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MELLRICHSTADT/FRICKENHAUSEN
Zehn Wochen Vollsperrung: Zwei Baustellen auf einen Streich
Ab Montag ist nur noch Anliegerverkehr zum Hainhof (im Hintergrund) möglich: Die Staatsstraße 2292 von Mellrichstadt nach Frickenhausen wird bis 2. Juni komplett gesperrt. Die Abzweigung nach Ostheim wird, ebenso wie die Ortsdurchfahrt Frickenhausen, völlig neu gestaltet.
Foto: Simone Stock | Ab Montag ist nur noch Anliegerverkehr zum Hainhof (im Hintergrund) möglich: Die Staatsstraße 2292 von Mellrichstadt nach Frickenhausen wird bis 2. Juni komplett gesperrt.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:40 Uhr

Am Montag rollen die Bagger an: Das Staatliche Bauamt nimmt gleich zwei Baustellen auf der Staatsstraße 2292 in Angriff. Am Hainhof wird die Abfahrt nach Ostheim neu gestaltet, und im Bereich der Ortsdurchfahrt von Frickenhausen wird die Straße komplett neu gemacht. Das hat seinen Preis: Zehn Wochen lang müssen Autofahrer Umwege in Kauf nehmen, die Strecke von Mellrichstadt nach Frickenhausen wird komplett gesperrt.

Am 12. März haben die Vorarbeiten für den großflächigen Ausbau der Staatsstraße 2292 begonnen. In den vergangenen Tagen wurden auf beiden Streckenabschnitten Vorarbeiten mit Ampelregelung durchgeführt. Von Montag, 26. März, bis einschließlich Samstag, 2. Juni, wird nun der gesamte Streckenabschnitt zwischen dem Weiler Hainhof bis nach der Ortsdurchfahrt von Frickenhausen vollständig für den Verkehr gesperrt, teilt das Staatliche Bauamt Schweinfurt mit.

Abbiegespur wird eingerichtet

Ende Februar hatten Arbeiter bereits den Bereich an der Abzweigung nach Ostheim großflächig gerodet. Nun werden noch die Wurzelstöcke entfernt sowie Leitpfosten und Schilder abmontiert, dann ist die Bahn frei für die Neugestaltung der Fahrbahn mitsamt Abbiegespur von der Staatsstraße 2292 in die Kreisstraße 35 nach Ostheim.

In Frickenhausen werden zurzeit noch im Auftrag des Überlandwerks Kabel verlegt, ehe dann die Ortsstraße komplett weggerissen und neu gebaut wird, wie Bauleiter Dietmar Kippes auf Anfrage dieser Redaktion erklärt. Neben dem Neubau der Straße, die deutlich breiter ausfällt, wird auch ein Gehweg vom Ortsschild bis zur Bushaltestelle angelegt. Im Bereich der Bushaltestelle soll zudem eine Verkehrsinsel das leichtere Überqueren der Fahrbahn gewährleisten. Die Kosten von 500 000 Euro für den Straßenbau in Frickenhausen trägt der Freistaat Bayern. Für Gehwege und Nebenflächen im Stadtteil, die mit rund 100 000 Euro veranschlagt sind, kommt die Stadt Mellrichstadt auf.

Straße wird abgesenkt

Viel Erde bewegt wird an der Abzweigung nach Ostheim. Denn auch hier wird die Fahrbahn, nicht zuletzt wegen der neuen Abbiegespur, deutlich verbreitert. Zudem wird die Straße laut Dietmar Kippes etwa 1,50 Meter abgesenkt, um eine bessere Übersicht zu schaffen. Im Bereich der Kreisstraße 35 wird vor der Einfahrt in die Staatsstraße ein Fahrbahnteiler installiert.

Die Baukosten für den Anschluss der Kreisstraße an die Staatsstraße betragen rund 1,9 Millionen Euro. Hiervon trägt der Freistaat Bayern 1,5 Millionen und der Landkreis Rhön-Grabfeld 400 000 Euro, heißt es aus dem Bauamt.

Bauzeit eng getaktet

Mit Hochdruck soll an beiden Baustellen gearbeitet werden, so Kippes. Denn die Bauzeit ist mit zehn Wochen eng getaktet, da darf nichts schiefgehen. „Bis 2. Juni soll auch die Asphaltdeckschicht fertig sein, das ist unser Ziel.“ Der Zeitpunkt wurde so gewählt, dass Oster- und Pfingstferien in die Bauzeit fallen, um auch den Schulbusverkehr so wenig wie möglich zu behindern. Nach dem 2. Juni sind noch einmal zwei Wochen für Restarbeiten eingeplant. Dann wird die Bankette befestigt, Schilder werden aufgestellt, ebenso wie Schutzplanken. „Das ist nötig, weil der Bereich am Hainhof Wasserschutzgebiet wird“, macht der Bauleiter deutlich.

Die Arbeiten im Bereich der Ortsdurchfahrt von Frickenhausen führt die Firma Strabag (Schwarzach) aus, mit der Abfahrt nach Ostheim wurde die Firma Stolz aus Hammelburg beauftragt.

Milde Temperaturen und kein Regen

Dietmar Kippes hofft nun auf mildere Temperaturen und möglichst wenig Niederschlag. „Regen würde uns aufhalten.“ Gänzlich unwillkommen war auch der Frost in den vergangenen Tagen. Da sollten im Streckenabschnitt am Hainhof Bohrkerne gezogen werden, um festzustellen, ob der Straßenuntergrund Bitumen oder Asphalt beinhaltet. Bitumen kann recycelt werden, Asphalt muss teuer in der Deponie in Wirmsthal (Lkr. Bad Kissingen) entsorgt werden. Doch der Boden war gefroren, und das Wasser, das beim Bohren zum Einsatz kommt, hätte für eine spiegelglatte Fahrbahn gesorgt. Die Bohrungen sollen nun schnellstmöglich nachgeholt werden, die Auswertung der Bohrkerne dauert laut Kippes sieben bis zehn Tage.

Verzögert hat dies die Vorarbeiten aber nicht. Es gibt genug zu tun vom Ausbauende der Staatsstraße 2292 von Mellrichstadt zum Hainhof bis zum Abzweig nach Ostheim. Die neue Trasse hinter der Kapelle vorbei wurde abgesteckt und Mutterboden abgetragen, so dass der Neubau der Strecke dann zügig losgehen kann.

Umleitung ausgewiesen

Während der Vollsperrung ist Anliegerverkehr bis zum Hainhof möglich, teilt das Bauamt mit. Eine wichtige Information auch für die Landwirte. In der Ortsdurchfahrt Frickenhausen ist Anliegerverkehr mit geringen Einschränkungen möglich. Die Umleitung führt von Mellrichstadt kommend nach Oberstreu und Unsleben. Ab Unsleben wird der Verkehr über Wechterswinkel nach Frickenhausen geleitet. Von Frickenhausen kommend erfolgt die Umleitung in entgegengesetzter Richtung. Von Nordheim kommend führt die Umleitung ab Ostheim nach Ober- und Unterwaldbehrungen und weiter über den Simonshof und Bastheim nach Frickenhausen. Die Umleitungsstrecken werden entsprechend beschildert.

 
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