Die Weichen sind gestellt: Ab 2024 wird Meiningen voraussichtlich zehn Ortsteile haben. 2019 wurden die Gemeinden Walldorf, Wallbach, Henneberg und Stepfershausen in die südthüringische Kreisstadt eingegliedert, nun soll die Gemeinde Sülzfeld folgen.
Meiningen ist Kreisstadt des Landkreises Schmalkalden-Meiningen und zählt rund 25.000 Einwohner. Die Stadtverwaltung ist nicht nur für die Bürger der Kreisstadt zuständig, sie übernimmt zudem als sogenannte erfüllende Gemeinde gemäß der Thüringer Kommunalordnung Verwaltungsaufgaben für die Gemeinden Untermaßfeld und Rippershausen. Auch die Gemeinde Sülzfeld wird seit vielen Jahren von Meiningen betreut. Der Ort mit knapp 900 Einwohnern liegt zwischen Henneberg und Meiningen.
Thüringer Landtag muss die Fusion noch bestätigen
Wie das Meininger Tageblatt (MT) berichtet, hat der Gemeinderat von Sülzfeld zu Wochenbeginn dem Vertrag zur Eingliederung in die Stadt zugestimmt. Bürgermeisterin Andrea Krieg und Meiningens Stadtchef Fabian Giesder unterzeichneten das Dokument. Die Fusion soll zu Jahresbeginn 2024 wirksam werden. Dies muss noch durch den Thüringer Landtag bestätigt werden.
Laut MT konnten sich die Bürger aktiv am Eingliederungsprozess beteiligen. Die Sülzfelder hatten im Frühjahr darüber abgestimmt, ob sie eigenständig bleiben wollen. Nach der Entscheidung für eine Fusion war kürzlich gefragt, ob die Bürger sich der Stadt Meiningen oder der Gemeinde Rhönblick anschließen wollen. Die Kreisstadt machte das Rennen.
Lücke zwischen Meiningen und Henneberg wird geschlossen
Damit schließt sich der Kreis, auch wenn es eine Kehrtwende für die Gemeinde Sülzfeld bedeutet. Denn vor wenigen Jahren hatte die Gemeinde den Anschluss an Meiningen noch vehement abgelehnt. Das brachte seinerzeit die Nachbargemeinde Henneberg in die Bredouille, die Ortsteil von Meiningen werden wollte. Denn Henneberg und Meiningen haben keine gemeinsame Grenze, die eigentlich als Voraussetzung für eine Fusion galt.
Der damalige Innenstaatssekretär Uwe Höhn hatte daher im Frühjahr 2018 zunächst an die Gemeinde Sülzfeld appelliert, sich ebenfalls der Stadt Meiningen anzuschließen. Dann wäre der Weg nach Meiningen auch für die Nachbargemeinde Henneberg schnell frei gewesen. Sülzfeld erteilte Meiningen eine Absage, doch die Henneberger erreichten ihr Ziel auch so. Der Freistaat Thüringen gab grünes Licht für den Zusammenschluss, der zum Jahresbeginn 2019 erfolgte.