Der Ginolfser Weideabtrieb, der nach zwei Jahren Corona-Pause zum zwölften Mal über die Bühne hätte gehen können, findet in diesem Jahr nicht statt. Marco Schrenk, der Vorsitzende des federführenden Musik- und Heimatvereins Ginolfs bestätigt dies in einem Pressegespräch. Die "finale Entscheidung", wie er sagt, wurde erst vor ein paar Tagen getroffen.
Verschiedene Gründe würden hinter der Absage stehen. Erstens kann "Hauptakteur" Julian Schulz, der Schäfer der Weidegemeinschaft Rhönschaf mit der 1.000 Schafe starken Herde, in diesem Jahr nicht mitwirken, weil er just an diesem Wochenende die Meisterschule besuchen muss.
Generationswechsel in Ginolfs
Zweitens stehe man in Ginolfs aktuell vor einem "kleinen Generationswechsel", den es zu organisieren gilt. So ist beispielsweise Mitorganisator und Moderator Peter Schrenk wenige Tage nach dem letzten Weideabtrieb vor knapp drei Jahren plötzlich verstorben. Es müsse sich eine neue Mannschaft zur Durchführung des Weideabtriebs formieren. "Das braucht noch etwas Zeit", stellt Marco Schrenk fest.
Drittens wird dem kleinen Rhöndorf die Ehre zuteil, in diesem Jahr sein 750-jähriges Bestehen feiern zu dürfen. Die Feierlichkeiten mit einem sehr großen Rahmenprogramm finden am 13. und 14. August statt und binden sehr viele Kräfte. Hier seien alle eingespannt und gerade nach der Corona-Zeit könne man die helfenden ehrenamtlichen Hände nicht überstrapazieren.
Zuletzt stehe natürlich noch die Unsicherheit über die Corona-Situation und damit verbundene Auflagen im bevorstehenden Herbst. Gemeinsam habe man im Organisations-Team dann entschieden, den Ginolfser Weideabtrieb in diesem Jahr nicht durchzuführen. Für nächstes Jahr sei der Termin am Sonntag des dritten Oktoberwochenendes wieder fett im Kalender markiert. "Wir gehen davon aus, dass der Weideabtrieb im Jahr 2023 wieder stattfinden wird", erklärt Schrenk.