Kaum hat die Impfkampagne auch in Unterfranken wieder an Fahrt aufgenommen, droht ihr eine heftige Bremsung: Grund sind Lieferengpässe beim Vakzin von Biontech. Fast alle Impfzentren in der Region sind betroffen, sie erhalten in der nächsten Woche deutlich weniger Impfstoff als eigentlich benötigt. Gleiches gilt für die niedergelassenen Ärzte. "Der Impf-Turbo läuft, nur es fehlt an Treibstoff", fasst Dr. Christian Pfeiffer, der Vorsitzende des Hausärzteverbands in Unterfranken, die Lage zusammen. Die Landrätinnen und Landräte in der Region fordern derweil eine allgemeine Impfpflicht in Deutschland.
"Drastische und kurzfristige Impfstoff-Kürzungen" beklagt das Landratsamt Würzburg. Statt 5000 Dosen Biontech würden nun nur 150 geliefert, habe es am Freitagmorgen plötzlich geheißen. Unter anderem auch in Kitzingen und Main-Spessart wurden Zusagen zurückgefahren. "Das ist ein unsäglicher Zustand, wo jetzt alles wieder hochgefahren wird", ärgert sich Thomas Habermann (CSU), Landrat von Rhön-Grabfeld und Vorsitzender des Landkreistages in Unterfranken.
In Schweinfurt heißt es, "durch geschicktes Vorgehen bei der Bestellung" sei es gelungen, zumindest für nächste Woche die geplanten Termine einzuhalten. Dem Landkreis Haßberge ist eigenen Angaben zufolge die Biontech-Bestellung von 4000 auf 600 Dosen gekürzt worden. Weil man gleichzeitig aber im Großhandel statt der geplanten 5000 Dosen Moderna nun 8500 Dosen ordern konnte, könne zumindest jeder Impfwillige auch bedient werden kann, teilt das Landratsamt mit.
Auch die Hausärzte beklagen eine Deckelung bei der Bestellung von Biontech-Impfstoff. Christian Pfeiffer hofft, in seiner Praxis in Giebelstadt (Lkr. Würzburg) zumindest einen Teil der wachsenden Nachfrage – "immer mehr bislang Ungeimpfte melden sich jetzt" – mit Moderna befriedigen zu können. Vorbehalte gegen diesen Impfstoff kann der Allgemeinmediziner nicht nachvollziehen: "Moderna ist ein sehr guter Impfstoff, er steht Biontech in nichts nach."
Die Rationierung von Biontech geht offenbar auf eine Initiative des noch amtierenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) zurück, der so vermeiden möchte, dass Millionen eingelagerte Moderna-Dosen im ersten Quartal 2022 verfallen. Gegen diese Haltung verwehrt sich die bayerische Staatsregierung. An den Bund ergehe eine "ganz dringliche Aufforderung", jedwede Kontingentierung von Impfstoffen zu beenden, betonte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Freitagabend.
Forderung an alte und neue Bundesregierung
Unterdessen haben sich die neun Landrätinnen und Landräte in Unterfranken einstimmig für eine allgemeine Corona-Impflicht in Deutschland ausgesprochen. Das bestätigte Landkreistag-Sprecher Habermann am Freitag gegenüber dieser Redaktion. Es sei eine "gemeinsame Forderung an die alte und die neue Bundesregierung."
Für den Vorstoß scheint es inzwischen auch Rückhalt in der Bevölkerung zu geben: So sprachen sich in einer bundesweiten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov 69 Prozent für eine allgemein verpflichtende Immunisierung gegen das Coronavirus aus. 23 Prozent der Befragten würden dies ablehnen. Ein ähnliches Bild ergab eine aktuelle Umfrage dieser Redaktion: Demnach waren 75 Prozent der knapp 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht, 20 Prozent waren dagegen.
Impfpflicht in acht bis zwölf Wochen?
Er sei sich mit seinen Amtskolleginnen und Amtskollegen einig, dass eine bundesweite Impfpflicht für alle "die einzige Möglichkeit ist, eine fünfte und sechste Corona-Welle im kommenden Jahr zu verhindern", sagt Habermann. Für die vierte Welle, die gerade über das Land rollt, käme der Schritt zu spät, so der Rhöner Landrat. Der aktuellen Lage könne man nur durch "einschränkende Maßnahmen" Herr werden. Einen Lockdown hält Habermann dabei jedoch nicht für notwendig: "Die jetzigen Regelungen sind in Ordnung, sie müssen aber konsequent umgesetzt und kontrolliert werden."
