Am 25. Februar stellten Jagdpächter in einem Wald in der Nähe von Sandberg, nur wenige hundert Meter unterhalb des Kreuzbergs fest, dass bislang unbekannte Täter mehrere Metall-Fässer unbekannten Inhalts unweit eines Weges in den Wald warfen. Das geht aus einer Pressemeldung des Polizeipräsidiums Unterfranken hervor.
Der Tatort befinde sich, so die Polizei, in einem ökologisch höchst sensiblen Bereich: inmitten des Landschaftsschutzgebietes und Biosphärenreservats Rhön. Die zuständige Polizei Bad Neustadt verständigte die auf Ermittlungen im Bereich von Umweltstraftaten spezialisierte Wasserschutzpolizei (WSP) der Polizei Schweinfurt.
Vor Ort wurden drei 200 Liter- und drei 60 Liter-Fässer gefunden. Bis auf eines alle bis zum Rand befüllt. "Offenbar entsorgten die Täter von einem Fahrzeug aus die Fässer einen steilen Abhang hinunter, wobei diese lediglich mit einfachen Deckeln gesicherten waren. Es kann nur als Glück bezeichnet werden, dass keines der Fässer seinen gefährlichen Inhalt verlor", wie Polizeihauptkommissar Udo Michel informiert.
Schwierige Bergung in gefährlicher Hanglage
Denn: Noch am Tatort konnte in einem der Fässer eine Flüssigkeit auf Nitrobasis festgestellt werden, wie diese beispielsweise im Kfz-Gewerbe Verwendung findet. Die Bergung der Fässer sei aufgrund der nicht ungefährlichen Hanglage erst am 2. März und nur mit schwerem Gerät des Bauhofs der Gemeinde Sandberg möglich gewesen, so die Polizei.
Bei einer genaueren Kontrolle der Inhalte auf dem sicheren Gelände des Bauhofes stellte sich heraus, dass illegal Altöle und Lackierreste entsorgt werden sollten. Somit habe man tatsächlich von einer Umweltstraftat ausgehen müssen.
Im Zuge der Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Schweinfurt konnte ein Fahrzeug samt Halter aus dem Kasseler Raum als dringend tatverdächtig ermittelt werden. Nach derzeitigem Tatverlauf hätten, erläutert die Polizei, die Nutzer des ermittelten Kleintransporters einer örtlichen Kfz-Werkstatt ihre Dienste als mobile Schrotthändler angeboten.
"Das weitere Angebot der Mitnahme und 'fachgerechten Entsorgung' von Lackierabfällen, Altölen und Waschflüssigkeiten aus der Motoreninstandsetzung endete für den Biotopverbund, Landschaftsschutzgebiet und das Biosphärenreservat glücklicherweise äußerst glimpflich", so Polizeihauptkommissar Michel abschließend.