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Meiningen
Sülzfeld gehört seit Januar zu Meiningen: Die Kreisstadt in Südthüringen hat jetzt über 26.000 Einwohner
Mit der Eingemeindung von Sülzfeld ist die Zahl der Ortsteile von Meiningen auf zehn angewachsen. Die Stadt will auch gleich dringliche Projekte anpacken.
Panorama-Blick auf Meinigen: Die Kreisstadt im südthüringischen Landkreis Schmalkalden-Meiningen zählt seit Anfang des Jahres mit der Eingemeindung von Sülzfeld zehn Ortsteile.
Foto: Patty Varasano (Archivbild) | Panorama-Blick auf Meinigen: Die Kreisstadt im südthüringischen Landkreis Schmalkalden-Meiningen zählt seit Anfang des Jahres mit der Eingemeindung von Sülzfeld zehn Ortsteile.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 11.02.2024 02:44 Uhr

Die Kreisstadt Meiningen im südthüringischen Nachbarlandkreis Schmalkalden-Meiningen ist um einen Ortsteil reicher. Seit Jahresbeginn gehört Sülzfeld, zuvor Vertragsgemeinde von Meiningen, zum Stadtgebiet dazu.

Damit ist die Stadt auf zehn Ortsteile angewachsen und zählt rund 26.000 Einwohner. Neben der Kernstadt gehören Dreißigacker, Herpf, Henneberg, Einödhausen, Unterharles, Walldorf, Wallbach, Stepfershausen, Träbes und Sülzfeld zu Meiningen. Rippershausen und Untermaßfeld sind zudem sogenannte Vertragsgemeinden. Das bedeutet, dass die Stadtverwaltung als sogenannte erfüllende Gemeinde gemäß der Thüringer Kommunalordnung Verwaltungsaufgaben für diese beiden Gemeinden übernimmt.

Kehrtwende: Sülzfeld wollte nun doch den Anschluss an Meiningen

Dass die knapp 900 Einwohner starke Gemeinde Sülzfeld ihre Eigenständigkeit aufgibt und sich der Kreisstadt anschließt, hatte sich im Herbst 2022 abgezeichnet. Es bedeutete eine Kehrtwende. Vor sechs Jahren hatte sich der Gemeinderat nämlich noch vehement gegen einen Zusammenschluss ausgesprochen. Das hatte damals den Nachbarort Henneberg, der sich bereits für eine Eingemeindung in die Kreisstadt entschieden hatte, vor einige Probleme gestellt. Denn die beiden Orte haben keine gemeinsame Grenze, die eigentlich als Voraussetzung für eine Fusion gilt.

Der damalige Innenstaatssekretär Uwe Höhn hatte daher im Frühjahr 2018 an die Gemeinde Sülzfeld appelliert, sich ebenfalls der Stadt Meiningen anzuschließen. Dann wäre der Weg nach Meiningen auch für die Nachbargemeinde Henneberg schnell frei gewesen. Sülzfeld erteilte Meiningen eine Absage, doch die Henneberger hatten ihr Ziel auch so erreicht. Der Freistaat Thüringen gab grünes Licht für den Zusammenschluss und die Gemeinde Henneberg wurde zu Jahresbeginn 2019 ein Ortsteil von Meiningen.

Eingemeindung: Pässe müssen umgeschrieben werden

Mit der Eingliederung von Sülzfeld schließt sich nun der Kreis. Für die Bürgerinnen und Bürger wie auch für die Kommune bedeutet der Zusammenschluss zunächst auch viel Bürokratie. Einige Straßen im Gemeindegebiet mussten umbenannt werden, weil es keine Dopplungen in Bezug auf das Gesamtstadtgebiet Meiningen geben darf, heißt es auf der Homepage der Stadt. Auch die Satzungen von Meiningen und Sülzfeld wurden angepasst. Und natürlich müssen die Pässe der neuen Stadtbürger umgeschrieben werden. Dazu sind auch Mitarbeiter des Bürgerbüros vor Ort in Sülzfeld. 

In der Stadtratsdebatte zum Haushalt 2024 in Meiningen standen im Januar bereits mehrere Sülzfelder Themen auf die Agenda. Wie das Meininger Tageblatt (MT) berichtet, kommen dem neuen Ortsteil gleich zwei größere Projekte zugute, darunter die Modernisierung der Landarztpraxis für rund 122.000 Euro. Ein dringliches Projekt, das die Gemeinde bislang nicht angepackt hatte, ist die Zukunft der Wasserversorgung. 2025 soll unter der Regie von Meiningen nun der Anschluss von Sülzfeld an die Fernwasserversorgung erfolgen.    

Großes Projekt: Anschluss an die Fernwasserversorgung

Laut Bürgermeister Fabian Giesder sei die Wasserversorgung im Ort durch die eigenen Brunnen nicht mehr ganzjährig gesichert. Durch den Anschluss an Meiningen bekomme Sülzfeld nun Investitionen, die die Gemeinde allein nicht hatte stemmen können, hieß es laut MT in der Debatte dazu. Knapp vier Millionen Euro stehen für den Anschluss an die Fernwasserversorgung im Raum.

Im Gegenzug bedeute die Maßnahme aber auch, dass die Gebühren auf die Bürger umgelegt werden müssen und Wasser für die Sülzfelder deutlich teurer wird. Die Eingliederungsprämie, die der Freistaat Thüringen im Rahmen der Gebietsreform an Kommunen zahlt, die sich freiwillig zusammenschließen, soll laut MT für die Maßnahme verwendet werden.

 
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