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Strahlungen
Viele Menschen spendeten für Jungen mit Behinderung aus Strahlungen: Jetzt kann Markus endlich zum Eis essen fahren
Es war eine emotionale Geschichte, die viele berührte: Die Familie Walder wollte mit ihrem schwerstbehinderten Sohn leichter mobil sein. Dank Spenden ist dies nun möglich.
Dank der neuen Rampe kann Markus Walder aus Strahlungen mit seinen Eltern Marina und Alexander nun unkompliziert Ausflüge unternehmen. Darüber freut sich die Familie sehr.
Foto: Kristina Kunzmann | Dank der neuen Rampe kann Markus Walder aus Strahlungen mit seinen Eltern Marina und Alexander nun unkompliziert Ausflüge unternehmen. Darüber freut sich die Familie sehr.
Kristina Kunzmann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:27 Uhr

Alexander Walder aus Strahlungen öffnet den Kofferraum seines Vans, klappt die Rampe aus, schiebt seinen Sohn im Rollstuhl hinauf und schon kann es los gehen in Richtung Eisdiele. Dass der schwerstbehinderte Markus und seine Eltern Marina und Alexander unkompliziert Ausflüge mit dem Familien-Auto unternehmen können – das war bis vor einigen Wochen noch undenkbar.

Denn bis vor kurzem glich jeder Ausflug einem Kraftakt, da der 15-Jährige samt Rollstuhl ins Auto und wieder hinaus gehoben werden musste. Als Alternative blieb sonst nur der Öffentliche Personennahverkehr.

Kostenübernahme für eine Autorampe wurde durch Behörde abgelehnt

Eine Behörde in Würzburg hatte die Kostenübernahme für die im Auto fest installierte Autorampe abgelehnt und die Familie konnte die dafür notwendigen 6500 Euro aus eigenen finanziellen Mitteln nicht stemmen. Auf das Schicksal der Familie wurde auch die Lebenshilfe Rhön-Grabfeld aufmerksam. "Markus möchte genau wie alle anderen Menschen auch einmal in die Stadt, unter die Leute und einfach mitten drin sein. Deshalb wollten wir ihn und seine Familie gerne bei der Anschaffung der Rampe unterstützen", sagt Lebenshilfe-Vorsitzende Brunhilde Hergenhan.

Markus' Schicksal berührte viele Menschen in Rhön-Grabfeld und der Region

Die Lebenshilfe Rhön-Grabfeld startete einen Spendenaufruf. Das Schicksal von Markus Walder, der die Berufsschulstufe der Herbert-Meder-Schule Unsleben und die Tagesförderstätte der Lebenshilfe besucht, berührte offenbar viele Menschen.

Geis-Geschäftsführer Jochen Geis (von links) traf sich mit Marina, Markus und Alexander Walder sowie Lebenshilfe-Vorsitzender Brunhilde Hergenhan zur symbolischen Scheckübergabe.
Foto: Kristina Kunzmann | Geis-Geschäftsführer Jochen Geis (von links) traf sich mit Marina, Markus und Alexander Walder sowie Lebenshilfe-Vorsitzender Brunhilde Hergenhan zur symbolischen Scheckübergabe.

Denn zahlreiche Privatpersonen und Firmen spendeten kleinere und größere Beträge. Unter anderem steuerte die Spedition Geis aus Bad Neustadt 1000 Euro bei. Geis-Geschäftsführer Jochen Geis, der auch bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um Spenden für die Walders warb, spricht von einer "tollen Gemeinschaftsaktion". 

Auch ein Anruf von Heidemarie Pecht bei der Lebenshilfe kam genau zur richtigen Zeit: 3500 Euro flossen aus den Mitteln der Pecht-Stiftung für Familie Walder. "Dass in kürzester Zeit so viele Spenden zusammen gekommen sind, das ist für mich wie Weihnachten. Es ist toll, dass so viele der Familie mit ihrer Spende etwas Gutes getan haben", so Brunhilde Hergenhan. Die Familie Walder und die Verantwortlichen der Lebenshilfe sind allen Spenderinnen und Spendern sehr dankbar.

