Markus lacht, aus ganzem Herzen. Ohne große Töne, aber mit jener Verzückung, die man aus den leichten Zuckungen des Oberkörpers lesen kann. Markus freut sich gerade mächtig, dass Papa Alexander gekommen ist. Nach einem langen Tag sind Markus, der Papa und Mama Marina Walder wieder vereint.
Markus ist 15 Jahre alt. Seit seiner Geburt ist er schwer körperlich und geistig behindert. Markus ist blind, Epileptiker, sitzt im Rollstuhl - und er lacht gerne, wenn er seine vertrauten Personen um sich hat. Tagsüber geht Markus in die Herbert-Meder-Schule für Menschen mit Behinderung sowie die Tagesförderstätte in Unsleben der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld. Am Nachmittag genießt er die Zeit in seinem Strahlunger Heimatort.
Behörden verweigern Familie Walder eine Rollstuhl-Rampe
Andere Orte kann Markus ohne großen Aufwand praktisch nicht kennenlernen. Markus ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Doch das große Van-Automobil des Vaters hat keine Rollstuhl-Rampe für den Transport. Einfach mal so nach Bad Neustadt auf ein Eis? Das ist für die Familie eine Herausforderung. Denn angewiesen wäre sie auf den öffentlichen Personennahverkehr.
Nun gibt es den Inklusionsgedanken und die Idee, dass alle Menschen gleichermaßen Teilhabe haben sollen am gesellschaftlichen Leben, also auch Menschen mit einer Behinderung. Konkret bedeutet dies für die Familie Walder, dass ihr eine solche Rollstuhl-Rampe diese Teilhabe erleichtern würde. Doch die zuständige Behörde in Würzburg sieht offenbar keinen Bedarf, eine solche Rampe zu fördern.
Sehr zum Verdruss von Jens Fuhl, dem Geschäftsführer der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld, die die Familie Walder in Fragen rund um die Behinderung von Markus betreut und begleitet. Von seiner Kollegin Christine Wüst hatte er erfahren, dass aus einer Förderung der Rampe nichts wird, die Familie aber gerne mit dem behinderten Sohn den einen oder anderen Ausflug unternehmen würde, ohne auf den ÖPNV angewiesen zu sein. Doch was tun?
"Tja, und dann kommt es selten vor, dass genau so etwas passiert: Einen Tag später ruft Heidemarie Pecht an und fragt, ob wir eine Idee für eine Spende hätten", erzählt Jens Fuhl schmunzelnd. Die Kaufhaus-Chefin aus Bad Neustadt war für die Pecht-Stiftung ihres Hauses auf der Suche nach einem passenden Spenden-Empfänger. In diesem Jahr sollte nicht eine ganze Organisation, sondern ein konkretes Kind unterstützt werden.
Die Pecht-Stiftung hilft der Familie aus ihrem Stiftungsfond
Die Geschichte mit Markus Walder kam da sozusagen gerade recht. Auch Angelika Zotter, seit November 2021 Vorsitzende der Stiftung, freut sich, dass mit der Strahlunger Familie ein passender Empfänger gefunden werden konnte. 3500 Euro aus dem Stiftungsfonds gehen nun an die Walders. Doch das Geld genügt noch nicht für eine Rampe, damit Markus mit dem Rollstuhl in den umgebauten Kofferraum des Familien-Nissan kommt. "Eine Basis-Ausstattung kostet rund 6500 Euro", so die Erfahrung von Jens Fuhl von der Lebenshilfe. Die Pecht-Stiftung und die Lebenshilfe hoffen jetzt auf weitere Spenden aus dem Landkreis. Schließlich wollen Markus Walder, Vater und Mutter einen großen Traum verwirklichen: Einfach mal auf ein Eis in die Kreisstadt fahren.
Wer spenden möchte, kann das unter dem Stichwort "Markus Walder" auf folgendem Konto tun: Lebenshilfe Rhön-Grabfeld, Sparkasse Bad Neustadt, IBAN: DE83 7935 30 90 0000 0042 42, BIC: BYLADEM1NES.
Aber eine hydraulisch betätigte Hebebühne ist natürlich deutlich besser.
Manchmal sollte man auch noch einen Schritt weiterdenken.
Aber besser wäre es vor dem Schreiben die grauen Zellen zu bemühen.
Inklusions-Gedanke: ja. Das bedeutet, daß die öffentlichen Verkehrsmittel Bus/Bahn, die Behörden- und Schuleingänge etc. sowie Zebrastreifen barrierefrei gestaltet werden.
Aber es nicht Aufgabe der Gesellschaft, für jeden einzelnen alles denkbare zu finanzieren, was wünschenswert ist.