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Main-Spessart
So könnten die neuen Stromautobahnen Nordwestlink und Suedwestlink durch Main-Spessart verlaufen
Die Netzbetreiber haben einen ersten Vorschlag für eine Trasse von DC41 und DC42 vorgelegt. Jetzt sollen Gespräche mit Bürgermeistern und der Bevölkerung folgen.
So könnten die neuen Stromautobahnen Nordwestlink und Suedwestlink durch Main-Spessart verlaufen
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 17.02.2024 02:55 Uhr

Bei den beiden neuen durch Main-Spessart geplanten Stromautobahnen SuedWestLink (DC42) und NordWestLink (DC41) geht alles ein bisschen schneller. Hat die Planung bei SuedLink und auch der Fulda-Main-Leitung (P43) Jahre gedauert, liegen nach Bekanntwerden der Pläne für DC41 und DC42 im November jetzt schon erste Vorschläge der Übertragungsnetzbetreiber vor, wie diese verlaufen könnten. Die Gleichstrom-Leitungen sollen unterirdisch von Norden nach Süden quer durch den Landkreis und dann weiter nach Baden-Württemberg verlaufen.

"Das ist ein erster Vorschlag von uns", sagt Chris Göpfert, Referent für Bürgerbeteiligung in Bayern für TransnetBW, das die Trassen gemeinsam mit den weiteren Netzbetreibern Tennet und 50Hertz plant. Göpfert nennt die Vorschläge eine "Diskussionsgrundlage vor Ort", um etwas Konkreteres zu haben als den bisher bekannten, im Schnitt zehn Kilometer breiten Korridor durch Main-Spessart. Wie berichtet, braucht es für den Bau, wenn die drei Gräben (zwei davon für SuedWestLink) wie geplant nebeneinander liegen, einen 73 Meter breiten Arbeitsstreifen. Im Betrieb soll der Schutzstreifen dann noch 38 Meter breit sein.

Von Gräfendorf bis Billingshausen mitten durch Main-Spessart

Bei Gräfendorf würden die nebeneinander zu verlegenden Leitungen nach diesem ersten Vorschlag in den Landkreis Main-Spessart eintreten. Oberhalb von Michelau würde der Verlauf einen kleinen Schlenker machen, weil die Leitungen laut Göpfert im Tal verlaufen sollten und anders als Freileitungen ein solches nicht einfach überspannen können. Dann würden sie hoch nach Neutzenbrunn und Aschenroth, vorbei an Höllrich und Heßdorf, zwischen Sachsenheim und Wernfeld hindurch nach Gambach verlaufen.

Wie der Verlauf von Gambach bis Duttenbrunn aussehen könnte, da seien sich die Netzbetreiber noch unschlüssig, so Göpfert. Entweder könnte die Trasse zwischen Eußenheim und Karlstadt verlaufen und etwa bei Laudenbach den Main unterqueren und dann nach Duttenbrunn oder alternativ gleich bei Gambach unter dem Main hindurch führen und dann hinauf nach Rohrbach und von dort nach Duttenbrunn weiter. Zwischendurch muss auch die ICE-Trasse unterquert werden, was an einer möglichst ebenen Stelle geschehen soll. Danach ginge es weiter nach Billingshausen, bevor die Leitung den Landkreis verließe und zwischen Remlingen und Uettingen, an Helmstadt und Neubrunn vorbei weiter liefe.

Warum der Abzweig nach Trennfeld im Entwurf fehlt

Was überraschenderweise im Entwurf fehlt, ist der angedachte Abzweig hinüber nach Trennfeld. Chris Göpfert erklärt, dass der von Bayern gewünschte Netzverknüpfungspunkt, der eben auch Bayern und nicht nur Baden-Württemberg an die Stromleitungen und damit an den Windstrom aus Norddeutschland anbinden würde, erst noch offiziell bestätigt werden muss. Trennfeld wurde seitens der Netzbetreiber vorgeschlagen, weil es im Korridor liegt und es dort bereits ein Umspannwerk gibt. Sobald der Netzverknüpfungspunkt feststehe, werde der Abzweig mit geplant.

Wie fest ist der vorgeschlagene Trassenverlauf schon? "Da wird sich noch sehr viel verschieben", ist sich Göpfert sicher. Zunächst wollen die Netzbetreiber auf die Kommunen und die Bürgermeister zugehen. Der erste Entwurf für die Leitungsverläufe und das weitere Verfahren sollen im Rahmen von sogenannten Infomärkten am 19. Februar in Karlstadt und am 21. Februar in Birkenfeld auch der Bevölkerung vorgestellt werden.

Die Informationsveranstaltungen im Landkreis finden am 19. Februar von 15 bis 20 Uhr im Hotel Mainpromenade in Karlstadt und am 21. Februar von 15 bis 20 Uhr in der Egerbachhalle in Birkenfeld statt. Unter stromnetzdc.com (unten unter dem Punkt "WebGIS") kann sich jeder den Entwurf des Leitungsverlaufs anschauen.

 
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  • Dietmar Eberth
    "Bei einem AKW-Unglück können tausende von Menschen sterben."

    Man könnte sarkastisch sagen, "die haben es hinter sich". Die Kosten für Fukushima werden auf 178 bis 500 Milliarden Euro geschätzt.

    "Aussagen des ehemaligen Betreibers des Atomkraftwerkes (Tepco) zufolge ist davon auszugehen, dass die Nachbereitung des Unfalls noch weitere 30 Jahre (bis 2050) in Anspruch nehmen wird."

    https://wua-wien.at/atomschutz/positionen-und-stellungnahmen/2443-12-jahre-nach-fukushima
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  • Klaus Fiederling
    meines wissens sind doch die Stromtrassen unterirdisch gelegt und mit dicken rohren gemacht.
    Strom braucht jeder und da ist eine Stromtrasse die sauberere Lösung wie erneut AKW`s zu bauen. Bei einem AKW-Unglück können tausende von Menschen sterben.
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  • Hartmut Haas-Hyronimus
    Es ist auffällig, wie beim neuen Trassenverlauf der Landkreis Schweinfurt ausgespart wurde und stattdessen insbesondere der Main-Spessart-Kreis betroffen ist. Das verwundert auch nicht. Der Trassenverlauf richtet sich in hohem Maß nach "Raumwiderständen", das sind in der Regel Biotope, Vorkommen von seltenen Tierarten, Wasserschutzgebiete und dergleichen. Diese wurden in Schweinfurt sehr gewissenhaft dokumentiert, im Main-Spessartkreis dagegen eher sparsam. Das kann zwei Gründe haben: Entweder im Landkreis Schweinfurt gibt es mehr schutzwürdige Flächen oder im Main-Spessartkreis hat der Naturschutz einen so geringen Stellenwert, dass Raumwiderstände nicht ausgewiesen wurden. Und das sind dann eben jetzt die Folgen, über die sich niemand zu beschweren braucht.
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