Im Vorfeld zur nächsten Stadtratssitzung in Mellrichstadt diskutierte die Stadtratsfraktion CSU-Bündnis 90/Die Grünen in einer offenen Sitzung am Mittwochabend mit den Bürgern. Im Wesentlichen ging es um das sogenannte Loose-Areal auf dem Weg von der Altstadt zum Bahnhof. Eine Handvoll Bürger war in die Gaststätte am Markt bei Damir gekommen, um mit den CSU-Stadträten und Markus Beck von Bündnis 90/Die Grünen den Stand der Dinge auszuloten.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es für das Gelände? Darüber hat das Stadtratsgremium schon mehrfach beraten und Ideen gesammelt, Pläne zur Veranschaulichung liegen bereits vor. Das Loose-Areal war zudem im Juni 2018 schon einmal Thema einer offenen Fraktionssitzung bei CSU/Bündnis 90/Die Grünen. Wie Frank Vetter, CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, erinnerte, waren damals zahlreiche Anwohner gekommen. Tenor der damaligen Zusammenkunft sei der Wunsch nach einem Gelände für die Freizeitgestaltung gewesen, Wohnbebauung sollte höchstens im Bereich des ehemaligen Postgebäudes zugelassen werden.
Vier Entwürfe lagen vor
Vetter, Bürgermeisterkandidat der CSU für die Kommunalwahl 2020, hatte nun als Vorlage vier Entwürfe des Büros Ledermann mitgebracht, die alle eine Freifläche mit einem zentralen Spielplatz entweder in herkömmlicher Ausführung oder als Wasserspielplatz vorsahen. Die verschiedene Varianten im Bereich des Malbachs liegen in einem Kostenrahmen zwischen 150 000 und 450 000 Euro.
Karl Groenen hatte generell etwas Bedenken und sieht in der Neugestaltung des Geländes eine Konkurrenz zum Kirschgarten. Zwei weitere Zuhörer befürchten einen hohen Wartungsaufwand bei einem Wasserspielplatz. Bernhard Ledermann, der Vorsitzende des CSU-Ortsverbands Mellrichstadt, hat selbst beruflich mit Spielplätzen zu tun und beteuerte, dass Wasserspielplätze am besten angenommen werden, zugleich noch weniger dem Vandalismus ausgesetzt seien als herkömmliche Spielstätten.
Ist Bachwasser unhygienisch?
Kontroverse Meinungen bestanden zum Einsatz von Trinkwasser. Mehrere Anwesende forderten, den Malbach für den Wasserspielplatz zu nutzen, was unter hygienischen Gesichtspunkten aber problematisch sei, wie Stadtratsmitglied Eberhard Clarenbach zu bedenken gab.
In der augenblicklichen Diskussion um knappes Trinkwasser könnte auch leicht der Vorwurf der Verschwendung von Ressourcen erhoben werden, wandte Frank Vetter ein, während Bernhard Ledermann darauf hinwies, dass nur sehr geringe Mengen verbraucht werden, wenn nicht ständiger Wasserfluss herrsche. Dafür müsste lediglich eine entsprechende Technik installiert werden, was aber nicht aufwendig sei.
Letztendlich verständigten sich die Mandatsträger darauf, dass nur die drei aufwendigeren Varianten in Frage kommen und die günstigste Version, bei der lediglich Kosten von 150 000 Euro entstehen, nicht gewünscht wird. Im Haushalt seien auch bereits 450 000 Euro für das Vorhaben eingestellt, verriet Vetter.