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Meiningen/Henneberg
Henneberger Hochzeit mit Meiningen
Thüringen ist beim Zusammenschluss von Gemeinden in Bewegung. Seit Jahresbeginn gehören die Henneberger zur Kreisstadt Meiningen. Der Weg dorthin war nicht einfach.
Die 600-Seelen-Gemeinde Henneberg ist seit 1. Januar 2019 ein Ortsteil von Meiningen. Auch die Gemeinden Walldorf und Wallbach haben mit der Kreisstadt des Landkreises Schmalkalden-Meiningen in Südthüringen fusioniert.
Foto: Simone Stock | Die 600-Seelen-Gemeinde Henneberg ist seit 1. Januar 2019 ein Ortsteil von Meiningen. Auch die Gemeinden Walldorf und Wallbach haben mit der Kreisstadt des Landkreises Schmalkalden-Meiningen in Südthüringen fusioniert.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:01 Uhr

Meiningen ist auf Wachstumskurs. Zum Jahresbeginn wurden die Gemeinden Walldorf, Wallbach und Henneberg eingegliedert und sind nun neue Ortsteile der Theaterstadt in Südthüringen. Die Gemeinde Stepfershausen wird laut Stadtangaben voraussichtlich zum 31. Dezember 2019 dazukommen.

Meiningen ist Kreisstadt des Landkreises Schmalkalden-Meiningen und zählt rund 21 000 Einwohner. Die Stadtverwaltung ist nicht nur für die Bürger der Kreisstadt zuständig, sie übernimmt zudem als sogenannte erfüllende Gemeinde gemäß der Thüringer Kommunalordnung Verwaltungsaufgaben für die Gemeinden Sülzfeld, Untermaßfeld, Rippershausen und Stepfershausen. Auch die Gemeinde Henneberg war in den vergangenen beiden Jahrzehnten von Meiningen betreut worden. Das Dorf mit knapp 600 Einwohnern ist eine Nachbargemeinde des Mellrichstädter Stadtteils Eußenhausen. Jahrzehntelang hat die innerdeutsche Grenze die beiden Orte voneinander getrennt. Heute verbindet die sogenannte Schanz mit ihrem Skulpturenpark „Deutsche Einheit“ die Dörfer.

Hart um die Fusion gerungen

Henneberg hat lange für die Eingemeindung in die Kreisstadt Meiningen gekämpft. Die Thüringer Landesregierung hatte in der Vergangenheit mit Fusionsprämien gelockt, die bis Stichtag 31. März 2018 für freiwillige Zusammenschlüsse von Kommunen gezahlt wurden. Das hatte für Bewegung in der Gemeindelandschaft gesorgt. 200 Euro wurden pro Einwohner ausgegeben.

Das Problem bei Henneberg und Meiningen: Die beiden Orte haben keine gemeinsame Grenze, die eigentlich als Voraussetzung für eine Fusion galt. Innenstaatssekretär Uwe Höhn hatte daher im Frühjahr 2018 zunächst an die Gemeinde Sülzfeld appelliert, sich ebenfalls der Stadt Meiningen anzuschließen. Dann wäre der Weg nach Meiningen auch für die Nachbargemeinde Henneberg schnell frei gewesen. Sülzfeld erteilte Meiningen eine Absage, doch die Henneberger haben ihr Ziel auch so erreicht. Der Freistaat Thüringen gab grünes Licht für den Zusammenschluss.

Gemeindechef ist Ortsteilbürgermeister

Für die Henneberger, die ohnehin stark in Richtung Theaterstadt orientiert sind, eine gute Entscheidung. Der Gemeinderatsbeschluss, mit Meiningen zu fusionieren, war einstimmig ausgefallen. Bürgermeister Reiner Hoßfeld wurde im Zuge der Eingemeindung automatisch für die Dauer seiner verbleibenden Amtszeit zum Ortsteilbürgermeister, die Gemeinderäte zu Ortsteilräten.

Wie die Stadt auf ihrer Homepage zu den Eingemeindungen informiert, wird der Meininger Stadtrat bis zur nächsten Kommunalwahl im Frühjahr 2019 um je ein bisheriges Gemeinderatsmitglied aus Henneberg und Wallbach sowie drei Walldorfer Gemeinderatsmitglieder erweitert. Die Wahl der Ortsteilratsmitglieder in Walldorf, Wallbach und Henneberg erfolgt jeweils zum Termin der Kommunalwahlen 2019.

Postleitzahl bleibt gleich

Laut Reiner Hoßfeld ändert sich für die Gemeinde Henneberg mit der Eingemeindung zunächst kaum etwas – nicht einmal die Postleitzahl, berichtet das Meininger Tageblatt (MT). Wer einen Pass oder Personalausweis benötigt, wendet sich an das Bürgerbüro der Stadt Meiningen, ebenso ist nun das Meininger Standesamt zuständig für die drei neuen Gemeinden. Was auf die Bürger zukommt, sind neue Bescheide für für die Grund-, Gewerbe- und Hundesteuer sowie die Kitagebühren. Die Steuern und Beiträge in den Gemeinden sind laut Stadtangaben ab 2020 zu vereinheitlichen.

Wie Reiner Hoßfeld im Gespräch mit dem MT versicherte, wäre die Gemeinde Henneberg auch in den nächsten Jahren noch allein zurechtgekommen. Jedoch müsse in der Zukunft in die Infrastruktur investiert werden, das sei für kleine Gemeinden nicht mehr allein zu stemmen. Das hatte auch die Walldorfer Bürgermeisterin Ute Pfeiffer als Begründung für die Fusion mit Meiningen angeführt. Es werde immer schwerer, die kommunalen Aufgaben zu erfüllen und den Haushalt für die Gemeinde aufzustellen.

Abschied von der VG Wasungen-Amt Sand

Bereits im April 2017 hatte der Gemeinderat von Walldorf daher den Weg für die Eingliederung nach Meiningen frei gemacht. Bis Ende 2018 war der 2200-Seelen-Ort im Werratal noch Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Wasungen–Amt Sand, ebenso wie das 370-Seelen-Dorf Wallbach, das zwischen Walldorf und Metzels in der Vorderrhön liegt. Dort war der Beschluss, sich Meiningen anzuschließen, im März 2018 gefallen.

 
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