Nach heftiger Kritik aus der Region löst die von Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) letzte Woche angekündigte neue Stromtrasse P540 nun auch massiven Ärger in Thüringen aus: "Dass die bayerische Regierung zulasten von Thüringen eine weitere Stromleitung plant und dabei einfach über einen Korridor auf unserem Territorium verfügt, ist eine Dreistigkeit sondergleichen", schimpft Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).
Ramelow: Aiwanger hat nicht einmal Gespräch mit Thüringen gesucht
Die Trasse der 380kV-Freileitung soll laut Aiwanger von Schalkau (Lkr. Sonneberg) in Thüringen über Bad Königshofen (Lkr. Rhön-Grabfeld) und Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen) bis Bergrheinfeld (Lkr. Schweinfurt) verlaufen. Aiwanger habe zu diesen Plänen nicht einmal das Gespräch mit Thüringen gesucht, kritisiert Ramelow: "Gute Nachbarschaft sieht anders aus." Er werde alles unternehmen, damit Thüringen keine weiteren Lasten durch Stromtrassen aufgebürdet werden, verspricht der Regierungschef.
von Thüringen eine weitere Stromleitung plant (...),
ist eine Dreistigkeit sondergleichen."
Aiwanger habe jahrelang eine billigere und landschaftsverträglichere Verbindung bekämpft. Auch deshalb mache ihn das neue Vorhaben "fassungslos", so Ramelow. In der Tat hatte Aiwanger vor einigen Jahren die von Thüringen unter anderem durch den Landkreis Haßberge geplante Trasse P44 verhindert – und nun erklärt, die neue Route P540 sei besser für Bayern, weil sie mehr durch Thüringen und weniger durch Unterfranken verlaufe, als das alte Projekt P44.
Laut Aiwanger ist die neue Trasse P540 Teil einer neuen Planung der Bundesnetzagentur, die bis Ende Februar einen überarbeiteten Stromnetzplan für ganz Deutschland veröffentlichen will. "Dass es solch eine neue Planung der Bundesnetzagentur gibt, ist uns nicht bekannt", erklärt dagegen das Thüringer Energieministerium auf Nachfrage dieser Redaktion. Man sei in Erfurt deshalb "überrascht", dass hier "etwas als Fakt in die Welt gesetzt wird, was nur ein Wunsch von Herrn Aiwanger ist". Kritik an der P540 kommt zudem vom unterfränkischen "Aktionsbündnis Trassengegner", das vor einer unkalkulierbaren "Kostenfalle" durch weitere neue Stromtrassen warnt.
Aiwanger wehrt sich gegen Kritik: Neue Freileitung P540 keine Idee aus Bayern
Aiwanger wehrt sich auf Nachfrage dieser Redaktion gegen die Kritik aus Thüringen: "Die Trassenverläufe werden nicht von den Bundesländern, sondern von den Übertragungsnetzbetreibern und der Bundesnetzagentur geplant", beteuert er. Laut Bayerischem Wirtschaftsministerium sei die Notwendigkeit der Freileitung P540 erst Anfang Februar von der Bundesnetzagentur festgestellt und Bayern kurzfristig darüber informiert worden. "Die Bayerische Staatsregierung hat nicht darauf gedrängt, die Leitung in die künftigen Planungen aufzunehmen", heißt es im Aiwanger-Ressort.
"Warum Thüringen nichts über das Vorhaben wusste, entzieht sich unserer Kenntnis", so das Ministerium: Laut Bundesnetzagentur sei das Projekt aber notwendig, um die Versorgungssicherheit im Stromnetz zu sichern und die Übertragungskosten zu senken.
Der Freie Wähler-Chef verwahrt sich darüber hinaus auch bei der ebenfalls neu durch Unterfranken geplanten Höchstspannungs-Gleichstrom-Verbindung DC42 gegen den Vorwurf etwa des CSU-Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab, beim geplanten Trassenverlauf etwa im Landkreis Main-Spessart nicht auf der Höhe der Zeit zu sein.
In der Tat habe der Netzbetreiber TransnetBW in der Region bereits einen Entwurf für detaillierte Trassenverläufe vorgestellt (wir berichteten), erklärt das Wirtschaftsministerium. Dieser sei aber nur "als Diskussionsgrundlage zu verstehen". Belastbar sei nur der von der Bundesnetzagentur vorgelegte grobe "Präferenzraum", weshalb auch nur dieser vergangene Woche von Aiwanger veröffentlicht worden sei.
