
Eine spannende Zeit mit außergewöhnlichen Herausforderungen liegt hinter den Abiturientinnen und Abiturienten, sie haben den erfolgreichsten Schulabschluss erworben, den es in Deutschland gibt, meinte stellvertretender Landrat Josef Demar, der als erster Redner gratulierte, nachdem Schulleiter Wolfgang Klose und Fabian Stettner im Namen der Schüler alle Anwesenden begrüßt hatten. Die musikalische Umrahmung der Feier übernahm ein Klarinettenquartett.
Als Vertreter des Landkreises und des Sachaufwandsträgers wies Demar auf die wertvolle Basis hin, die mit dem Abschluss erworben worden sei. Insgesamt gebe es gute Zukunftsaussichten, denn die Nachfrage nach Akademikern und gut ausgebildeten Fachkräften steige, verschärft durch den demografischen Wandel. Auch in der Heimatregion mit viel Lebensqualität würden tüchtige und gut ausgebildete Menschen gebraucht werden, so Demar. Er empfahl den Absolventen, den Eltern zu danken und es mal "so richtig krachen zu lassen", bevor man auseinander geht.
Kritisches Denken und Kommunikationsfähigkeit zählen
Im Namen der Stadt gratulierte Bürgermeister Thomas Helbling. Das Gymnasium habe einen guten Ruf, lobte er. Dank Wolfgang Klose und dem Lehrerteam seien alle gut vorbereitet in die Prüfungen gegangen. Was heute im Berufsleben zähle, seien kritisches Denken, Kommunikationsfähigkeit und Qualifikation, die Grundlagen dazu hätten die Abiturienten erworben. Er riet, trotz möglicher Stolpersteine im Leben niemals aufzugeben und wünschte viel Erfolg und Glück.

Michael Weigand überbrachte die Glückwünsche des Elternbeirats und wies darauf hin, dass jede Generation ihre eigenen Konflikte habe. Man sollte sich davor hüten, auf unseriöse Internetinformationen hereinzufallen. Mit dem Ausspruch von Heidi Klum, die Herodot zitiert habe - "Was immer du tust, tu es klug und bedenke das Ende" - sorgte er für Heiterkeit. Wendelin Seufert, der während seiner Lehrertätigkeit einige der Absolventen noch im Fach Französisch unterrichtet hatte, wies auf die Inflation hin und hoffte auf Beitritte oder Spenden, wenn die Absolventen zukünftig ein gutes Gehalt beziehen, damit der Förderverein auch weiterhin seine Projekte finanzieren könne.
Die Berlin-Abschlussfahrt wird besonders in Erinnerung bleiben
Oberstufenkoordinatorin Irmgard Wech blickte zurück auf die Besonderheiten des Jahrgangs. Mit ungewohnt großen Klassen habe man sich abfinden müssen, denn aufgrund der Schülerzahlen sei man zweizügig, statt bisher dreizügig geblieben. Coronabeschränkungen und die "Günstigerregelung" seien zur Anwendung gekommen. Besonders in Erinnerung bleiben werde ihr die Berlin-Abschlussfahrt, die bis zuletzt auf der Kippe stand.
Daran erinnerte auch Fabian Stettner, der eine amüsante Rede hielt, bei der er die Meilensteine der Schullaufbahn erwähnte, im Rückblick "die beste Zeit seit Ende des Kindergartens". Selbstbewusst blickte er auf die "Aristokratinnen und Aristokraten", die die "Zugspitze aller Leistungen, das Abitur", erworben hätten. "Hier sitzen eure Jugendsünden", rief er den Eltern zu, denen er für die Unterstützung dankte.
Der Gesamtnotendurchschnitt liegt bei 2,24
Schulleiter Klose erwähnte in seiner Ansprache den schulischen Gesamtnotendurchschnitt von 2,24, die Jahrgangsbesten sind mit 1,0 Josef Seelmann und Nele Koch, mit 1,2 folgen Lisa Friedrich und Luca Schlembach. Die beiden Erstgenannten nehmen an der Hochbegabtenprüfung in Würzburg teil. Die Schullaufbahn habe trotz aller Schwierigkeiten ein gutes Ende genommen, auch dank der Eltern, die da waren für Hilfe und Rückhalt und, wenn nötig, auch für ein Wort des Trostes. Zu bedenken gab Klose bei aller Euphorie: In Studium oder Ausbildung würden viele sitzen, die ähnliche Noten hätten, der Wettbewerb gehe erst richtig los. Auch für die Lehrkräfte seien die zurückliegenden Jahre mitunter hart gewesen, manchmal zehrend und vielleicht sogar aufreibend, erinnerte Klose. Trotz allem könnten die Schülerinnen und Schüler an dieser Schule wohl umsorgt und behütet reifen, schlummernde Talente seien entdeckt und entdeckte Talente gefördert worden, was den Absolventen vielleicht erst später, in der Rückschau, bewusst werde.