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Oberelsbach
Wolf reißt Schafe und Ziegen in der Rhön
Das Umweltamt hat Angriffe auf Weidetiere in Rhön-Grabfeld bestätigt. War es die früher schon im Landkreis aktive Wölfin?
Ende Oktober riss ein Wolf vier Weidetiere in der bayerischen Rhön. Das bestätigte jetzt das Landesamt für Umwelt. Das Symbolbild zeigt ein Tier in einem Gehege in Nordrhein-Westfalen.
Foto: Bernd Thissen, dpa | Ende Oktober riss ein Wolf vier Weidetiere in der bayerischen Rhön. Das bestätigte jetzt das Landesamt für Umwelt. Das Symbolbild zeigt ein Tier in einem Gehege in Nordrhein-Westfalen.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 20:10 Uhr

Sind die Wölfe zurück in der bayerischen Rhön? Für den Tod von zwei Schafen und zwei Ziegen im Landkreis Rhön-Grabfeld ist jedenfalls ein Wolf verantwortlich. Genetische Untersuchungen haben diesen Verdacht bestätigt, teilte ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt(LfU) gegenüber dieser Redaktion mit.

Zu den Rissen sei es am 30. Oktober gekommen. Wo genau sie sich ereignet hätten, darüber gebe das Landesamt grundsätzlich keine Auskünfte. Die nun vorliegenden Ergebnisse der Untersuchungen hätten ergeben, dass es sich bei dem Wolf um ein Tier aus der „zentraleuropäischen Population“ handelt. Weitere Details sollen vertiefende Gen-Analysen erbringen, deren Ergebnisse Ende dieser oder Anfang nächster Woche erwartet werden, so der Sprecher des LfU.  

Wird die Rhön wieder Wolf-Region?

Damit wird auch Klarheit in der Frage erwartet, ob es sich bei dem Tier um die Wölfin mit der Bezeichnung „GW1069f“ handelt, die zwischen dem Sommer 2018 und Februar 2020 regelmäßig im Raum Unterelsbach und im Truppenübungsplatz Wildflecken nachgewiesen wurde.  „GW“ steht dabei für „German Wolf“ und „f“ für das englische „female“ (weiblich). Allerdings verhielt sich „GW1069f“  damals eher unauffällig und ernährte sich weitgehend von Wildtieren. Aufgrund ihrer Aktivitäten erhielt die Rhön damals den Status als Wolf-Region mit mindestens einem standorttreuen Tier, den sie im Mai 2021 verlor, da zuvor ein Jahr lang kein Nachweis mehr erfolgte.

Nicht nur in Rhön-Grabfeld, auch in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land im Süden Bayerns wurden Anfang des Monats tote Nutztiere gefunden. Auch hier wurde ein Wolf als Verursacher bestätigt. Wie das LfU dazu mitteilt, werden zur Vermeidung erneuter Übergriffe auf Weidetiere die Förderkulissen für Herdenschutz umgehend auf das jeweilige Umfeld der Wolfsrisse ausgeweitet. Das heißt: Nutztierhalter, deren Weiden innerhalb der Kulisse liegen, können sich Herdenschutzmaßnahmen fördern lassen. Anträge können ab sofort bei den zuständigen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) gestellt werden.

 
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  • rainbird
    Wölfe finde ich gut. Man sollte sich aber überlegen ob man (die Behörden) den Grenzwert ob man von einer Wolffreien Region spricht vermutlich etwas nach oben setzen..
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  • thomashemmerich@web.de
    Also ich habe mehr Angst davor, von einem Auto überfahren zu werden, wenn ich auf betonierten Flurwegen mit meinem Hund spazieren gehe, als vor einer Wolfsbegenung.
    Auch habe ich mehr Angst davor, von einem betrunkenen oder unter Drogen stehenden Autofahrer angefahren oder verletzt zu werden.

    Wie viele Menschen und Tiere komme durch Autofahrer zu Schaden, wie viele durch einen Wolf. Wer richtet mehr Schaden an?

    Ich habe mehr Angst vor u kontrollierbaren Autofahrern.
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  • fuchsastefan@web.de
    Wo bleiben die lieben Jäger?!

    Wie soll ich gefahrlos durch den dunklen Wald meiner kranken Großmutter, Wein und Kuchen bringen?
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  • Albatros
    Ist das alles, oder kommt da noch was. Eine sachlich und fachlich fundierte Meinung wäre auch eine Überraschung gewesen. Laufen Sie schon mal mit Wein und Kuchen los, Ihnen wird sicherlich keiner etwas antun.
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  • zwrecht@aol.com
    na mit einem 40tonner auf dem Kernwegenetz, dass Väterchen Staat für die Biogasbauern auf Staatskosten bezahlt hat.
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  • chrihand
    Na, wer heult als zweiter (nach dem Wolf)?

    Der Wolf ist zurück. Ich finde das gut!
    Mensch und Wolf haben jahrhundertelang zusammengelebt und sich aufeinander eingespielt.
    Wie das geht kann man bei unseren östlichen Nachbarn wieder lernen.
    Bin gespannt wer zuerst mobil macht: Jäger oder Jagdgegner.
    Oder doch Umweltschützer?
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  • Erding
    Ich finde das nicht gut! Tiere reissen, heißt nicht, nur so viel um davon satt zu werden! Da geht es um schiere "Mord-Lust!". Warum wurden die Wölfe wohl vehement gejagt und bei uns fast ausgerottet? Warum schreibt und schrieb man in der Literatur und auch Märchen: "Der böse Wolf"?
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  • jhuller@gmx.de
    Weil der Wolf Nahrungskonkurrent war. Weil die Leute mit dem überleben mussten, was sie hatten. Daher war ein Wolfriss mitunter lebensbedrohend, weil man es vielleicht nicht mehr über den nächsten Winter geschafft hat. Also hat man dem Wolf ein schlechtes Image angehängt, um ihn gnadenlos ausrotten zu können.