Natürlich müsse die Einführung einer Impfpflicht "gut vorbereitet und organisiert" werden, so Habermann weiter. Dafür gehe man von einer "Vorlaufzeit von acht bis zwölf Wochen" aus. Denkbar wäre ein Inkrafttreten der Impfpflicht etwa am 1. Februar 2022.
Wer hat denn bei ner Grippe-, Tetanus- oder sonstigen Impfung beim Arzt schon mal gefragt: von wem ist denn der Impfstoff - und was ist da drin?
Ich würde mal vermuten: niemand!
Der Arzt hat die Schublade aufgemacht, die Ampulle geöffnet und die Spritze aufgezogen - fertig!
Die Inzidenz liegt dennoch aktuell bei fast 170 und die Krankenhausaufnahmen steigen.
Was sagt uns das?
Einfach mal nachdenken....
https://taz.de/Coronapandemie-in-Portugal/!5818268/
Es fasse sich bitte ein Jeder an seine eigene Nase. Am Ende des Jahres sind 185,67 Mio. MRNA-Impfstoffdosen laut Lieferprognose des Bundesgesundheitsministeriums an Deutschland ausgeliefert. Teilt man diese Anzahl durch zwei, dann hätte man rechnerisch alle rund 83 Millionen Menschen vollständig in Deutschland impfen können und hätte noch rund 9,835 Impfdosen für Auffrischimpfungen zur Verfügung gehabt.
Es ist mittlerweile sehr schwer, Verständnis für Impfverweigerer oder Mitleid aufzubringen. Ich empfinde eher Mitleid für das medizinische Personal, das gezwungen ist, solchen Menschen auch noch vorurteilsfrei entgegenzutreten.
Das Gesundheitsministerium sollte diese ablaufenden Moderne-Impfstoffe so schnell wie möglich nach Afrika schaffen, wo sie dringendst gebraucht werden. Das Rechtliche kann man später klären. Im Notfall ist es halt eine humanitäre Spende.
Wir brauchen Impfstoff, so viel, wie möglich!
Und vor allem: Wir brauchen Impfmöglichkeiten, ohne dass Menschen vier Stunden lang, bei einer Außentemperatur von 2 C, im freien Schlange stehen müssen!!!
Die Alternative wäre ein Termin beim Hausarzt, den man gerade frühestens irgendwann Ende Januar, oder Februar, bekommen könnte.
Haben die alle einen Knall? Oder haben die den Knall noch nicht gehört???
Wir sind jetzt schon in einer humanitären Krise, wie es sie in Deutschland noch niemals gab!
Und das wird täglich schlimmer und schlimmer...
Was wäre denn das Ergebnis, wenn wir allen Impfstoff spenden würden - und die bisher unterversorgten Länder könnten?
Nach spätestens sieben Monaten ist der Impfschutz ziemlich abgebaut - wenn jetzt erst die Impfdosen abgegeben würden und bei uns niemand geboostert werden könnte, hätten wir spätestens nach acht Monaten eine Bevölkerung, deren Impfschutz gleich null ist!
Suppe da ????
Ganz einfache Lösung:
Schule bis nach den Weihnachtsferien zu. und 3 Wochen Lockdown.
In jedem Landkreis werden Zentral 2 Zelte aufgebaut:
1 Zelt wo im "Drive In" Verfahren 7/24 getestet werden kann und
1 Zelt wo im "Drive In" Verfahren 7/24 geimpft wird.
Testkapazität sollte doch mittlerweile vorhanden sein!? Oder Planung und Infrastruktur verschlafen?
Impfstoffe sollte doch mittlerweile vorhanden sein? Oder?
Benötigtes Personal sollte sehr gut bezahlt werden....
Bitte hört mit diesen reißerischen Artikeln auf.
Auch nach diesem Artikel bleibt für Würzburg leider völlig unklar: wird nur weniger Biontech geliefert als bestellt, und stattdessen Moderna? Wo ist dann das große Problem?
Oder wird der rationierte Biontech Impfstoff nicht ersetzt? Wenn ihr dies nicht wisst, benennt dies bitte auch so.
Weniger Hysterie, mehr Informationen wären angebracht in der aktuellen Situation.