
Zu Jahresbeginn wurde kräftig abgeholzt, jetzt rücken die Bagger an: Mitte Juli beginnt der Ausbau der Staatsstraße 2292 südlich von Frickenhausen. Etwa 200 Meter nach der Geckenauer Kreuzung beginnt der Bau der neuen Trasse bis hin zur bereits ausgebauten Fahrbahn im Dorf am See. Ab Montag, 13. Juli, wird der Straßenabschnitt gesperrt. Folglich wird keine direkte Fahrt mehr von Frickenhausen nach Bastheim beziehungsweise Wechterswinkel und weiter nach Bad Neustadt möglich sein. Knapp ein Jahr lang müssen Autofahrer hier Umwege in Kauf nehmen.
Der Ausbau der Staatsstraße 2292 von Mellrichstadt bis zur Geckenauer Kreuzung hatte im August 2016 mit dem ersten Abschnitt von Mellrichstadt bis zum Hainhof begonnen. Im März 2018 nahm das Staatliche Bauamt Schweinfurt im Anschluss gleich zwei Baustellen in Angriff: Zum einen wurde die Abzweigung am Hainhof Richtung Ostheim neu gestaltet, zum anderen die Straße im Bereich der Ortsdurchfahrt von Frickenhausen neu gebaut. Zehn Wochen war die Strecke damals voll gesperrt.

Kreisel soll unfallträchtige Kreuzung ersetzen
Mehr als 4,5 Millionen Euro wurden bislang in den Ausbau der Staatsstraße 2292 investiert, die Baukosten für den neuen Abschnitt von Frickenhausen bis kurz vor der Geckenauer Kreuzung beziffert das Staatliche Bauamt mit 2,8 Millionen Euro. Die Kreuzung soll voraussichtlich in zwei Jahren durch einen Kreisverkehr ersetzt werden, heißt es seitens der Behörde. Mit dieser Maßnahme will das Straßenbauamt einen Unfallschwerpunkt im Besengau entschärfen.

Das Teilstück vom Hainhof bis nach Frickenhausen, das noch nicht ausgebaut ist, kommt dann voraussichtlich in zwei weiteren Abschnitten in den Jahren 2021 und 2022 an die Reihe. Acht Millionen Euro wird dieser letzte Ausbaubereich kosten, wie Dietmar Kippes vom Staatlichen Bauamt auf Anfrage dieser Redaktion bekannt gibt.

Straße wird in Richtung Tal verlegt
Beim Ausbau des Abschnitts von Frickenhausen bis zur Geckenauer Kreuzung wird die Straße, die bislang eng und kurvig am Hang entlang verlaufen ist, in Richtung Tal verlegt, informiert der Bauleiter für den Bereich Rhön-Grabfeld weiter. Ein Ausbau der bisherigen Fahrbahn sei nicht möglich gewesen, weil in diesem Fall die Richtlinien für sicheres Fahren nicht einhaltbar gewesen wären, wie es vonseiten der Behörde heißt. Die neue Straße wird zudem auf sieben Meter Breite ausgebaut.
Die Verlegung der Trasse macht neben der bereits erfolgten Rodung des Geländes erhebliche Erdarbeiten und Aufschüttungen notwendig. Das Material dazu holen die Baufirmen auch von dem großen Erdhaufen bei Stockheim, wo das Staatliche Bauamt Erdaushub vom Ausbau der Straße im Bereich Hainhof und der Abzweigung nach Ostheim zwischengelagert hat. Knapp 40 000 Kubikmeter Gestein und Fels waren damals angefallen. Gut, dass das Bauamt nahe dem Stockheimer Sportplatz über Lagerflächen verfügt. Sonst hätte man 2018 das Material teuer entsorgen und in diesem Jahr wieder kaufen müssen.

Derzeit werden noch Wasser- und Abwasserleitungen verlegt, ebenso kommen die Kabel der bisherigen Stromfreileitung in die Erde. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird mit der Herstellung des bis zu acht Meter hohen Straßendamms begonnen, teilt das Staatliche Bauamt mit.
Grundstücksverhandlungen laufen noch
Der etwa 200 Meter lange Bereich zwischen der Geckenauer Kreuzung und dem Baubeginn für die neue Trasse bleibt bis auf weiteres erst einmal unangetastet. Für diesen Abschnitt läuft ein Planfestellungsverfahren, hier werden noch Grundstücksverhandlungen geführt. Dementsprechend wird die neue Trasse dort zunächst wieder auf die bestehende Straße zurückgeführt. Erst beim Kreiselbau erhält dieser Abschnitt dann vollends sein neues Gesicht.

Ein paar Tage haben die Verkehrsteilnehmer nun noch freie Fahrt, dann wird die Staatsstraße 2292 in Frickenhausen vom 13. Juli 2020 bis 31. Mai 2021 ab der Einmündung der Kreisstraße 39 (von Oberstreu kommend) bis zur Kreuzung gesperrt. Zusätzlich wird im gleichen Zeitraum die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Frickenhausen und Bastheim für Autofahrer gesperrt, weil diese Strecke für den Busverkehr sowie landwirtschaftliche Fahrzeuge vorgehalten wird.