    Die Situation ist heutzutage grundlegend anders. Wenn heute ein Wolf ein Tier reisst, bekommt der Besitzer den Schaden in der Regel erstattet. Davon stirbt keine Familie mehr.
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  • Albatros
    @derrik@chrihand, als Mensch, welcher von diesen Übergriffen nicht betroffen ist kann man leicht diese märchenhafte Darstellung vertreten. Gehen Sie einmal in die neuen Bundesländer, wo Wölfe hunderte Schafe gerissen haben. Ein Schafherde in welcher ein Wolf gerissen hat ist in vielen Fällen nicht mehr zu gebrauchen. Auch werden viele tote Tiere nicht erstattet, weil die zum Teil sehr hohen Auflagen nicht realisert wurden. Ein geeigneter Herdenhund kostet sehr viel Geld und stellt nicht selten eine Gefahr für Wanderer und Radfahrer dar. Die in vielen Fällen verklärte Denkweise von Leuten, welche den Wolf allenfalls im Fernsehen zu Gesicht bekommen, hat mit der Realität nicht ansatzweise etwas zu tun. Ich bin für eine Wolfsbesiedelung, aber dort, wo möglichst keine Probleme vorprogrammiert sind und die Verbreitung der Rudel kontrolliert werden.
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  • ralf1.bergmann
    Die Antwort ist nur teilweise richtig!
    Ein Herdenschutzhund wird gefördert und muss nicht gänzlich allein bezahlt werden.

    Ein Schäfer hat die Möglichkeit seine Einzäunung so zu setzen das sich niemand belästigt fühlt. Ein Herdenschutzhund bleibt immer innerhalb des Zauns!
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  • Albatros
    Ihr Kommentar ist eben nur bedingt korrekt. Es gibt Weidungen, wo Zäune auf Grund geografischer Beschaffenheit (Wald, Gebirge, Flüsse etc.) nicht zum Einsatz kommen können. Nicht umsonst gab es alleine in 2021 26 Beissattacken durch Herdenschutzhunde gegen Wanderer oder Radfahrer. Und ja, die Hunde werden zum Teil durch die Landesregierungen gefördert, aber eben auch nur bedingt. Die Herde muss mehr als 100 Tiere umfassen, bei Pferden und Rindern oder Kühen ist eine finanzielle Unterstützung meist nicht vorgesehen. Auch wird nur die reine Anschaffung des Tieres gefördert, die Ausbildung, welche zwischen 2 und 3 T€ pro Hund kostet, trägt der Eigentümer des Tieres. Es geht doch nicht darum den Wolf schlecht zu machen, es geht darum Möglichkeiten einer Koexistenz zu erarbeiten. Aber dies wird mit falschen nostalgischen Vorstellungen allenfalls dazu führen, dass der Wolf abgeschossen wird und genau dies gilt es zu verhindern.
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  • jhuller@gmx.de
    Eine Alternative zu Hunden sind Esel oder Alpakas. Letztere werden zwar auch gelegentlich gerissen, sind aber sehr wachsam und können mit ihren Hufen mächtig austeilen. Falls der Wolf nicht bei der ersten Begegnung gleich erfolgreich ist und stattdessen einstecken muss, wird er es kein zweites Mal versuchen.

    Dafür sind diese Tiere für Radfahrer und Wanderer weniger ein Problem.
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  • Albatros
    Tja, Chrihand, das ist halt ein wenig träumerisch was Sie hier schreiben. Wenn man von Belgien und den Niederlanden absieht, hat Deutschland die größte pro Kopf-Besiedelung in ganz Europa. Unsere östlichen Nachbarn wie Sie sie nennen, haben ganz andere Flächen und somit Voraussetzungen für den Wolf. Vergleichen Sie einmal die besiedelten Flächen von Deutschland von 1850 bis heute, dann relativiert sich Ihr Kommentar von selbst. Ich persönlich finde den Wolf wunderschön, aber ich weiß auch wer am Ende den Kürzeren zieht, weil ein paar Träumer den Wolf mit Gewalt heimisch machen wollen. Es gibt zweifelsohne große unbesiedelte Gebiete in Deutschland wo auch der Wolf leben kann, aber dafür benötigen wir ein gutes Wolfsmanagement. Dort, wo der Wolf zu nahe an Besiedelungen stößt, ist Stress vorprogrammiert und was glauben Sie wer den Kürzeren zieht, genau, der Wolf. Die verklärten Träume einiger Leute werden auf dem Rücken des Wolfes ausgetragen und genau das gilt es zu verhindern.
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  • chrihand
    oh, da ist nicht träumerisches dran. Die Natur wird uns Menschen IMMER besiegen. Das kann man akzeptieren oder es lassen.
    Nur...gerade diese Diskussion zeigt, wie weltfremd die angeblichen Naturschützer mittlerweile agieren. Einfach mal sacken lassen und dann in Ruhe darüber nachdenken!
    Der Wolf kehrt zurück. Da hat sich offensichtlich etwas getan, was den Wolf dazu bewegt.
    Es liegt an uns, wie wir damit umgehen wollen. Siehe Kommentar von derrick.
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  • Erding
    Genau, da hat sich was getan, etwas historisches: Der berühmte Mauerfall! Und die Ausweitung der EU-Grenzen. Innerhalb der EU gibt es nun keine Grenzen und "keine" Grenzkontrollen mehr. "Wir sind ein offenes Land!" Da schwingt auch ein Stück Satire mit. dabei.
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  • matthiasr
    Ob sie das auch so gut finden wenn er den ersten Waldkindergarten besucht hat?
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