik unterrichtet.

Welche Stufen bietet die ISM an?

Die Ganztagsschule ist eine in Deutschland durch die Kultusministerkonferenz genehmigte internationale Privatschule. Die ISM bietet Grundschule (Klassen 1-5), Mittelschule (Klassen 6-10) und Oberstufe (Klassen 11-12) an. Die Schülerinnen und Schüler erwerben auch die Mittlere Reife und die allgemeine Hochschulreife. 2015 hat der erste Jahrgang das IB Diploma abgelegt, das weltweit als Hochschulzugangsberechtigung dient und auch als bayerisches Abitur anerkannt ist.

Die Unterrichtssprache ist Englisch. Wie kommen Kinder damit klar, die noch kein Englisch können? 

Laut Schulleiter Birmelin lernen die Kinder Englisch sehr schnell. Klassenkameraden helfen gerne, das entspricht der Schulphilosophie. Einem Jungen aus Korea, der ohne Englisch-Kenntnisse an die ISM kam, hilft eine koreanische Mitschülerin beim Einleben. Lehrerinnen und Lehrer nehmen sich Zeit, unterstützen beim Englisch-Lernen.  Vor der Grundschule ist eine Vorschulklasse eingerichtet. Kinder lernen unter anderem Englisch in diesem Early Entrance Jahr. Ein Besuch der Vorschule ist allerdings nicht verpflichtend.

Ein Laptop für jedes Kind: Das gehört bei der ISM zum Unterricht. 
Foto: Josef Lamber | Ein Laptop für jedes Kind: Das gehört bei der ISM zum Unterricht. 

Woher kommen die Schülerinnen und Schüler? Und die Lehrerinnen und Lehrer? 

An der ISM lernen Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt, aber auch aus der Umgebung von Schweinfurt. Eine Aufnahme in die Schule ist in jeder Klasse möglich. Zurzeit sind 150 Schüler aus 19 Nationen an der ISM. Sie kommen zum Beispiel aus den USA, Indien, Pakistan, Korea und China. Auch die Lehrer sind international.

Wie finanziert sich die Privatschule?

Die ISM ist eine Privatschule. Sie finanziert sich überwiegend über das Schulgeld. Einige Schüler erhalten auch Stipendien. Die ISM bekommt außerdem staatliche Zuschüsse und Spenden aus der freien Wirtschaft.

 
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  • Irmgard Engert
    Wie läuft die Integration in das Lebensumfeld? Sprich: was nutzt es einem koreanischen Kind, dass es auf Englisch beschult wird - aber keine Kenntnisse der Sprache des Landes hat, in dem es lebt?
    Englisch als Unterrichtssprache ist ja schön - aber gibt es auch deutsch?
    Wäre mal interessant zu wissen!
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