Mit Informationen von dpa
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“ – (Also sprach Zarathustra/Nietzsche)
Nun, Chaos haben wir zur Genüge, ich sehe allerdings auf weite Sicht hin keine tanzenden Sterne am Horizont.
Alternativ wäre vielleicht ein Holzlager zwecks Trocknung anzudenken. - Ach, ich vergaß, der Holzeinsatz steht lt. Umweltbundesamt auf der grünen Energiestreichliste ganz weit oben, also vor dem endgültigen Aus...!?
Das Lagern von Holzhackschnitzeln auf selbigen Flächenarealen, abgedeckt mit diffusionsoffenen Folien, wäre eine geniale Lösung, um die anfallende Wärme durch den Stromtransport effizient zu nutzen, zusätzliches Abgreifpotential für die Öffentliche Hand, diese Abfallwärme nicht kostenfrei zur Verfügung stellen zu wollen!? Wir dürfen der Dinge harren, bis eine solche Idee von unseren Netzbetreibern Besitz ergreift, und dieses Zweiwegenutzungsmodell bei diesen die Kassen zusätzlich klingeln lässt.
https://www.wochenblatt-dlv.de/politik/erdkabel-acker-heiss-570190
Ob die Windparks die erwünschte Strommenge liefern, sei auch dahingestellt. Es wird ja immer mehr Strom benötigt. Allein schon, wenn jeder auf E-Autos umsteigen soll (abgesehen davon hat sich noch keiner ernsthafte Gedanken um das Recycling bzw. Entsorgung der Batterien gemacht), wird der Strombedarf immens steigen. Am Ende wird es so sein, dass wir alle einen auf Klimapolitik machen und dafür Atomstrom aus den Nachbarländern kaufen. Tschechien liegt ja so nah, die wollen gleich vier Atomkraftwerke neu errichten.
2023: Der meiste Stromüberschuß wurde aus Dänemark +10,7 TWh und Norwegen +4,6 TWh importiert.
(Frankreich + 0,4 TWh). Am meisten Atomstrom hat Deutschland von Tschechien und Frankreich importiert. Jeweils etwa 2-3 TWh. Das sind aber alles Pillepalle Beträge bei einem Gesamtstromverbrauch von über 520 TWh.
https://blog.energybrainpool.com/jahresrueckblick-das-hat-den-strommarkt-2023-bewegt/
Und bis die vier neuen Atomkraftwerkezur Verfügung stehen werden wohl 15-20 Jahre ins Land gehen. Tschechien hat gerade mal die Angebotsphase begonnen und die 4 AKWs sollen vor allem die eigenen Kohlekraftwerke ersetzen.
https://deutsch.radio.cz/geplanter-kohleausstieg-2033-ist-tschechiens-energiesicherheit-gefahr-8799128
Wo soll er herkommen?? Windkraft und Solar reichen lange nicht aus. Was brauchen wir
dann: alternative Stromerzeugnisse. Die Trassen werden doch unterirdisch gebaut, soweit
ich weis, also tut diese von oben her niemand weh. Windräder haben schon ettliche Leben in der Vogelwelt gekostet. Also ich denke, bei uns im Haus wird mindestens 7 Stunden Strom
gebraucht, ob Lapetop, Fernseher, Licht, Heizung, beim Kochen usw.usf. Wer gegen Stromtrassen ist, kann ja mal probieren im dunkeln zu sitzen und sich frieren lassen.
A B E R - B I T T E - N I C H T - B E I - M I R!
So sind sie die Naturschützer.
Die Windräder dürfen bis auf 800 an mein Haus heranrücken und meine Kinder/Enkelkinder müssen die aushalten.
Aber die Natur wird geschützt?
Der Leitungsverlauf wäre ein Segen für die Natur, denn sie bringt uns im Kampf gegen den Klimawandel ein ganzes Stück voran.
Da sollten sie mal darüber nachdenken, lieber Herr Reinshagen.
Das Naturerbe Brönnhof hat keine Überlebenschance ohne die Senkung des CO2 Ausstoßes.
Aber höchstwahrscheinlich läuft die Leitung durchs obere Werntal (Achse Pfersdorf-Poppenhausen-Geldersheim-Bergrheinfeld) im Trassenbündel mit der bestehenden Hochspannungsleitung / A 71 / B19 / Bahnlinie. Diese Linie wäre natürlich naheliegend, da topografisch viel einfacher & billiger als durchs Bergland und landschaftlich viel verträglicher: Trassenbündel statt Gießkanne
Kluge suchen Verantwortung bei sich, Dumme Schuld bei Anderen.