Die Spendengelder reichen für mehr als die benötigte Rampe

Das gespendete Geld reichte für die dringend nötige Rampe, die – anders als ein mobiles Modell – dem Rollstuhl im Auto dank einer Befestigungsmöglichkeit den nötigen Halt gibt. Seit Juni ist sie fest im Van installiert.

Die Rollstuhlrampe ist fest im Familienauto installiert und kann ausgeklappt werden. Im Inneren des Wagens kann der Rollstuhl sicher befestigt werden.
Foto: Kristina Kunzmann | Die Rollstuhlrampe ist fest im Familienauto installiert und kann ausgeklappt werden. Im Inneren des Wagens kann der Rollstuhl sicher befestigt werden.

Es blieb sogar noch Geld übrig, um ein spezielles höhenverstellbares Pflegebett für Markus anzuschaffen. Auch dafür hatte die Familie lange bei der Behörde um eine Kostenübernahme gekämpft, allerdings ebenfalls vergeblich.

Die Freude über die neue Freiheit ist bei Markus – er ist schwer körperlich und geistig behindert, blind, Epileptiker und auf einen Rollstuhl angewiesen –und seiner Familie groß. Markus' Vater Alexander kann seine Freude kaum in Worten ausdrücken. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl", sagt er gerührt. Auch Markus lacht aus vollem Herzen und zeigt damit, wie sehr er sich freut.

Die ersten Touren führten die Walders zum Eisessen nach Bad Neustadt und zur Schwester nach Wechterswinkel. Dass alle zusammen mit dem Auto fahren können, das kannte Markus bis dahin gar nicht, erzählt Alexander Walder. Da schmeckte das gemeinsame Eis natürlich besonders gut. "Markus hat eine ganz neue Welt entdeckt", beschreibt Brunhilde Hergenhan. Eine Welt, in der die Familie nun endlich gemeinsam und ohne Anstrengung zum Eis essen fahren kann.

 
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Kommentare
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  • ermahirsch@aol.com
    Danke an alle Spender!

    Aber war es nicht Aufgabe/Pflicht der zuständigen Behörden/Ämter für die Rampe bzw. ein neues Bett zu sorgen?
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  • king_pansen
    Willkommen in Deutschland, wo sich Kranken- und Pflegekassen / Eingliederungshilfe wehren Hilfsmittel für behinderte Menschen zu übernehmen. Präventiv wird da erstmal ein Ablehnungsbescheid ausgestellt. Könnte ja gut sein, dass sich die Betroffenen nicht wehren.
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  • familie.diener@gmx.net
    Kompliment und ein D A N K E S C H Ö N an alle Spender .
    In der heutigen Zeit auch an die Schwerstbehinderten zu denken ist leider nicht überall der Fall.
    Da pflegen Eltern ihre Kinder aufopferungsvoll und müssen sich dann noch mit unnachgiebigen Behörden und ihren Bürokratismus herum schlagen . Wenn man sieht
    für was Steuergelder usw. unnötig ausgegeben werden , dann können einem die
    Betroffenen einfach nur leid tun.
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  • THHA
    Das freut mich für die Familie in Strahlungen. Viel Spaß mit der Rampe. Endlich mal Lichtblick in dieser Zeit. Für Zuwanderer und Kriegswaffen ist immer Geld da, für die eigene Bevölkerung muß meine eine Spendenaktion starten.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    @THHA: ich finde es nicht ok wenn man versucht eine Gruppe gegen eine andere Gruppe auszuspielen!
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  • Funkenstern
    Warum? Tut die Wahrheit so weh? Es ist tragisch, dass die Behinderten und deren Angehörige zunächst malträtiert werden, bis sie psychologisch am Ende sind und dann einfach aufgeben, weil die Kraft fehlt. Ich gebe bei Anträgen die Sache sofort an meinen Rechtsanwalt. Mit Anwälten schlagen sie sich nicht gerne rum.
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