
Die Entscheidung fiel denkbar knapp: Mit 10:9 Stimmen erteilte der Stadtrat sein Einvernehmen zum Wohnbauprojekt in der Sparkassenstraße 11. Tatsächlich ging es aber nicht um das eigentliche Vorhaben - das stand nicht zur Debatte - sondern lediglich um das geplante vierte Stockwerk der Anlage mit insgesamt 13 Wohnungen.
Dort soll eine Penthousewohnung entstehen. Mehr als die Hälfte der Stadträte und Stadträtinnen begrüßte das Projekt wegen des Angebots an Wohnraum und der Zentrumsnähe. Es hatte aber wegen seiner Höhe schon bei der Bauvoranfrage in der Stadtratssitzung Ende Januar für eine engagierte Diskussion gesorgt. Damals scheiterte auch der Antrag der Verwaltung durch ein Stimmenpatt, nur eine dreigeschossige Bebauung zuzulassen.
Hälfte des Gremiums sieht die Planungen kritisch
Die andere Hälfte der Mandatsträger sah und sieht die Sache kritisch, weil sich ihrer Ansicht nach das Bauwerk nicht in die Umgebung einpasst und manche auch mit dem neuen bayerischen Baugesetz unzufrieden sind, das seit Februar gilt. Während früher die Faustregel galt, dass der Abstand in Metern zum Nachbargrundstück so lang sein muss, wie das Gebäude hoch ist, so sind es jetzt nur noch 0,4 Meter. Das hat zur Folge, dass auch die Wohnanlage deutlich näher an das Haus von Peter Miltenberger heranrückt, wogegen dieser auch Anfang dieser Woche öffentlich protestierte. Er befürchtet eine deutliche Wertminderung seines Hauses.
Kann man die 10-H-Regel auch in der Stadt anwenden?
Den Reigen der Diskussionsbeiträge eröffnete Dr. Roland Köth (Block Freier Wähler) ein. Er zeigte zwar Verständnis für den Widerstand, für die Stadt sei es aber besser, wenn die Wohnanlage gebaut werde. Bezahlbare Wohnungen in Nähe des Stadtkerns seien immer zu begrüßen. "Das erschlägt das Nachbaranwesen", fand dagegen Anton Fischer (CSU), der die neue Bauregel für ungerecht hält angesichts der Abstände bei Windkraftanlagen. "Die 10-H-Regel kann man nicht auf städtisches Gebiet übertragen", stellte Frank Helmerich (Team2020) fest.
Außerdem sei der Bauherr auf alles eingegangen, was vom Stadtrat gewünscht worden sei. Maria-Theresia Geller stand dann wieder auf der Seite der Gegner. "Dreigeschossig wäre besser und ein Wertverlust ist auch da", betonte sie. So ging das eine Weile hin und her, wobei am Ende die Baubefürworter die Nase knapp vorn hatten. Die eigentliche Baugenehmigung erteilt aber sowieso das Landratsamt.

Deutlich unaufgeregter gestaltete sich dann der Tagesordnungspunkt, in dem es um den Einbau des neuen Zustellstützpunktes der Post in das seit einiger Zeit leer stehende ehemalige Fahrradgeschäft an der Keßlerstraße/Aubstädter Straße ging. Weil es in dem jetzigen Domizil im ehemaligen Posthof viel zu eng geworden ist, sucht man einen alternativen Standort. Die Verwaltung war bei der Behandlung des Themas im Bausschuss (wir berichteten) gegen die Ansiedlung, weil sie in dem Betrieb einen zu großen Störfaktor für die Wohnbebauung dort sieht und eine Gefährdung von Kindern auf ihrem Schulweg befürchtet. Die Bedenken wurden aber vom Ausschuss nicht übernommen.
Edeka plant Center mit 2550 Quadratmetern Verkaufsfläche
Auch die Verkehrsbehörde und die Polizei hatten sich dagegen ausgesprochen, stimmte nach einem Ortstermin einer Kompromisslösung zu. Die sieht so aus: Die Zufahrt der anliefernden Lkws und Klein-LKWs soll über die Aubstädter Straße von Norden her über eine zusätzliche Einfahrt zwischen Keßlerstraße und Adam-Pfeuffer-Straße erfolgen. Dafür wird die unmittelbar an der Kreuzung Adam-Pfeuffer-Straße/Aubstädter Straße gelegene Parkplatzzufahrt geschlossen. Die zweite Zufahrt wird dann nur noch als Ausfahrt genutzt. Die Zustimmung im Stadtrat fiel einstimmig aus, aber auch hier entscheidet am Ende das Landratsamt.
Großes vor hat die Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen Immobilien-GmbH. Hinter dem jetzigen Frischecenter soll ein E-Center mit einer Verkaufsfläche von 2550 Quadratmetern zuzüglich Backshop und Gastronomie entstehen. Anschließend soll der Frischecenter abgerissen und die Fläche für Parkplätze genutzt werden. Die für dieses Vorhaben notwendige Änderung des Bebauungsplans Nord auf dieser Fläche von einem Gewerbegebiet hin zu einem Sondergebiet Einzelhandel wurde vom Stadtrat ebenso gebilligt wie die dazugehörige Änderung des Flächennutzungsplanes.
Begründung:
Allein, dass seine Familie schon eine Beeinträchtigung hinsichtlich seinem Privat-Invest zur Photovoltaik-Anlage, als auch Intimsphäre -Wohnqualität Abstandsregelung-, wie von Anton Fischer (CSU) erwähnt, wäre eine nochmalige Stellungnahme über das LRA-Bad Neustadt sinnvoll.
Begründung:
Wie bekannt, wohnen Frank Helmerich, als auch Dr. R. Köth in ihrer großräumigen
"privaten Wohnfühl-Oase" am Rande des Bad Königshöfer Innerstadtgeschehens.
Haben sich Diese schon mal "lebensnahe" Gedanken zur Lebenssituation hinsichtlich von Peter Miltenberger oder auch anderen Innerstädtischen gemacht?